RNZ: Die Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg zur Debatte um Embryonenschutz und Präimplantationsdiagnostik (PID).
Geschrieben am 17-10-2010 |
Heidelberg (ots) - Gewissensfrage
Von Alexander R. Wenisch Unter ethischen Gesichtspunkten lässt
sich über die Präimplantationsdiagnostik (PID) vortrefflich streiten.
Doch trifft die Debatte auf reale Probleme, tritt die Ethik in den
Hintergrund. Viele junge Paare versuchen teils über Jahre ein Kind zu
zeugen. Erfolglos. Vielleicht, weil ihre Gene nicht gut zusammen
passen, vielleicht, weil ein Partner (unbemerkt) einen Gendefekt
mitbringt. Nun kann man sagen: Es ist vielleicht gottgewollt, dass
wir keinen Nachwuchs bekommen. Oder man kann den Versuch einer
künstlichen Befruchtung starten. Nur in solchen Fällen kommt dann als
weiterer Schritt die PID zum Einsatz. Getestet wird, ob der im
Reagenzglas gezeugte Embryo gesund ist. Kann man ernsthaft Paaren
diesen Schritt der Gewissheit unterschlagen? Im Umkehrschluss hieße
dies: Den Embryo ohne Test in die Gebärmutter einsetzen - und bei
einem später festgestellten Defekt abtreiben. Das ist rechtlich
erlaubt, aber völlig widersinnig. Also eindeutig: Ja zur PID.
Natürlich, 100-prozentige Sicherheit bietet auch die PID nicht. Ein
Restrisiko bleibt. Aber dieses besteht auch bei den gerade gängigen
Trimester-Untersuchungen im Rahmen einer "normalen" Schwangerschaft.
Hier wie bei der PID müssen sich werdende Eltern auf die Erfahrung
und den Rat eines guten Arztes verlassen. Und dann nach ihrem - und
nicht nach dem politisch erzwungenen - Gewissen entscheiden.
Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
295485
weitere Artikel:
- RNZ: Charmeoffensive Das Werben der türkischen Regierung passt zur Herangehensweise der schwarz-gelben Koalition an die Migrationspolitik Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel
Selten herrschte so viel Einigkeit zwischen der türkischen und der
deutschen Politik, dass die so genannten Deutschtürken sich besser
integrieren müssen. Ankara und Berlin ziehen hier erstmals am
gleichen Endes des Seils. Das wird auch die Türkeireise von
Bundespräsident Wulff zeigen, der am Dienstag sogar vor dem Parlament
in Ankara sprechen wird. Die Migrationspolitik, so scheint es auf den
ersten Blick, erreicht eine neue Stufe. Sie bemüht sich um
Zukunftsfähigkeit. Gäbe es nicht die unionsinterne mehr...
- Rheinische Post: Frühe Prävention ist wichtig Düsseldorf (ots) - von Gerhard Voogt
Der Plan von NRW-Innenminister Ralf Jäger, schon Neunjährige bei
Bedarf intensivpädagogisch betreuen zu lassen, mutet radikal an. Ist
es richtig, Kinder schon in diesem frühen Alter in ein Erziehungsheim
zu stecken? Die Antwort lautet Ja. Immer häufiger werden schon
Grundschüler von der Polizei als Straftäter ermittelt. In Berlin
sorgte kürzlich der Fall eines Elfjährigen für Schlagzeilen, der als
Drogen-Dealer aufgeflogen war. Die neue rot-grüne Landesregierung hat
im Koalitionsvertrag mehr...
- Rheinische Post: Wulff in Ankara Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann
Der Türkei-Besuch von Bundespräsident Christian Wulff wird
schwierig. Dabei ist nicht die Türkei das Problem, die Wulffs
Äußerung, dass der Islam ein Teil Deutschlands sei, ausdrücklich
begrüßt. Es sind Teile der deutschen Bevölkerung und ihrer
politischen Führung, die die Worte des Staatsoberhauptes vor dem
Hintergrund einer an Schärfe zunehmenden Zuwanderungsdebatte genau
wägen. Da der Bundespräsident keine Tagespolitik betreibt, wird die
politische Seite seines Türkei-Auftritts mehr...
- WAZ: Das Heim als letzter Ausweg. Kommentar von Matthias Korfmann Essen (ots) - Sicher haben fast alle Schwerverbrecher mal als böse
Buben angefangen. Eine kriminelle Karriere beginnt früh, und bei
manchem ahnt man schon im Kindesalter: Mit dem wird es bestimmt kein
gutes Ende nehmen.
Den schlechten Start ins Leben verantworten meist die Eltern. Was
ist da zu tun? Die Kinder in spezielle Heime schicken, mit
24-Stunden-Intensivbetreuung? Wer nicht so glücklich ist, an seiner
Seite liebende und fürsorgliche Eltern zu haben, ist dort
wahrscheinlich besser untergebracht als zu Hause. Der lernt mehr...
- WAZ: Die Besten locken. Kommentar von Wilhelm Klümper Essen (ots) - Warum sollten ein indischer Programmierer, ein
marokkanischer Ingenieur oder ein iranischer Arzt mit Sack und Pack
nach Deutschland ziehen? Da davon auszugehen ist, dass sie der
Weltsprache Englisch mächtig sind, werden sie zunächst ihr Glück in
den USA, Kanada und Australien versuchen. Diese Länder werben
systematisch Hochqualifizierte zum Nutzen ihrer Nation an.
Dagegen ist Deutschland, das bereits heute einen dramatischen
Fachkräftemangel verkraften muss, beim Kampf um die besten Köpfe
gnadenlos abgehängt. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|