BERLINER MORGENPOST: Endlich eine Herausforderung - Leitartikel
Geschrieben am 21-10-2010 |
Berlin (ots) - Eines ist sicher: Es wird ein interessanter
Wahlkampf in Berlin, denn Renate Künast hat sich entschlossen, als
Spitzenkandidatin der Grünen bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin
anzutreten, auch wenn sie das offiziell erst am 5. November mitteilen
wird. Ihr Schweigen ist inzwischen zwar ein bisschen albern, aber die
Inszenierung sei ihr und ihrer Partei gegönnt. Für Berlin ist die
Entscheidung der Grünen-Politikerin, die seit fünf Jahren die
Fraktion im Bundestag führt, gut. Denn endlich gibt es eine
Herausforderung für den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit
(SPD). Bei der Abgeordnetenhauswahl 2001 stand fest, dass die SPD
gewinnen würde, offen war nur, welche Koalition es anschließend geben
würde. Wir wissen, es wurde Rot-Rot. 2006 stand der Wahlsieger
eigentlich auch schon fest, denn die CDU schickte Friedbert Pflüger
ins Rennen und hatte nie eine Chance. Wiederum war nur offen, welche
Koalition anschließend regieren würde: Rot-Grün oder Rot-Rot.
Wowereit entschied sich erneut für Rot-Rot. Nun, im nächsten Jahr
wird das anders. Renate Künast ist eine ernst zu nehmende Gegnerin.
Sie kennt Berlin, lebt sie doch seit 33 Jahren in der Stadt, hat hier
den Fall der Mauer und die Entwicklung zur Hauptstadt, zum neuen
Berlin erlebt. Die Kommunalpolitik ist ihr nicht fern, war sie doch
viele Jahre Fraktionschefin der Grünen im Abgeordnetenhaus. Und wie
die Umfragen zeigen, kommt die 54-Jährige an beim Volk - genauso wie
die Grünen, die in den Befragungen derzeit bei 28 Prozent in Berlin
liegen. Die Berliner können sich also freuen auf einen
abwechslungsreichen, auch auf einen emotionalen Wahlkampf, denn
Wowereit weiß, dass es für ihn um alles geht. Doch wer jetzt schon
meint, die Wahl sei entschieden, der sei gewarnt. Genauso wie die
vielen bürgerlichen Menschen, die sich derzeit hinter den Grünen
scharen und hoffen, dass mit Renate Künast alles besser, alles gut
werde in Berlin. Die Grünen sind eine Partei im linken Spektrum, die
Basis würde am liebsten mit der SPD regieren - egal ob unter Künast
oder Wowereit. Die Grünen lehnen die Autobahnverlängerung A 100 ab -
genauso wie die Linken. Die Grünen finden die Sekundarschule von
Rot-Rot gut und sind keine Freunde des Gymnasiums. Sie sind für
strenge Klimaschutzregeln, Parkraumbewirtschaftung und werden auch
keine finanziellen Wohltaten verteilen. Die Liste ließe sich
verlängern. Gewählt wird in Berlin in knapp einem Jahr, am 18.
September. Bis dahin wird Renate Künast erklären müssen, wie sie die
Stadt regieren will, was sie anders machen wird als Wowereit und mit
wem sie ihre Ideen umsetzen will. Der Regierende Bürgermeister wird
die Zeit für eine Charmeoffensive nutzen und sich keine Gelegenheit
entgehen lassen, mit den Berlinern ins Gespräch zu kommen. Wowereit
ist, wir wissen es, ein guter Wahlkämpfer. Es wird spannend in
Berlin.
Originaltext: BERLINER MORGENPOST
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53614
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Chef vom Dienst
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
296453
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zur Lebensmittel-Kontrolle Ulm (ots) - Gut eine halbe Million Betriebe kontrolliert und davon
jeden vierten beanstandet. Und doch erfährt der Verbraucher und Kunde
nichts von den hygienischen Mängeln. Er weiß nicht, dass er in zwei
von fünf Gaststätten zusammengeklebte Fleischreste statt
Hinterschinken verspeist, ob Fisch schon angegammelt ist. Abhilfe
schafft eine einfache Maßnahme: Die Ergebnisse der Kontrollen dürfen
nicht mehr in Behördenschubladen verschwinden. Es reicht auch nicht,
sie auf einer Internetseite zu veröffentlichen. Sie müssen gut
sichtbar mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Stuttgart-21-Schlichtung Stuttgart (ots) - Geißler ähnelt einer Sphinx. Jenem Wesen, das im
alten Ägypten vorbeikommende Reisende erwürgte, wenn diese das von
ihr gestellte Rätsel nicht zu lösen vermochten. Wer also kann in den
kommenden Wochen Geißlers S-21-Rätsel lösen? Wer darf weiterziehen,
wer wird auf der Strecke bleiben? Heute beginnt ein Abenteuer. Mit
viel Mut auf beiden Seiten. Und einer Menge Misstrauen. Es wird
deshalb zunächst darum gehen, ob beide Seiten stark, klug genug sind,
eigene Berechnungen in Zweifel zu ziehen, Konzepte ergebnisoffen mehr...
- Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung berichtet in Ihrer Freitags-Ausgabe (22.10.2010): Frankfurt/Oder (ots) - Brandenburgs Justizminister Volkmar
Schöneburg (Linke) kritisiert die Pläne der Bundesregierung zur
Reform der nachträglichen Sicherungsverwahrung. "Absolut
inakzeptabel" sei für ihn, dass die Sicherungsverwahrung für
Jugendliche unverändert fortbestehen soll", sagte er in einem
Interview mit der Märkischen Oderzeitung (Frankfurt/Oder)
(Freitagausgabe). Dies komme "einer Bankrotterklärung des primär auf
Erziehung ausgerichteten Jugendstrafrechts und Jugendvollzugs gleich.
Denn sie bedeutet nichts anderes, mehr...
- Rheinische Post: Konjunkturhilfe von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Die deutsche Wirtschaft wächst um
rekordverdächtige 3,5 Prozent. Im Oktober fällt die Zahl der
Arbeitslosen unter drei Millionen, wie die Bundesagentur bald
verkünden wird. Schneller als erwartet hat sich die Wirtschaft aus
dem tiefen Tal gekämpft. Dafür gibt es viele Gründe: die starke
Exportabhängigkeit, die deutsche Firmen vom weltweiten Aufschwung
profitieren lässt; die Lohnzurückhaltung der Arbeitnehmer; die
anhaltende Wirkung der Hartz-Reformen. Keine Rolle spielt dagegen das
Konjunkturpaket II: Von den mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu FDP / NRW Osnabrück (ots) - Personalnot bei den Liberalen
Nach dem Debakel bei der Landtagswahl in NRW wirft nun auch
FDP-Landeschef Pinkwart die Brocken hin. In jeder Krise steckt die
Chance für einen Neubeginn. Die Liberalen in Düsseldorf dürften
jedoch Jahre benötigen, um sich vom Fiasko zu erholen.
Der Wirtschaftsprofessor war zwar nie ein Vollblutpolitiker, der
die Zuhörer in seinen Bann ziehen konnte. Mit seiner schlechten
Rhetorik sagte er aber viele vernünftige Dinge. Auch innerhalb der
Bundes-FDP zählte Pinkwart zu den mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|