Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Bundeswehrbericht der Weise-Kommission Rollenanpassung PETER STUCKHARD
Geschrieben am 26-10-2010 |
Bielefeld (ots) - Die Reform ist überfällig. Seit die Armeen des
Warschauer Paktes keine Bedrohung mehr darstellen, rosten zum
Beispiel in Augustdorf hochmoderne, teure Kampfpanzer vor sich hin,
während das dazugehörige Personal des Panzerbataillons 203 die
Freiheit der Deutschen am Hindukusch zu verteidigen sucht.
Militärisch spricht alles dafür, die Bundeswehr ihrer neuen Rolle
anzupassen. Die faktische Abschaffung der Wehrpflicht ist hingegen
der falsche Weg. Auch dafür mag es zwar militärische Begründungen wie
das geforderte Spezialistentum an modernen Waffen geben. Die
ausschließlich militärische Betrachtungsweise reicht hier aber nicht.
Zwar wird auch eine Berufsarmee eine Parlamentsarmee bleiben, aber
sie ist als Instrument deutscher Außen- und Sicherheitspolitik
verführerischer: Die Wehrpflicht als permanentes Fenster in Richtung
der Gesellschaft sorgt dafür, dass die Politik stets umsichtig und
verantwortungsbewusst mit der Bundeswehr und ihren Einsätzen umgeht.
Der von der Französischen Revolution hervorgebrachte Citoyen Soldat
hat in der Bundeswehr seine Entsprechung im Staatsbürger in Uniform.
Für eine Berufsarmee gäbe es kaum eine Legitimation, ihren Einsatz in
Afghanistan zu kritisieren. Für die Wehrpflichtarmee Bundeswehr aber
sehr wohl. Genau deshalb tun dort nur Freiwillige Dienst.
Gesellschaftlich ist der Einsatz dort nämlich kaum zu vermitteln.
Auch das Geld spielt natürlich eine Rolle. Nicht nur die Bundeswehr
soll kleiner werden, auch ihre Ministerialbürokratie. 5.100
Dienstreisen, die natürlich Arbeitszeit sind, musste die 2010
zwischen Bonn und Berlin absolvieren. Die Weise-Kommission will die
Bonner Hardthöhe schließen. Gut und richtig so. Bezeichnend für das
Niveau der Diskussion dieser Frage ist, wie der Außenminister und
Bonner Bürger Guido Westerwelle gleich gestern Morgen aufgeheult hat.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
297178
weitere Artikel:
- Frankfurter Neue Presse: Sinnvolle Reform. Dr. Dieter Sattler über den Umbau der Bundeswehr. Frankfurt am Main (ots) - Der Verteidigungsminister hat nach
seinem Amtsantritt messerscharf analysiert, dass die Bundeswehr in
ihrer heutigen Gestalt hoffnungslos überfordert ist. Sie kann die
vielen politisch gewollten Auslandseinsätze strukturell nicht mehr
seriös bewältigen. Zu viele Soldaten sind gebunden, um Rekruten
auszubilden. Und die Idee der Wehrgerechtigkeit ist ohnehin
ausgehöhlt, da auch zuletzt nur eine Minderheit eines Jahrgangs zum
Wehrdienst herangezogen wurde.
Hier hat Guttenberg eine Entschlossenheit gezeigt, mehr...
- Neues Deutschland: Berliner Wasserbegehren Berlin (ots) - Geheimhaltung hat im Bereich der öffentlichen
Daseinsvorsorge nichts zu suchen. Erst recht nicht, wenn es um den
Wasserbereich geht. Das haben auch die mehr als 200 000 Berliner
verstanden, die jetzt das Volksbegehren »Unser Wasser«
unterschrieben. Ein Akt des Bürgerprotestes im Übrigen, der in seiner
Wirkung dem Aufruhr in Stuttgart in nichts nachsteht. Stehen doch die
Unterzeichner sogar anders als bei einer anonymen Demonstration mit
Name, Geburtsdatum und Adresse für das Ansinnen ein, die
Teilprivatisierungsverträge mehr...
- WAZ: Schülerzahlen in NRW sinken - Der Schwund als Chance - Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Eine Sensation haben die Statistiker nicht enthüllt.
Sinkende Schülerzahlen prägen seit Jahren die schulpolitische Debatte
in NRW. Ein pädagogisches Produkt ist die Gemeinschaftsschule, die
Rot-Grün auf den Weg gebracht hat. Dennoch künden aktuelle Prognosen,
nach denen jedes vierte Kind den Schulen verloren geht, von einer
Schwindsucht, auf die viele Rathäuser keine Antwort haben. Noch mehr
Schulen werden schließen, noch mehr Gebäude leer stehen. Vor allem
auf dem Lande drohen Kommunen ihr vielfältiges Angebot einzubüßen, mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Schüllerrückgang Löhrmanns schlanker Fuß BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Man muss nicht in den hohen Norden, also nach
Finnland oder Schweden schauen, um zu sehen, dass die
Unterrichtsversorgung im ländlichen Raum ortsnah und in kleinen
Klassen erfolgen kann. Baden-Württemberg bildet schon heute Klassen
mit 12 Schülern, wenn der Weg zu weit ist für kurze Beine.
NRW-Schulministerin Löhrmann dagegen macht sich einen schlanken Fuß,
wenn sie als Lösung für den demographischen Aderlass auf die
Regelungen des Schulgesetzes verweist. Kleine Klassen und wohnortnahe
Schulen, ob in Höxter, mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zur Bahn Ulm (ots) - Viele Berufspendler hatten gestern große Mühe, ihren
Arbeitsplatz zu erreichen, weil durch den Bahn-Streik Nahverkehrszüge
ausfielen oder zu spät kamen. Sie müssen sich wohl darauf einstellen,
dass dies in nächster Zeit häufiger vorkommt. Denn die Gemengelage
ist schwierig: Es geht weniger um eine Lohnerhöhung als um
einheitliche Tarifverträge für alle Bahngesellschaften. Da sind die
Interessen sehr unterschiedlich. Die Deutsche Bahn wäre begeistert,
wenn sie möglichst bald zustande kämen. Denn der Staatskonzern hat mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|