Neue OZ: Kommentar zu Jemen/Bomben
Geschrieben am 31-10-2010 |
Osnabrück (ots) - Große Sicherheitslücken
Unfassbar: El Kaida kann seine Bomben offensichtlich relativ
problemlos per Luftfracht nach Europa schicken. Hätten die
Geheimdienste Saudi-Arabiens und der USA die Terroranschlagspläne im
Jemen nicht noch rechtzeitig aufgedeckt, wären wohl beide Pakete
entweder in einem Passagierflugzeug oder in einer amerikanischen
Synagoge zur Explosion gebracht worden. Selbst in Deutschland sind
die Sicherheitslücken bei der Luftfracht so eklatant, dass ein
Bomben-Paket am Flughafen Köln/Bonn zur Weiterreise nach London
umgeladen wurde. Von der hochexplosiven Fracht ahnte bis zur Warnung
der Geheimdienste niemand etwas.
Für dieses Versagen trägt Bundesinnenminister de Maizière eine
Mitverantwortung, der die reale Bedrohungslage oft verharmlost hat.
Nun behauptet er: "Es gab auch wenig Hinweise, dass es jetzt
Anschläge über die Luftfracht gibt. Dies ist ein neuer Vorgang." Das
ist entweder eine Notlüge oder Unwissenheit. Schließlich sind seit
Jahren die Sicherheitsmängel bei der Luftfracht in Deutschland und in
weiten Teilen der Welt bekannt.
Vor Monaten wiesen die USA ihre Behörden an, dass jedes einzelne
Frachtgut auf Sprengstoff untersucht werden muss. Viele europäische
Staaten lehnen dies jedoch mit Hinweis auf zu hohe Kosten ab. Damit
muss endlich Schluss sein. Die Verkehrs- und Innenminister der
Europäischen Union haben zügig ein abgestimmtes Sicherheitskonzept
umzusetzen. Die Gefahrenabwehr muss dabei oberste Priorität genießen.
Die Zeit drängt, denn der nächste Angriff kommt bestimmt.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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