Neue OZ: Kommentar zu Kulturpolitik / Haushalt / Bundestag
Geschrieben am 12-11-2010 |
Osnabrück (ots) - Wichtiger denn je
Bei den Goethe-Instituten geht es um weit mehr als nur
Besitzstandswahrung aus Prinzip: Neue massive Kürzungen hätten ein
fatales Signal gesetzt. Denn es ist schier unglaublich, wie viel an
kulturellem Austausch zwischen Ländern über die Goethe-Institute
läuft. Schwer vorstellbar, dass dies durch andere Einrichtungen
ersetzbar wäre.
Sprachunterricht allein kann diesen Austausch nicht leisten: Es
geht auch um Vermittlung von kulturellen Formaten und Werten - und
die Debatte darüber. Und das auf einem friedlichen Feld, dem der
Kultur. Auf dem es nicht gleich um materiellen Futterneid und
wirtschaftliche Verteilungskämpfe auf diesem Globus geht.
Gerade in einer Zeit, in der angstvolle Abgrenzung in Sachen
Migration oder Religion zu neuem Misstrauen zwischen den Nationen
führen kann, gewinnt die "neutrale" Begegnung auf kulturellem Gebiet
eine wichtigere Mittlerrolle denn je. Sich aus ihm zurückzuziehen
könnte leicht zu einem führen: dass manche Länder ihre mentalen
Grenzen wieder mehr schließen. Dann hätten wir ein wirklich teures
Problem.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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