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WDR-Verbrauchermagazin "markt": 10 Milliarden Euro Steuermehreinnahmen durch Stau geschätzt

Geschrieben am 15-11-2010

Köln (ots) - Dieser November ist der Rekordmonat, was Staus
betrifft. Die gute wirtschaftliche Entwicklung, die
Vorweihnachtszeit, das schlechte Wetter und viele Baustellen sorgen
dafür, dass im November Millionen Menschen jeden Tag im Stau stehen.
Doch im Jahr 2010 schlägt der Stau alle Rekorde. Anfang des Monats
hieß es auf über 300 Kilometern: nichts geht mehr! Der Fiskus kann
sich dagegen freuen. Schätzungsweise 10 Milliarden Euro nimmt der
Staat durch die Staus ein, rechnet das WDR-Verbrauchermagazin "markt"
vor.

Laut Regierungszahlen verursacht Stau einen Mehrverbrauch von 12
Milliarden Liter Kraftstoff. Multipliziert mit einem Staatsanteil von
80 Cent pro Liter macht das staubedingte Steuermehreinnahmen von fast
10 Milliarden pro Jahr oder auf den Tag gerechnet 26 Millionen Euro!
Viel Geld für den klammen Staat, konstatiert IHK-Stauexperte Werner
Kühlkamp gegenüber markt: "Angesichts dieser Zahlen muss man sich
schon fragen, ob der Staat überhaupt ein Interesse hat, durch
geeignete Maßnahmen Stau zu verhindern. Das ist ähnlich wie beim
Rauchen. Rauchen ist ungesund und auch für die Volkswirtschaft
gefährlich. Anderseits braucht der Staat die Raucher um von Ihnen
Steuern zu kassieren. Das trifft auf Stau offenbar auch zu!"

Stau ist ein Spiegelbild der Wirtschaftslage Ungewöhnlich, aber
mit viel Scharfsinn ist dem Staurekord 2010 sogar etwas Positives
abzugewinnen. "Die Situation auf den Straßen ist ein Spiegelbild für
unsere Wirtschaftslage," stellt Werner Kühlkamp von der Industrie-
und Handelskammer Nordrhein-Westfalen fest. "Vor einem Jahr hatten
wir Rezession und die Autobahnen waren leer. Die Leute waren in
Kurzarbeit und es gab keine Waren, die transportiert werden mussten.
Jetzt haben wir Aufschwung und der trägt natürlich auch dazu bei,
dass mehr LKWs und Arbeitnehmer auf der Straße sind!"

Kühlkamp verrät aber auch, dass die "Stau-Euphorie" bei genauerem
Hinsehen wieder verschwindet. Für die Wirtschaft ist Stau einen
Riesenverlustgeschäft, sagt IHK- Mann Werner Kühlkamp: "Nach seriösen
Schätzungen beläuft sich der volkswirtschaftliche Schaden auf
deutlich über 100 Milliarden Euro jährlich. Rechnet man das auf NRW
um, so kommt man auf ca. 40 Milliarden, weil bei uns auch 40 Prozent
aller Staus in Deutschland entstehen!"

Es stellt sich die Frage, ob Staus schlicht hingenommen werden
muss oder ob er doch vermeidbar ist. Das jedenfalls behauptet
Professor Bernhard Steinauer von der RWTH Aachen. "Der Staat könnte
Stau durch Überlastung und durch Baustellen mindestens reduzieren.
Die Politik hat in den letzten 20 Jahren aber vieles falsch gemacht.
Sie hat zu wenig Geld in den Straßenbau gesteckt. Und im
Baustellenmanagement hat man die Entwicklung verschlafen. Man baut
bei Kurzzeitbaustellen heute nach wie vor tagsüber statt in der
Nacht. Und bei Langzeitbaustellen müsste der 24 Stundenbetrieb
eigentlich die Regel sein! Ist er aber nicht!"

Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7899
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7899.rss2

Pressekontakt:
WDR-Pressestelle, Annette Metzinger, Telefon 0221 220 2770
www.presse.wdr.de


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