WAZ: Ein zahnloser Tiger. Kommentar von Daniel Freudenreich
Geschrieben am 16-11-2010 |
Essen (ots) - Es ist jedes Jahr dasselbe Ritual: Der Rechnungshof
macht einen Kassensturz, liest der Regierung die Leviten, zeigt
milliardenschwere Sparpotenziale auf und stellt Ministerien an den
Pranger, die Geld verschleudern. Dann gibt es einen kurzen Aufschrei,
doch unter dem Strich passiert wenig.
Bei den großen Spar-Vorschlägen ist dies nachvollziehbar. Für den
Rechnungshof ist es leicht, eben den Kahlschlag bei den Subventionen
zu fordern. Für eine Regierung ist es aber eine undankbare Aufgabe,
weil sie die Prügel vom Wähler kassiert. Anders muss es sich
verhalten, wenn der Rechnungshof die Geldverschwendung im Einzelfall
anprangert. So ist es nicht nur hochnotpeinlich, wenn die Bundeswehr
Millionen Euro in untaugliche Schlauchboote pumpt, sondern schlicht
eine Vernichtung von Steuergeldern. Es kann nicht angehen, dass die
Krankenkassen Präventionskurse bezahlen, deren Nutzen unklar ist.
Der Rechnungshof könnte seiner Arbeit ungleich mehr Nachdruck
verleihen, wenn er Sanktionsmöglichkeiten hätte. Doch er kann
Missstände bisher nur anprangern und ist damit ein zahnloser Tiger.
So wird sich auch in den nächsten Jahren dasselbe - weitgehend
wirkungslose - Rüffel-Ritual wiederholen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
301223
weitere Artikel:
- Rheinische Post: In Zukunft droht die Altersarmut Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
Der Rentenbericht der Bundesregierung enthält eine gute und eine
schlechte Nachricht. Die gute: Das Rentensystem ist ordentlich
finanziert, die Rücklagen sind solide, die Beiträge bleiben stabil.
Die schlechte: In Zukunft werden die Rentner nicht mehr allein von
ihren Bezügen aus der gesetzlichen Versicherung leben können. Die
Rente mit 67 wird dafür sorgen, dass sich dieser Prozess abmildert,
aufzuhalten ist er aber nicht. Die Gefahr der Altersarmut wird in der
Gesellschaft mehr...
- WAZ: Aber wir wollen Charles. Kommentar von Achim Beer Essen (ots) - Ein Prinz geht seinen Weg: Dass William nun nach
Jahren seine langweilige Freundin heiratet, dürfte ihn in den Augen
der Großmutter und vieler anderer Briten endgültig zum
respektabelsten Anwärter auf den Thron machen. Weit vor seinem
Bruder, der schon mal in Nazi-Uniformen auf Partys geht. Aber auch
weit vor seinem Vater, von dem erst gestern zu lesen war, dass er mit
praktisch allem, was unsere moderne Zeit so mit sich bringt, massive
Probleme hat. Etwa Beton.
Die Königin kommentierte gestern die Heiratspläne mehr...
- Rheinische Post: Experiment Schule Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Detlev Hüwel:
Das Bonner Rechtsgutachten zur Schulpolitik ist eine schallende
Ohrfeige für die NRW-Regierung. Rot-Grün argumentiert damit, dass es
sich bei der Gemeinschaftsschule lediglich um einen "Schulversuch"
handle, den die "Experimentierklausel" des Schulgesetzes ermögliche.
Dem widerspricht das Gutachten entschieden: Der Regierung gehe es gar
nicht um ein "Experiment", sondern sie wolle einem neuen Schultypus
zum Durchbruch verhelfen. Wer einen solch radikalen Wandel der
Schulstruktur mehr...
- Rheinische Post: Iran und Recht Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Reinhold Michels:
Von der türkischen Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek stammt die
Aussage, solange der Islam die europäische Tradition der Aufklärung
leugne, sei es schwierig, zwischen Islam und Islamismus zu
unterscheiden. Wie die Islamische Republik Iran mit den beiden im
Oktober festgenommenen deutschen Reportern verfährt, ist
haarsträubend anti-aufklärerisch. Hier haben Teheraner Behörden nicht
den Mut, sich im Sinne Kants ihres eigenen Verstandes zu bedienen.
Wohl aber haben sie mehr...
- Ostthüringer Zeitung: Kommentar Ostthüringer Zeitung Gera Gera (ots) - Ostthüringer Zeitung Gera zu CDU/PID:
Weil hier niemand mit Überwältigungs-Rhetorik versucht hat, sich
zu erheben, weil alle Rednerinnen und Redner sich behutsam tastend um
Argumente bemühten, weil der Ton stets von dem Bewusstsein geprägt
war, dass hier die ersten und letzten Dinge des Lebens verhandelt
werden, muss man der Union Respekt zollen. Soweit zum Stil und zum
bemerkenswertem Tiefgang der Debatte auf dem CDU-Parteitag über die
Zulässigkeit oder Verwerflichkeit vorgeburtlicher Selektion. Zum
Ergebnis: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|