Zwang zur Tarifeinheit ist ein Auswanderungsprogramm - Henke kritisiert "Taschenspielertricks" des Arbeitgeber-Präsidenten
Geschrieben am 22-11-2010 |
Berlin (ots) - "Wer die Koalitionsfreiheit aushöhlt, legt die Axt
an die Wurzel unserer Verfassung." Mit diesen Worten reagierte Rudolf
Henke, 1. Vorsitzender der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, auf
jüngste Interview-Äußerungen des Arbeitgeber-Präsidenten Professor
Dieter Hundt im "Handelsblatt". "Die Bundesregierung wäre sehr
schlecht beraten, wenn sie dem Rat von Herrn Hundt folgen und die
Rechte von Berufsgewerkschaften beschneiden würde. Das von ihm
geforderte Schnellschuss-Gesetz zur Festschreibung der Tarifeinheit
würde einer verfassungsrechtlichen Prüfung nicht standhalten. Die
Tarifautonomie der Berufsgewerkschaften ist in unserer Verfassung
ausdrücklich verbürgt. Sie hat keinen geringeren Rang als die
Tarifautonomie der DGB-Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände",
betonte Henke.
Es sei deshalb unredlich und eine bewusste Irreführung der
Öffentlichkeit, wenn Herr Hundt mit seinem Dogma der Tarifeinheit
("Ein Betrieb - ein Tarifvertrag") aus einem gleichen Recht für alle
ein Vorzugsrecht für die von ihm Erkorenen mache: "Das Grundgesetz
funktioniert nicht nach dem Prinzip 'Der eine hat Rechte, der andere
nicht'. Die Gleichsetzung von Tarifeinheit und Tarifautonomie ist ein
Taschenspielertrick, der davon ablenken soll, dass durch das von
Herrn Hundt und DGB-Chef Sommer geforderte Gesetz elementare Rechte
aller Arbeitnehmer zur Disposition stehen", sagte Henke.
Wer Berufsgewerkschaften wie den Marburger Bund mit über 107.000
Mitgliedern unter die Knute von DGB-Gewerkschaften wie Verdi zwingen
wolle, forciere auch die Abwanderung von Fachkräften. "Es ist doch
geradezu grotesk, wenn Herr Hundt eine stärkere Zuwanderung von
Hochqualifizierten anmahnt, zugleich aber eine Verdrängung von
berufsspezifischen Tarifverträgen fordert, sodass die hier
ausgebildeten Leistungsträger ihre Selbstbestimmung einbüßen und aus
dem Land getrieben werden. Um es klar zu sagen: Bevor Ärzte wieder
nach der Pfeife von Herrn Bsirske tanzen müssen, werden sie lieber
ins Ausland gehen", sagte Henke.
Originaltext: Marburger Bund - Bundesverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/77282
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Pressekontakt:
Marburger Bund Bundesverband, Referat Verbandskommunikation,
Hans-Jörg Freese (Pressesprecher), Tel. 030/746846-40,
E-Mail: presse@marburger-bund.de
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