Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität / Tötung / Bodenfelde
Geschrieben am 24-11-2010 |
Osnabrück (ots) - Hart bestrafen
Erleichterung in Bodenfelde: Alles deutet darauf hin, dass der
Doppelmörder gefasst wurde. Auch wenn die Gemeinde noch unter Schock
steht und um Nina und Tobias trauert - der Fahndungserfolg der
Polizei lässt die Bürger aufatmen. Gleichzeitig wächst die Wut auf
den offenbar psychisch kranken Täter, der aus Mordlust gehandelt und
das Potenzial zum Serienkiller haben soll.
Trifft dies zu und war der mutmaßliche Mörder zu den Tatzeiten
zurechnungsfähig, so muss ihn die volle Härte des Gesetzes treffen.
Schon früh geriet der arbeitslose 26-Jährige auf die schiefe Bahn,
wurde nach Diebstählen zur Drogenbeschaffung für zwei Jahre zur
geschlossenen Suchttherapie verurteilt. Doch das verpfuschte Leben
darf nicht per se strafmildernd wirken, zumal er im Internet gezielt
Kontakt zu Kindern gesucht haben soll.
Vielleicht würden die Beamten noch im Dunkeln tappen, hätte nicht
ein Mädchen den entscheidenden Tipp geliefert. Die von dem jungen
Mann angesprochene Jugendliche reagierte vorbildlich, als sie dessen
Anmache konsequent zurückwies. Zudem entlockte sie ihm clever dessen
Handynummer. Die Debatte um die Vorratsdatenspeicherung dürfte neu
entfacht werden. Ob dadurch ein Mord zu verhindern gewesen wäre, ist
jedoch ungewiss.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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