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Der deutsche Mittelstand hat die Prüfung durch die Krise gut bestanden

Geschrieben am 25-11-2010

Frankfurt (ots) -

- KfW-Mittelstandspanel zeigt verbesserte Eigenkapitalquote und
stabile Ertragslage bei kleinen und mittleren Unternehmen
- Mittelstand trug wesentlich zum "Beschäftigungswunder" in der
Krise bei
- Kleine und mittlere Unternehmen blicken optimistisch in die
Zukunft

Der Mittelstand in Deutschland hat sich in der Finanz- und
Wirtschaftskrise als äußerst robust erwiesen. Im Jahr 2009 erlitten
die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zwar Umsatzeinbrüche von
-6,2 %, konnten ihre Ertragslage jedoch stabil halten und erzielten
eine Umsatzrendite von gut 5 %. Trotz der Krise waren die
mittelständischen Unternehmen in der Lage, ihr Eigenkapital im
Schnitt um 8 % und ihre Eigenkapitalquote um 1 Prozentpunkt (auf 26,4
%) anzuheben. "Damit konnten sie ihre Krisenfestigkeit erhöhen und
auch ihre Kreditfähigkeit verbessern. Dies hat mit dazu beigetragen,
dass die von vielen befürchtete Kreditklemme in Deutschland nicht
aufgetreten ist", erklärte der Chefvolkswirt der KfW-Bankengruppe,
Dr. Norbert Irsch.

Einen besonders großen Beitrag hat der Mittelstand zur
Stabilisierung des Arbeitsmarkts geleistet: KMU schufen im
vergangenen Jahr 400.000 neue Stellen. Die Zahl der Erwerbstätigen
insgesamt ist demgegenüber um 80.000 zurückgegangen. Motor des
Beschäftigungswachstums im Jahr 2009 waren insbesondere junge (bis 5
Jahre) und sehr kleine Unternehmen (höchstens 5 vollzeitäquivalent
Beschäftigte) sowie wissensintensive Dienstleister. Diese
Unternehmensgruppen haben ihre Beschäftigtenzahl um 1,7 % bis 2,5 %
gesteigert. Demgegenüber waren vor der Krise wachstumsstarke Segmente
wie das FuE-intensive Verarbeitende Gewerbe im Jahr 2009 besonders
von Umsatzeinbrüchen betroffen (-14,1 %) und verzeichneten einen
Beschäftigungsrückgang von -2,8 %.

Der über Jahrzehnte hinweg bewährte Wachstumstreiber Export wurde
im Krisenjahr 2009 vorübergehend zum "Wachstumshemmnis". So mussten
exportierende KMU einen um 5 Prozentpunkte stärkeren Umsatzeinbruch
hinnehmen als binnenmarktorientierte Mittelständler. In den Jahren
2005 bis 2008 waren auslandsaktive KMU hingegen noch um 4
Prozentpunkte schneller gewachsen als rein auf das Inland fokussierte
Firmen.

Insgesamt blicken die mittelständischen Unternehmen hinsichtlich
Beschäftigungs-, Umsatz- und Ertragsentwicklung optimistisch in die
Zukunft. 44 % der KMU rechnen damit, dass in den Jahren 2010 bis 2012
ihre Umsätze gegenüber 2009 steigen, nur 17 % der Mittelständler
erwarten Umsatzrückgänge. Dabei hegen die Mittelständler, die im
Krisenjahr mit den größten Umsatz- und Ertragseinbrüchen zu kämpfen
hatten, besonders optimistische Zukunftserwartungen. Dies ist ein
Indiz dafür, dass die Rezession 2009 lediglich ein singuläres
Ereignis war und keine dauerhaften strukturellen Veränderungen in der
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen KMU hervorgerufen hat.

Besonders optimistisch blicken Innovatoren und junge Unternehmen
in die Zukunft. Der Saldo ihrer Umsatzerwartungen liegt entsprechend
bei 54 bzw. 42 Prozentpunkten: Auch die exportorientierten
Mittelständler wie beispielsweise Unternehmen des FuE-intensiven
Verarbeitenden Gewerbes erwarten überdurchschnittlich starke
Umsatzzuwächse. Die Orientierung auf die Auslandsmärkte hat sich
somit nur kurzfristig als Nachteil erweisen. Langfristig bieten
Auslandsmärkte unverändert deutlich höhere Wachstumspotenziale.

"Für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands ist -
neben kontinuierlichen Innovations- und FuE-Anstrengungen - auch eine
ausreichende Zahl an Gründungen, gerade im Bereich der
wissensintensiven Dienstleistungen, unabdingbar. Die Orientierung auf
Auslandsmärkte wird auch in Zukunft für viele mittelständische
Unternehmen mehr Chancen als Risiken bieten und daher ein tragfähiges
Geschäftsmodell sein", sagte Dr. Irsch.

Die Studie "KfW-Mittelstandspanel 2010" steht unter www.kfw.de im
Bereich Research zum Download zur Verfügung.

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel.: 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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