Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Neuorganisation des ärztlichen Notfalldienstes Von Eulen und Nachtigallen PETER STUCKHARD
Geschrieben am 25-11-2010 |
Bielefeld (ots) - Die Reform des ärztlichen Notfalldienstes ist
überfällig. Wer, ob Arbeitnehmer oder Selbstständiger, möchte
heutzutage noch 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr in der Pflicht
stehen, jederzeit für seine Kunden da sein zu müssen. Ob defekte
Heizung oder vergessener Hausschlüssel: Handwerksnotdienste lassen
sich ihre Leistungen teuer bezahlen. Nicht so die niedergelassenen
Ärzte: Von ihrer Verpflichtung, jederzeit für ihre Patienten
erreichbar zu sein, können sie sich nur befreien, wenn sie mit
Kollegen eine gegenseitige Vertretung vereinbaren. Zweitens können
und müssen sie von Mittwochmittag bis Donnerstagmorgen und am
Wochenende am organisierten Notfalldienst teilnehmen. Organisiert
wird dieser Dienst derzeit auf Gemeindeebene. Das führt, besonders in
kleinen Orten mit wenigen Ärzten, zu Dienstfrequenzen, die alte
Haudegen mehr oder weniger zähneknirschend wahrnehmen. Junge
Ärztinnen und Ärzte werden den Teufel tun, sich in einem solchen Ort
niederzulassen. Die Reform setzt daher an zwei Punkten an: Der neue
Zuschnitt der Notfalldienst-Bezirke bedeutet erstens für einen Teil
der Ärzte eine geringere, für den anderen Teil eine höhere Belastung.
Das hat zu anhaltenden innerärztlichen Diskussionen geführt. Dem
einen sin Uhl . . . Zweitens wird der niedergelassene Arzt von der
permanenten Bereitschaftspflicht befreit. Er hat jetzt - im Prinzip -
jeden Tag ab 18 Uhr, Mittwochs schon ab mittags und am Wochenende
frei. Das ist aus drei Gründen angemessen. Weil es erstens die
aktuelle Realität widerspiegelt und zweitens die moderne Arbeitswelt
auf den Arztberuf überträgt. Daraus folgt drittens, dass die manchmal
übertriebene ethische Überhöhung dieses Berufes endlich ein Stück
weit geerdet wird. Abgesehen von den Notdiensten der Augen- und
HNO-Ärzte könnte es für die Patienten einfacher werden.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
303037
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar NRW-Nachtragshaushalt scheint gesichert Aufatmen PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Die rot-grüne Minderheitskoalition in NRW kann
aufatmen. Es gilt als sicher, dass der Nachtragshaushalt am 16.
Dezember unter gütiger Mitwirkung der Linken den Landtag passieren
wird. Linken-Fraktionschef Wolfgang Zimmermann will dafür sorgen,
dass sich alle elf Abgeordneten seiner Fraktion der Stimme enthalten
und damit wie bei der Wahl der SPD-Vorsitzenden Hannelore Kraft zur
Ministerpräsidentin dafür sorgen, dass das rot-grüne Projekt nicht
scheitert. Aufatmen können aber auch CDU und FDP sowie die Linken mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Ärztehonorierung Halle (ots) - Das bedrückende Umfrageergebnis weist auf das
hanebüchen ungerechte, undurchschaubare und unsinnige Honorarsystem
für niedergelassene Ärzte hin. Wer sich Zeit nimmt für seine
Patienten, ist oft finanziell der Dumme. Wer am Anfang des Quartals
viel arbeitet, behandelt gegen Ende fast umsonst. Wer zahlreiche
Privatpatienten versorgt, verdient gut, besteht der Kundenstamm aus
Kassenpatienten, bleibt in mancher Praxis kaum etwas übrig. Eine
leistungsgerechte Honorierung in Euro und Cent, die die Unterschiede
nach Versicherungsart mehr...
- Weser-Kurier: Zu Nordkoreas Drohungen Bremen (ots) - Peking benutzt die Diktatoren-Dynastie ja eher als
das es sie schützt: Nordkorea soll die US-Soldaten von der eigenen
Grenze so fern wie möglich und den wirtschaftlichen Konkurrenten
Südkorea so klein wie möglich halten - denn natürlich wird auch
dessen Ökonomie durch einen erzwungenermaßen überdimensionierten
Militärapparat belastet. Doch Pekings Spiel ist hochriskant: Man
stützt sich dabei auf ein unberechenbares Regime, das energisch nach
Nuklearwaffen strebt und sein entsprechendes Rüstungsprogramm bereits
mehrfach mehr...
- Weser-Kurier: zum Allensbach-Gesundheitsreport: Bremen (ots) - "Der Gesundheitsreport transportiert
Lösungsansätze, die wohl kaum zufällig prima in das Geschäftsfeld des
Versicherungsmaklers MLP passen, der private Kranken- und
Krankenzusatzversicherungen anbietet. So wird in der Umfrage die hohe
Zufriedenheit der Privatversicherten mit den Leistungen ihrer Kassen
ebenso betont wie die Aussage der gleichfalls befragten Ärzte, sich
stärker um Privatpatienten zu kümmern als um gesetzlich Versicherte.
Wissenschaftliche Neutralität sieht anders aus, und es zeigt sich
einmal mehr, mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zur Euro-Krise Ulm (ots) - Zeiten der Krise sind Zeiten der Propheten, der wahren
ebenso wie der falschen. In das anschwellende Klagelied über
Griechenland, Irland oder Portugal mischen sich vermehrt Bedenken,
dass die europäische Gemeinschaftswährung keinen Bestand haben wird.
Ökonomisch unterfüttern lässt sich dies mit Leichtigkeit. Die
Schwierigkeiten der Schuldenstaaten sind so groß, dass es einfacher
ist, den Zusammenbruch zu beschreiben als die Rettung. Es ist in der
Tat kein Königsweg aus der Schuldenkrise sichtbar. Der Rettungsschirm
ist mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|