WAZ: Wikileaks handelt unverantwortlich. Kommentar von David Schraven
Geschrieben am 28-11-2010 |
Essen (ots) - Die Veröffentlichung der gesammelten Diplomatenpost
der USA ist sicher spektakulär. Ungewohnt offen kann nun jeder lesen,
wie arrogant die Vertreter einer Supermacht über die Mächtigen
anderer Staaten herziehen. Doch wirklich neu sind die meisten
Berichte nicht. Jeder Zeitungsleser weiß, dass Guido Westerwelle als
deutscher Außenminister einen schlechten Start hatte. Überraschend
ist nur, dass auch die USA-Diplomaten dies so sahen.
Tatsächlich sind die veröffentlichten Dokumente eine Sammlung von
Desastern in der öffentlichen Darstellung einer Supermacht. Der
Schaden sollte aber nicht überbewertet werden.
Wenn die Sicherheitsvorkehrungen in den Datennetzen so schwach
waren, dass ein 23-jähriger Mann alle Dokumente kopieren konnte, wie
die US-Militärs behaupten, dann wird jeder halbwegs funktionierende
Geheimdienst der Welt die Daten schon lange kennen.
Unverantwortlich handelt Wikileaks nicht, weil Dokumente
veröffentlicht werden. In einer Demokratie sollte niemand Angst vor
der Wahrheit haben. Unverantwortlich handelt Wikileaks, weil
Informanten der US-Regierung in Diktaturen öffentlich werden und an
den Pranger kommen. Die Angst der Informanten um ihr Leben wird nicht
durch die Bekanntgabe von Halbgeheimnissen gerechtfertigt.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
303342
weitere Artikel:
- WAZ: Irland, wer danach? Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Nein, noch fließt kein Geld deutscher Steuerzahler
nach Irland. Wir sorgen einstweilen nur dafür, dass Irland bezahlbare
Kredite bekommt. Erst wenn Irland die nicht bedienen kann, bluten
wir. Wenn es gut geht, verdienen wir am Ende sogar an den Iren. Nur
ist eben nicht sicher, ob es gut geht.
Portugal kürzt die Gehälter seiner Beamten, um nicht unter den
Rettungsschirm zu müssen. Spanien reformiert seinen Arbeitsmarkt,
kürzt die Renten und ordnet den Bankensektor neu, um das zu
vermeiden. Viele Menschen müssen mehr...
- WAZ: Schwarz-Grün am Ende. Kommentar von Dirk Hautkapp Essen (ots) - Es begann als Projekt für die ganze Republik.
Schwarz-Grün in Hamburg sollte modellhaft und zukunftsweisend unter
Beweis stellen, dass konservative Werte und ökologische
Grundüberzeugungen eine konstruktive Schnittmenge bieten. Irgendwann
auch im Bund. Seit gestern kann diese Idee zu den Akten gelegt
werden. Merkels Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke setzen die
Grünen eine Laufzeitverkürzung jener Zweckehe entgegen, die von
Beginn an unter Scheidungsvorbehalt stand.
Ein Traumergebnis werden die Hanse-Grünen mehr...
- WAZ: Bahrs schweres Erbe. Kommentar von Wilfried Goebels Essen (ots) - Der Job ist alles andere als sexy. In NRW ist die
FDP aus der Regierung geflogen, in Umfragen liegen die Liberalen
unter der Fünf-Prozent-Hürde - und auch die Bundespartei hat schon
bessere Zeiten gesehen. Dass Daniel Bahr trotzdem den Vorsitz im
größten FDP-Landesverband antritt, hat zwei Gründe: Erstens fehlte
die Alternative, nachdem der talentiertere Christian Lindner als
FDP-General bei Westerwelle anheuerte. Zweitens bietet die Krise die
Chance, sich als Retter der Partei zu profilieren.
Der ehrgeizige mehr...
- Rheinische Post: Schwarz-Grün im Klimawandel Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Reinhold Michels:
Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen und ein
blitzgescheiter Grünen-Politiker, warnt zu Recht vor der modisch
gewordenen Neigung, schwarz-grüne Bündnisse für unverträglich zu
halten wie Feuer und Wasser. Für das Aus der Allianz von CDU und GAL
in Hamburg und dessen Folgen gilt Willy Brandts berühmte
Altersweisheit: "Nichts kommt von selbst, und nur wenig ist von
Dauer." Man täusche sich nicht: Weder sind die Grünen so töricht,
sich auf Gedeih und Verderb mit einer mehr...
- Rheinische Post: Schweizer Ängste Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:
Die kleine Schweiz, das wird gerne vergessen, hat mit 22 Prozent
den höchsten Ausländeranteil der Bevölkerung in Europa. Deswegen
sollte man sich nicht vorschnell empören, weil die Schweizer ihr
Ausländerrecht nun drastisch verschärfen. Es ist nicht von vornherein
fremdenfeindlich, über die mögliche Abschiebung straffällig
gewordener Ausländer zu diskutieren. Eine solche Praxis gibt es
schließlich auch anderswo. Was allerdings beunruhigt, ist die
Stimmung in der Schweiz, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|