WAZ: Ruhrgas muss sich sorgen - Kommentar von Stefan Schulte
Geschrieben am 01-12-2010 |
Essen (ots) - Der Verkauf der Gazprom-Anteile mag für Eon
strategisch richtig und der Kaufpreis von 3,4 Milliarden ein stolzer
sein. Doch die Essener Tochter Ruhrgas kann dieses Geschäft noch
teuer zu stehen kommen. Aller halbherzigen Beteuerungen zum Trotz,
das ändere nichts an den Beziehungen zum russischen Gaslieferanten
Gazprom. Natürlich ändert das eine ganze Menge für die Essener. Unter
auch finanziell liierten Partnern verhandelt es sich für gewöhnlich
leichter als mit normalen Lieferanten. Und mit verärgerten, im Zorn
geschiedenen Ex-Partnern kann es mitunter richtig eisig zugehen. Mit
russischen zumal. Wie schwer das Wort Putins beim russischen
Monopolisten Gazprom wiegt, wissen auch seine Essener Kunden. Und wie
hart Gazprom mit einmal unangenehm aufgefallenen Partnern zu
verhandeln pflegt, lässt sich alljährlich beobachten, wenn die
Ukraine im Ringen um günstigere Gaspreise allzu bockig wird.
Beunruhigen muss Ruhrgas auch, mit welchem Tempo der neue Eon-Chef
Teyssen seinen Strategiewechsel vollzieht. 15 Milliarden will er bis
2013 einsammeln. Da fehlt noch ein wenig.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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