SWR-Intendant legt Zwischenbericht zum Strategieprozess vor Boudgoust: Jetzt geht es um die Umsetzung der Projekte
Geschrieben am 03-12-2010 |
Stuttgart (ots) - Stuttgart. Der Intendant des Südwestrundfunks
(SWR) Peter Boudgoust hat im Rahmen der Rundfunkratssitzung am
Freitag, 3. Dezember 2010, in Stuttgart einen Zwischenbericht über
den Strategieprozess beim SWR vorgelegt. In diesem Bericht wird der
Stand der drei strategischen Projekte "Mitte der Gesellschaft",
"Nachrichten für alle" und "Digital natives" dargestellt und die
aktuelle Situation beim Thema strategisches Sparen erläutert.
SWR-Intendant Boudgoust kündigte vor dem Rundfunkrat an, dass der
Strategieprozess nun von der Analyse- in die Umsetzungsphase
übergehe. Bisher sei es darum gegangen, zu überlegen, wie der Sender
aussehen könne, wenn der SWR neu gegründet würde. Boudgoust: "Jetzt
haben wir die Baupläne für den neuen SWR in der Hand, jetzt können
wir Stein auf Stein legen."
Mit dem ersten Projekt sei ein besonderer Fokus auf das SWR
Fernsehen gelegt worden. Ohne das Stammpublikum zu vernachlässigen,
soll sich das Programm für die "Mitte der Gesellschaft" öffnen. Als
ein aktuelles Beispiel nannte Boudgoust die Berichterstattung zu
Stuttgart 21. Das SWR Fernsehen habe für die Liveberichterstattung
der Schlichtung ganze Sendestrecken freigeräumt. Boudgoust:
"Stuttgart 21 hat im besonderen Maße gezeigt, wie wichtig das SWR
Fernsehen als Kanal für eine aktuelle Information aus dem Südwesten
für den Südwesten ist. Es war selbstverständlich, dass wir am Tag des
Schlichtungsspruchs das Programmschema durchbrochen und um 20.15 Uhr
direkt nach der 'Tagesschau' eine Sondersendung 'Südwest Extra'
gebracht haben." An diesem Tag habe das SWR Fernsehen an der Spitze
aller Dritten Programme gelegen, sagte der SWR-Intendant. Dabei habe
sich die sogenannte "Mitte der Gesellschaft" für die
Berichterstattung ganz besonders interessiert. Insgesamt würden im
SWR Fernsehen rund 30 Sendeplätze überarbeitet. Schon jetzt gebe es
neue, pfiffige Sendungen wie "Wer zeigt's wem?" und die
"Spätschicht", weitere würden folgen.
Die Gruppe "Nachrichten für alle" hat eine Struktur für
multimediale Nachrichteneinheiten in Baden-Baden, Mainz und Stuttgart
vorgeschlagen, die nach und nach umgesetzt werde. 250 Reporterinnen
und Reporter seien, zusätzlich zu ihrer Radio- und
Fernseh-Ausstattung, mit Multimedia-Handys im Land unterwegs und
könnten so auch zum Beispiel aktuelle Fotos und Videos für die
Fernsehnachrichten und für das Internetangebot zuliefern.
Auch das dritte Projekt, "Digital Natives" für das ganz junge
Publikum habe wichtige Weichen gestellt: In drei, bald schon vier
Regionalstudios, seien Reporterinnen und Reporter unterwegs, um über
junge regionale Themen zu berichten. Boudgoust: "Wir beim SWR wussten
schon lange, dass 'regional' nicht 'piefig' ist. Jetzt wissen es
hoffentlich auch bald ganz viele junge Leute."
Möglich seien alle diese Neuerungen nur durch den parallelen
Sparprozess, der mit dem Ziel "strategisches Sparen" überschrieben
sei. Boudgoust: "Wir müssen Prioritäten setzen und wollen da mehr
kürzen, wo es ohne allzu große Einschnitte ins Programm möglich ist,
damit wir an anderer Stelle noch etwas draufsatteln können, dort, wo
wir im Moment noch zu schwach aufgestellt sind. Unsere jungen
Reporter in den Studios wären nicht möglich, wenn nicht gleichzeitig
SWR1, SWR2 und SWR4 ein wenig von ihren Mitteln abgäben." Wenn das
Programm nicht insgesamt geschädigt werden soll, müsse es eine klare
Aufgabenkritik geben. In den kommenden Jahren gelte es, vorrangige
und nachrangige Aufgaben zu definieren, damit der SWR auch in Zukunft
der relevante Sender für die Menschen im Südwesten bleibe.
Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
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Pressekontakt: Wolfgang Utz, Tel.: 07221/929-2785, E-Mail:
wolfgang.utz@SWR.de
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