Neue OZ: Kommentar zu Landtag / Agrar
Geschrieben am 08-12-2010 |
Osnabrück (ots) - Ziel von Pfeilen
Wie lange soll das noch gut gehen? Quasi seit Beginn ihrer
Amtszeit steht Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen derart
unter Beschuss, dass dies für die Regierung zu einer echten Belastung
wird. Kein Zweifel: Opposition und Tierrechtsorganisationen mit
zwielichtigen Methoden sind kampagnenhaft bestrebt, die
CDU-Politikerin als willfährige Lobbyistin der Agrarindustrie an den
Pranger zu stellen. Die dabei erhobenen Vorwürfe und Verdächtigungen
- von Mitverantwortung für mangelnden Tierschutz bis zum Lohndumping
- sind dabei keineswegs bewiesen, vielleicht sogar konstruiert.
Und dennoch: Das Problem im Fall Grotelüschen ist, dass die
Ministerin allein aufgrund ihrer familiären und einstigen beruflichen
Verbindung mit einem Agrarkonzern Pfeile auf sich zieht, die ein
Amtsinhaber mit größerer Distanz nicht auf sich lenken würde. Dass
diese Konstruktion - ungeachtet der Person - derartiges
Risikopotenzial in sich birgt und als Einfallstor für
Fundamentalkritik wirken könnte, hat Ex-Regierungschef Wulff bei der
Benennung der Ministerin offenbar unterschätzt. Und die Agrarlobby
wohl auch.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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