INSM und WiWo präsentieren Städteranking und Cityregionenvergleich / Erlangen, Wolfsburg und Jena Aufsteiger des Jahres
Geschrieben am 10-12-2010 |
Berlin/Köln (ots) -
- Querverweis: Die ausführliche Berichterstattung über die
Ergebnisse des Städterankings liegen in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -
Arbeitsmarkt, Soziales, Wirtschaft und Wohlstand - das neue
Städteranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und der
WirtschaftsWoche präsentiert erstmals die 100 (bisher 50)
einwohnerstärksten kreisfreien Städte im wissenschaftlichen
Vergleich. Dadurch treten auch kleinere Städte ans Licht, die bisher
Hidden Champions waren. So erreicht Erlangen dicht hinter der
Siegerstadt München Platz 2 beim Niveau und schiebt sich weit vor
starke Metropolen wie Stuttgart (Rang 7) und Düsseldorf (14).
Niveaustärkste Stadt in Ostdeutschland ist Jena mit Rang 46. Sieger
im Dynamikvergleich 2004 bis 2009 ist überraschend Stralsund.
INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr, Henning Krumrey,
Chefredaktion der WirtschaftsWoche, und Studienleiter Dr. Karl
Lichtblau von der IW Consult in Köln haben die Untersuchung heute in
Berlin vorgestellt.
"In Erlangen findet sich der höchste Anteil Hochqualifizierter.
Die Arbeitslosenquote ist sehr niedrig. Die Einkommensteuerkraft
übertreffen nur noch München und Hamburg. Eine Analyse der Cityregion
Nürnberg, die wir ergänzend zum Städteranking durchgeführt haben,
zeigt, dass Erlangen die ganze Region nach vorne bringt und sogar die
Probleme des früheren Quelle-Standorts Fürth überkompensiert", so
Pellengahr.
Wissens-Cluster in Verbindung mit hoch innovativer Produktion sind
kennzeichnend für viele Städte des Südens und Südwestens und sorgen
wesentlich mit dafür, dass der Wohlstand hier tendenziell höher ist
als in West- Ost- und Norddeutschland.
Prominentes Beispiel dafür ist der Niveausieger München, wo
globale Konzerne, exzellente Hochschulen und kleine Wissensschmieden
zum Beispiel in der Biotechnologie im Netzwerk arbeiten. Henning
Krumrey, stellvertretender Chefredakteur der WirtschaftsWoche: "Es
scheint sich ein Süd-Nord-Gefälle zu verfestigen. Süddeutsche und
südwestdeutsche Städte dominieren die Top Ten."
Nur Wolfsburg - ebenfalls neu im Ranking - kann sich hier
dazwischen schieben. Innerhalb Niedersachsens ist die VW-Stadt
einsame Spitze bei den Arbeitsmarktindikatoren sowie vor allem bei
der Wirtschaftsleistung. Diese ist je Einwohner gerechnet nach
Frankfurt/Main die höchste im Städtevergleich.
Stralsund ist Dynamiksieger 2010. Die Performance dieser Kommune
aus Mecklenburg-Vorpommern zeigt beim Niveau ein anderes Extrem: Hier
ist Stralsund Schlusslicht. Das Ergebnis dokumentiert einerseits,
dass die Folgen des Umbruchs auch zwei Jahrzehnte nach der deutschen
Wiederereinigung nicht überwunden sind. Die Arbeitslosigkeit ist
hoch, und Wohlstandsindikatoren wie die verfügbaren Einkommen sind
noch unterdurchschnittlich.
Doch andererseits zeigt sich hier von niedrigem Niveau aus ein
Konvergenzprozess. Um 7,8 Prozentpunkte verbesserte sich die
Arbeitslosenquote in Stralsund, um 26,5 Prozent stieg das BIP je
Einwohner. Auch andere Städte Ostdeutschlands entwickelten eine
überraschende Dynamik. Unter den zehn Kommunen, deren
Arbeitslosenquote sich am stärksten verbesserte, sind neun aus
Ostdeutschland.
Niveaubeste Stadt der neuen Länder ist der Wissenschaftsstandort
Jena - Rang 46. Jena schneidet nur drei Positionen schlechter ab als
Köln und lässt Städte wie Osnabrück (52), Bielefeld (54) und Trier
(55) hinter sich. Das ist zum einen der eigenen Stärke Jenas
geschuldet, das nach Erlangen die meisten Hochqualifizierten
aufweist. Zum anderen zeigt sich hier aber auch die relative Schwäche
des bevölkerungsreichsten Bundesland NRW. Überdurchschnittlich
schneiden hier im Ranking fast nur Städte der Rheinschiene ab. Dazu
zählt z.B. Düsseldorf (14).
In Westfalen ragt noch die Wohlstandsinsel Münster (17) heraus.
Von Mülheim an der Ruhr abgesehen finden sich alle Städte des
Ruhrgebiets in der unteren Hälfte des Niveauvergleichs. Gelsenkirchen
findet sich auf Platz 97 zwischen Leipzig und Brandenburg an der
Havel. Während aber die beiden Städte aus den neuen Ländern eine
überdurchschnittliche Entwicklung erleben, präsentiert sich
Gelsenkirchen auftriebsschwach auf Dynamikrang 79. Insgesamt
präsentieren sich 19 NRW-Städte auf Dynamikrängen zwischen 58 und
100. "Nicht nur auf Schalke kämpft man in NRW um den Verbleib in der
1. Liga", so Henning Krumrey.
Im Norden findet sich der Wohlstandsleuchtturm Hamburg noch im
oberen Niveauviertel. Im Schnitt belegen die 15 Städte des Nordens
aber nur Niveauplatz 60.
Großstadt-typische soziale Probleme sowie noch vorhandene
Teilungsfolgen trüben die Niveaubilanz Berlins. Die Hauptstadt kommt
auf Niveaurang 90. Sie zeigt sich jedoch überdurchschnittlich
dynamisch: Platz 30. Positiv entwickelte sich in Berlin der
Arbeitsmarkt, wenn auch von niedrigem Niveau aus: Die
Arbeitslosenquote verbesserte sich um 3,5 Prozentpunkte, Rang 21.
Auch die Jobversorgung ist deutlich gestiegen.
Die mittelfristige Perspektive Berlins beurteilen die
Wissenschaftler jedoch positiv. Ein Grund: Hier entstehen viele neue
Unternehmen in der wissensintensiven, unternehmensnahen
Dienstleistung und Beratung.
Insgesamt zeigt das VII. Städteranking, dass die 100
einwohnerstärksten kreisfreien Städte in Deutschland trotz Krise
einen starken Beschäftigungsaufbau erlebt haben - im Schnitt ergab
sich ein Plus von 3,1 Prozent. Noch deutlicher hat die
Altersbeschäftigungsquote zugelegt: um 9,2 Prozentpunkte.
INSM-Geschäftsführer Pellengahr: "Diesen erfreulichen Trend haben wir
zum einen einer Wachstumsphase vor der Krise zu verdanken, zum
anderen aber auch den Arbeitsmarktreformen der letzten Jahre. Sie
haben den Anreiz erhöht, eine Arbeit anzunehmen sowie im Alter länger
im Job zu bleiben. Das Ergebnis dieses Rankings sollte die Politik
ermutigen, diesen Weg weiter zu gehen. Dann ist mittelfristig
Vollbeschäftigung möglich."
Alle Ergebnisse der Studie sowie detaillierte
Stärken-Schwächen-Profile aller Städte und Cityregionen finden Sie
unter http://www.insm-staedteranking.de und http://www.wiwo.de .
Ausführliche Berichterstattung über die Ergebnisse des
Städterankings veröffentlicht die WirtschaftsWoche am Montag, 13.
Dezember.
Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2
Pressekontakt:
INSM:
Marc Feist, Tel.: (030) 27877 175, E-Mail: feist@insm.de
WiWo:
Andrea Auler, Tel.: (0211) 8872130, E-Mail: andrea.auler@wiwo.de
Studienleitung IW Consult:
Michael Bahrke, Tel.: (0221) 4981 861,
E-Mail: Bahrke@iwkoeln.de
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches
Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die
Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt
Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird
von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie
finanziert.
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