Neue OZ: Kommentar zu UN / Klima
Geschrieben am 10-12-2010 |
Osnabrück (ots) - Von wegen prima Klima
Von prima Klima konnte auf dem Gipfel im mexikanischen Cancún
nicht die Rede sein. Nach der Drohung Japans und Russlands, das
Kyoto-Protokoll zu beerdigen, sank das Stimmungsbarometer auf den
Nullpunkt. Die Hoffnung auf ein Nachfolgeabkommen für das 2012
auslaufende Protokoll zur massiven Senkung des weltweiten Ausstoßes
von Klimagasen löste sich quasi in Luft auf.
Sind die Erwartungen gering, fällt die Enttäuschung nicht so
heftig aus, hieß ab dann die Devise der Gipfelteilnehmer. Nachdem
ihnen der große Wurf nicht gelungen war, setzten sie auf kleine
Erfolge etwa beim Schutz der Regenwälder oder der Hilfe für
Entwicklungsländer. Getragen wurde das von der stillen Hoffnung, dass
diese Einzelerfolge dann doch noch einem Klimaabkommen den Weg ebnen,
das dann 2011 im südafrikanischen Durban beschlossen werden könnte.
In Cancún ging es aber auch um die Funktionsfähigkeit der
Vereinten Nationen. Die UNO hatte mit ihrem Klimaschutzsekretariat
die Federführung des Gipfels. Bereits nach dem Scheitern in
Kopenhagen war sie heftig kritisiert worden. Die Teilnehmer mussten
also alles tun, damit sich der Gipfel in Cancún nicht auch noch als
Flop erweist. Denn in der Folge könnte die Weltgemeinschaft auch ein
wichtiges Forum verlieren, in dem große internationale Probleme
gelöst werden. Das Thema Klimaerwärmung würde dann für unabsehbare
Zeit auf Eis liegen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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