Im 20. Jahr der Deutschen Einheit: Flächen im "Grünen Band" nicht privatisieren. Biotopverbund an innerdeutscher Grenze als "Nationales Naturmonument" schützen
Geschrieben am 15-12-2010 |
Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat die Bundesregierung aufgefordert, sich für einen
Privatisierungsstopp von Flächen im Biotopverbund "Grünes Band" an
der ehemaligen innerdeutschen Grenze einzusetzen. Obwohl die
Bundesregierung zugesagt habe, alle bundeseigenen Flächen im Grünen
Band für den Naturschutz zu sichern, sei die Verwendung von etwa 1000
Hektar ungeklärt. Diese Flächen seien im Besitz der Bodenverwertungs-
und -verwaltungs-GmbH (BVVG) und würden teilweise auf dem freien
Grundstücksmarkt angeboten. Damit drohe ein einzigartiger
Biotopverbund, der sich im einstigen innerdeutschen Grenzgebiet
nahezu unberührt entwickeln konnte, weiter zerrissen zu werden. Noch
sei ein Drittel des ehemaligen Grenzstreifens nicht unter Schutz
gestellt.
Der BUND forderte, das Grüne Band durch die neugeschaffene
Naturschutzkategorie "Nationales Naturmonument" zu schützen. In den
Niederlanden, Dänemark und den USA seien bereits Gebiete von
herausragender Bedeutung für den Naturschutz und die Geschichte als
Nationale Naturmonumente ausgewiesen worden. Diesen Vorbildern müsse
Deutschland folgen.
Ulrike Mehl, stellvertretende BUND Vorsitzende: "Im 20. Jahr der
Deutschen Einheit steht die Bundesregierung in der Pflicht, sich für
die Unversehrtheit des Grünen Bandes einzusetzen. Das Gebiet ist von
großer Bedeutung für den Naturschutz. Und es muss für künftige
Generationen als ein lebendiges Denkmal der Zeitgeschichte erhalten
werden. Dafür müssen auch Flächen im Grünen Band, die seit Anfang der
neunziger Jahre intensiv landwirtschaftlich genutzt werden,
zurückgekauft werden."
Das Grüne Band verbindet auf 1393 Kilometern von der Ostsee bis
zum sächsischen Vogtland 109 verschiedene Lebensraumtypen wie Moore,
Fließgewässer und Bergwiesen und ist ein Querschnitt durch 17
repräsentative Naturräume wie das Norddeutsche Tiefland oder
Mittelgebirge wie Harz und Thüringer Wald. Das Grüne Band ist Heimat
von über 1200 in Deutschland gefährdeten Tier- und Pflanzenarten und
gehört zum "Green Belt Europe", das der BUND als "Grünes Band Europa"
im Jahr 2002 initiiert hat. Das "Green Belt Europe" erstreckt sich
entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs von der Barentssee bis zum
Schwarzen Meer. Es zieht sich durch 23 Staaten, umfasst 38
Nationalparke und zahlreiche weitere Schutzgebiete. Mit seinen 12500
Kilometern ist das "Green Belt Europe" Rückzugsgebiet und
Wanderkorridor für eine Vielzahl bedrohter Tiere wie Luchs,
Wildkatze, Fischotter, Braunbär und Wolf.
Kai Frobel, BUND-Projektleiter für das Grüne Band: "Angesichts des
dramatisch voranschreitenden Verlustes an biologischer Vielfalt
bietet das "Grüne Band Europa" die einmalige Chance, in einem
möglichst unzerschnittenen Lebensraum viele gefährdete Arten effektiv
zu schützen. Zugleich wird dieser Biotopverbund durch intensive
landwirtschaftliche Nutzung, Straßenbau, Rohstoffabbau,
Massentourismus und die Freizeitindustrie bedroht. Auch an der
deutschen Ostseeküste werden immer noch wertvolle zum Grünen Band
gehörende Biotope zerstört."
Der BUND forderte die Bundesregierung auf, im Rahmen der
Europäischen Union grenzüberschreitende Projekte und eine nachhaltige
Landnutzung in den Regionen entlang des "Green Belt Europe" zu
fördern. Mit der Entwicklung eines Netzwerks naturnaher Lebensräume
zur Erhaltung der Biodiversität durch Europa, der "Green
Infrastructure", müsse ernst gemacht werden. Darüber hinaus müsse die
EU die Entwicklung eines speziellen Förderprogramms "Grünes Band
Europa" prüfen sowie die Bewerbung als UNESCO-Natur- und Kulturerbe.
FOTOS vom Grünen Band (nur im Zusammenhang einer Berichterstattung
mit dem BUND zu verwenden) finden Sie im Internet unter folgenden
Links - bitte beachten Sie die Urheberrechte: www.bund.net
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Originaltext: BUND
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Pressekontakt:
Dr. Liana Geidezis und Melanie Kreutz, Grünes-Band-Projektbüro:
Tel. 0911 / 57 52 94-0, gruenesband@bund-naturschutz.de bzw.
BUND-Pressereferentin Katrin Riegger:
Tel. 0049-30-27586-464/-489, presse@bund.net; www.bund.net
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