'Börse Online'-Interview mit Filmemacher Werner Herzog: "Meine materiellen Besitztümer sind relativ begrenzt"
Geschrieben am 15-12-2010 |
Frankfurt (ots) - Bestes Aktien-Investment brachte gut 100 Prozent
Gewinn / Frühzeitig Finanzkrise erahnt und Depot geräumt /
Filmgeschäft durch Finanzkrise schwieriger geworden
Frankfurt, 15. Dezember 2010 - Der Filmemacher Werner Herzog legt
keinen Wert auf finanziellen Reichtum. Im Interview mit dem
Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 51/2010, EVT 16. Dezember)
sagte Herzog: "Ich lebe recht ordentlich, aber nachdem ich das, was
ich verdiene, fast immer in neue Filme stecke, sind meine materiellen
Besitztümer relativ begrenzt. Allerdings definiere ich Reichtum
anders." So sei es ein außerordentlicher Reichtum, praktisch überall,
wo er auftauche, willkommen zu sein. Denn er komme nie mit leeren
Händen, sondern habe immer Filme bei sich oder Bücher, die er
geschrieben hat.
Mit Aktien hat Herzog punktuell Geschäfte gemacht - beispielsweise
als in Österreich darüber abgestimmt wurde, ob das Land der EU
beitreten solle. Damals kaufte er die Aktien eines Unternehmens, von
dem er annahm, dass es vom Beitritt besonders profitieren würde. "An
den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich verkaufte die
Aktien etwa zehn Tage später mit gut 100 Prozent Gewinn. Das war mein
erfolgreichstes Investment an der Börse."
Sein Depot löste Herzog rechtzeitig vor der Finanzkrise auf. "Ich
hatte das Gefühl, dass da mit der Wirtschaft etwas fundamental nicht
in Ordnung war." Erst nach dem Kollaps der Finanzmärkte sah er sich
die Unterlagen der Bank näher an und stellte fest, dass 80 Prozent
der Papiere, die er im Depot hatte, von Lehman Brothers stammten.
Das Filmgeschäft sei durch die Finanzkrise schwieriger geworden,
aber das habe auch andere Wurzeln. "Was die Finanzierung von Filmen
im Moment besonders erschwert, ist die Tatsache, dass wir uns in
einer Übergangsphase befinden", erklärte Herzog im 'Börse
Online'-Interview. So sei etwa die Frage, ob künftig keine DVDs mehr
verkauft würden, weil das Geschäft direkt von Piraten abgeschöpft
werde. Oder ob man direkt an den Konsumenten verkaufen werde, auf
sein Handy, seinen PC, sein Fernsehgerät.
Die Angst, nicht genügend Geld für einen Film zu bekommen, gebe es
immer. Wenn man aber eine ganz außergewöhnliche Geschichte habe,
ziehe das auch Geld an. "Geld folgt einer großen Story wie einem ein
räudiger Hund auf der Straße mit eingezogenem Schwanz folgt."
Originaltext: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67525
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Pressekontakt:
Ludwig Heinz, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien
Tel.: 069/15 30 97 -753, Fax: 069/15 30 97 -799
E-Mail: heinz.ludwig@guj.de
www.boerse-online.de
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