Greenpeace: Atomkraft ist ein Irrweg/ Kletter-Protest über den Gleisen der Castor-Strecke nach Lubmin
Geschrieben am 16-12-2010 |
Greifswald (ots) - An einer Brücke über den Bahngleisen zwischen
Greifswald und Lubmin haben drei Greenpeace-Kletterer heute Mittag
ein Transparent mit der Aufschrift "Stopp Castor nach Lubmin"
befestigt. Mit der Aktion an der Castor-Strecke protestieren die
Umweltschützer gegen den Transport von hochradioaktivem Atommüll aus
Südfrankreich in das Zwischenlager Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Müll stammt aus dem Atomforschungszentrum Karlsruhe und dem
ausgemusterten deutschen Atomfrachter "Otto Hahn". Die unabhängige
Umweltorganisation Greenpeace fordert, den atomaren Abfall nach dem
Verursacherprinzip in Baden-Württemberg zwischenzulagern, da er
vorwiegend dort produziert wurde.
"Atommüll aus Baden-Württemberg hat in Lubmin nichts zu suchen",
sagt Tobias Münchmeyer, Atomexperte von Greenpeace vor Ort.
"Ministerpräsident Stefan Mappus muss endlich Verantwortung zeigen
und seinen Müll im eigenen Lande lagern. Der absaufende Salzstock
Asse ist schon voll mit baden-württembergischen Müll. Soll das in
Lubmin jetzt auch passieren?"
Das Zwischenlager Nord in Lubmin wurde ursprünglich ausschließlich
für die Lagerung von Abfällen aus dem Rückbau der ostdeutschen
Atomkraftwerke Greifswald und Rheinsberg sowie dem dort angefallenen
Atommüll eingerichtet. Mit dem aktuellen Castor-Transport wird
erstmals hochradioaktiver Müll aus Westdeutschland nach Lubmin
geliefert.
Bundesregierung muss Atom-Irrsinn beenden
Die Frage der Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll ist
weltweit ungelöst. Dennoch hat die Bundesregierung eine Verlängerung
der Laufzeiten von Atomkraftwerken beschlossen. Dadurch wird sich die
Atommüll-Menge in Deutschland nach Greenpeace-Berechnungen
verdreifachen. Der für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll
von der Bundesregierung favorisierte Salzstock in Gorleben birgt
zahlreiche geologische Risiken und ist damit ungeeignet.
Münchmeyer: "Obwohl niemand weiß, wie der heute schon vorhandene
Atommüll sicher gelagert werden kann, fährt die Bundesregierung
weiterhin einen Pro-Atom-Kurs. Dieser Atom-Irrsinn muss beendet
werden."
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Tobias Münchmeyer, Tel. 0151-1453 3073, oder Pressesprecher Björn
Jettka, Tel. 0171-8780 778. Fotos von der Aktion erhalten Sie unter
Tel. 040-30618-376, TV-Material unter Tel. 0175-589 1718. Weitere
Informationen finden Sie auf www.greenpeace.de/atom.
Originaltext: Greenpeace e.V.
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