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Wie der Christbaum das Leuchten lernte

Geschrieben am 16-12-2010

Frankfurt/Main (ots) - Strahlende Lichterketten, sanft funkelnde
Kerzen, glänzende Glaskugeln - mit diesem Schmuck wünschen wir uns
den Weihnachtsbaum. Seine Anfänge waren jedoch weniger glanzvoll.
Erst Erfindungen aus der Chemie machten ihn zum Liebling der
Festtage.

Er ist der Deutschen liebster Weihnachtsschmuck: der festlich
dekorierte Christbaum. In diesem Jahr feiert er europaweit seinen
500. Jahrestag. In Riga soll alles seinen Anfang genommen haben: Die
Bürger der lettischen Hauptstadt stellten am 28. November 1510 das
erste weihnachtlich geschmückte Nadelholz auf einen öffentlichen
Platz, so die Legende.

Doch an den Glanz heutiger Zeiten dürfte der immergrüne
Trendsetter in Riga nicht herangereicht haben. Vermutlich baumelten
damals Äpfel und Nüsse an seinen Zweigen. Die Christbaumkugel wurde
erst mehr als 300 Jahre später im Erzgebirge erfunden. Der
Überlieferung nach fertigten die Glasbläser der Stadt Lauscha um 1847
herum die ersten zerbrechlichen Baumbehänge. Für den Glanz der
Christbaumkugeln sorgte anfangs noch eine Legierung aus Zinn und
Blei. Ab 1870 nutzte man ein neues, nach wie vor gängiges chemisches
Verfahren: das Verspiegeln von Glas mit Silbernitrat. Die glänzenden
Kugeln sind heute der Inbegriff des Weihnachtsschmucks. Dabei muss es
nicht mehr das klassische Rot, Gold oder Silber sein. Nicht zuletzt
dank der Entwicklung synthetischer Farbstoffe ab Mitte des 19.
Jahrhunderts lassen sich Christbaumkugeln heute in nahezu jeder
denkbaren Farbe herstellen.

Dem Weihnachtsbaum geht ein Licht auf

Etwa zur gleichen Zeit, als der Christbaum seine Kugeln erhält,
lernt er das Leuchten. Zwar ist das Schmücken von Fichte und Tanne
mit Kerzen aus Bienenwachs oder Talg im Adel und Großbürgertum schon
länger Brauch. Für den Großteil der Bevölkerung bleibt dieses
Vergnügen allerdings unerschwinglich, bis sich in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts ein neuer Brennstoff durchsetzt: Paraffin. Auch
heute noch ist das überwiegend aus Erdöl gewonnene Chemieprodukt der
wichtigste Rohstoff zur Kerzenherstellung. Ab Mitte der 1950er-Jahre
beleuchten die Deutschen ihren Weihnachtsbaum mehr und mehr
elektrisch: Die Lichterkette setzt sich durch. Anfangs ähneln die
aneinandergereihten Glühbirnen mit ihren weißen Kunststoffhalterungen
noch stark ihren Vorgängern aus Paraffin, dann werden sie kleiner und
passen sich farblich dem Tannengrün an.

Die Ära der Glühbirne geht ihrem Ende entgegen. Neue,
energieeffiziente Lichtspender setzen sich auch am Christbaum durch:
Licht emittierende Dioden (LEDs) - eine zuerst nicht immer gern
gesehene Revolution.

Das Rezept für mehr Besinnlichkeit

LEDs galten anfangs als wenig festlich - gerade die weißen Lichter
erschienen vielen Familien zu grell. Das lag daran, dass es Zeit
brauchte, den richtigen Farbmix für warmes Licht zu finden. LEDs sind
Halbleiter, die aus verschiedenen chemischen Verbindungen bestehen.
Je nach verwendetem Material strahlen sie Licht in allen Farben von
Blau bis Rot aus. Andere Farben benötigen zusätzliche
Lumineszenzfarbstoffe. Für weiß leuchtende Dioden wird zum Beispiel
das Licht blauer LEDs durch eine gelbe, meist phosphorhaltige
Leuchtschicht geleitet. Je nach Farbmix entstehen so reinweiße oder
warmweiße Glanzlichter. Sie sorgen für Festtagslaune und schonen den
Geldbeutel. Denn LEDs sparen bis zu 80 Prozent Strom und Kosten. Sie
halten mit einer Lebensdauer von bis zu 20.000 Stunden rund 20-mal
länger als die klassischen Lichterketten.

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) vertritt die
wirtschaftspolitischen Interessen von rund 1.650 deutschen
Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen ausländischer
Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der
Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für mehr
als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2009 über 145
Milliarden Euro um und beschäftigte mehr als 416.000 Mitarbeiter.

Originaltext: Verband der Chemischen Industrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12523
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12523.rss2

Pressekontakt:
VCI-Pressestelle
Telefon: 069 2556-1496
E-Mail: presse@vci.de


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