Kirsch: Das zeigt, wie groß der Frust unserer Soldaten ist
Geschrieben am 16-12-2010 |
Berlin (ots) - 120.000 Stimmen gegen die "Weihnachtsgeld"-Kürzung
Eine überwältigende Beteiligung an seiner Postkartenaktion kann
der Deutsche BundeswehrVerband vermelden. Bis jetzt haben mehr als
120.000 Soldaten, zivile Mitarbeiter und ihre Angehörigen gegen die
Beibehaltung der Kürzung der Sonderzahlung (landläufig
"Weihnachtsgeld" genannt) protestiert. Dieses Zwischenergebnis gab
Bundesvorsitzender Oberst Ulrich Kirsch auf einer Pressekonferenz
bekannt. "Das zeigt deutlich, wie groß der Frust unserer Soldatinnen
und Soldaten und unserer zivilen Kolleginnen und Kollegen ist", sagte
der Verbandschef vor der Hauptstadtpresse.
Die Kürzung war 2006 beschlossen worden. Sie sollte jedoch nur bis
Ende 2010 gelten, so hatten es Bundesregierung und Bundestag in
gleich zwei Gesetzen festgeschrieben. Doch als der Haushalt für 2011
festgelegt wurde, wischten die Politiker dieses Versprechen
kurzerhand vom Tisch. Die Beschäftigten und Ruheständler im
Besoldungsbereich des Bundes erleiden dadurch Einbußen von etwa 2,44
Prozent ihrer Jahresbezüge. "Das empfinden unsere Kameradinnen und
Kameraden als unglaublichen Wortbruch", machte Kirsch den Ärger der
Betroffenen deutlich. "In der Truppe nennen viele dieses Vorgehen
einen Betrug."
Die 120.000 Postkarten zeigen eine Karikatur der Bundeskanzlerin
auf der Rückseite. "Hier ist die gesamte Bundesregierung in der
Pflicht", beschrieb der Verbandschef die Zielrichtung der Aktion.
Zugleich stellte Kirsch ein neues Forderungspapier vor, das
unverzichtbare Begleitmaßnahmen zum Reformprozess enthalte. "Nur wenn
die Bundesregierung den Begriff ,Attraktivität' schnell und spürbar
materiell unterfüttert, wird sie ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen
und die anstehende Reform der Bundeswehr gelingen", sagte der Oberst.
Das alles gebe es nicht zum Nulltarif. "Die dringend notwendigen
Maßnahmen müssen mit einer Anschubfinanzierung abgesichert werden,
damit die Reform nicht zum Rohrkrepierer wird", forderte Kirsch. "Und
eins ist klar: Monat für Monat weniger Geld ist nun alles andere als
attraktiv!"
Damit der geballte Protest auch den richtigen Adressaten erreicht,
fuhr nach der Pressekonferenz eine Delegation des Verbandes zum
Bundeskanzleramt, um die Postkarten zu überreichen. Die Postkarten
wurden entgegengenommen, jedoch hatte die Bundeskanzlerin keine Zeit
für die Vertreter des Verbandes.
Originaltext: DBwV Dt. BundeswehrVerband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12472
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Pressekontakt:
Frank Henning, 0228/3823-212
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