Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Wahlen in Weißrussland
Geschrieben am 20-12-2010 |
Bielefeld (ots) - Auch halbfreie Wahlen sind gänzlich ungültig.
Wahlbeobachter bewerten die Auszählung der Präsidentschaftswahl in
Weißrussland als schlecht bis sehr schlecht. Die scheinbar generöse
Zulassung vieler Oppositionskandidaten durch Alleinherrscher
Alexander Lukaschenko vor der Wahl hat sich zudem selbst entlarvt -
nämlich mit der Festnahme von 1000 Oppositionellen direkt nach dem
Urnengang. Schon 2006 kam der letzte Diktator Europas mit Eingriffen
dieser Art durch. Die EU kann ihn nicht stoppen und Russland lässt
ihn gewähren - auch wenn der Kreml zuletzt durchaus auf Distanz zu
dem nervigen Nachbarn gegangen ist. Nicht ausgeschlossen ist, dass
Lukaschenko auch so gewählt worden wäre. Viele Landsleute sehen ihn
als den verlässlichen Bewahrer alter Ruhe und Sicherheit. Opposition
ist unerwünscht. Auch anderswo in den Weiten der Ex-Sowjet-Union
möchten manche zu gern in eine verklärte Vergangenheit zurück.
Lukaschenko weiß diese Nostalgie geschickt zu nutzen. Die
uneinheitliche Opposition macht ihm das Intrigieren sogar noch
leichter.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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