Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR zum Thema
Anschlag auf Christen in Ägypten
Trübe Tage
CARSTEN HEIL
Geschrieben am 02-01-2011 |
Bielefeld (ots) - Die Lage nach dem fürchterlichen
Neujahrs-Anschlag von Alexandria ist undurchsichtig und
vielschichtig. Die ägyptische Regierung trägt daran genauso eine
Mitverantwortung wie radikale Muslime. Und auch die westliche Allianz
muss sich fragen lassen, was für einen Verbündeten sie sich im
Pulverfass "Naher Osten" zugelegt hat. Das einzige Hoffnungszeichen
in diesen trüben Tagen in Ägypten, aber auch für das Verhältnis der
Weltreligionen zueinander, sind die vereinzelten gemeinsamen
Demonstrationen gegen Gewalt von Christen und Muslimen im Land am
Nil. Leider überwiegen jedoch die Bilder von Hass. Und je schneller
die ägyptischen Behörden mit Erklärungen zum widerlichen Anschlag auf
koptische Christen bei der Hand sind, umso mehr ist Skepsis
angebracht. Es ist zu einfach, El Kaida die Verantwortung für die
Bluttat zuzuschreiben und dann wieder zur Tagesordnung überzugehen.
Richtig ist, dass es bei radikalen Kräften ein Interesse daran gibt,
den Kampf der Religionen anzuheizen. Solch ein Anschlag soll seine
Wirkung entfalten, wenn die Detonation längst verhallt ist und die
Opfer begraben sind. Misstrauen, Wut und Hass zwischen Muslimen und
Christen soll er sähen. Die Saat geht auf. Allerdings wird durch das
Ereignis auch deutlich, wie marode das ägyptische System ist. Von
Demokratie ist dort keine Spur zu finden. Seit Jahren werden die
Christen auch von offizieller Seite unterdrückt, Angriffe auf sie
nicht aufgeklärt, muslimische Hetze geduldet. Auf diesem Nährboden
gedeihen Anschläge wie der von Alexandria. Präsident Mubarak arbeitet
derweil daran, seinen Sohn zum Nachfolger aufzubauen. Eine Art
Erbfolge hat nichts mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu tun.
Auf genau diesen Husni Mubarak setzt der Westen, wenn es darum geht,
Stabilität im Nahen Osten zu schaffen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
308665
weitere Artikel:
- WAZ: Der Selbstbetrug
- Kommentar von Rolf Potthoff Essen (ots) - So nett lobend wie Leutheusser-Schnarrenberger hat
noch selten jemand seinem Parteichef den Rücktritt nahegelegt. Bloß,
dass sie den "exzellenten" Lindner als Heilsgestalt ansieht, klingt
dann nicht mehr nett, sondern als Zeichen: Westerwelle, jetzt geh!
Doch hängt der FDP-Absturz wirklich so eng mit Chef Westerwelle
zusammen? Die größte Selbstbetrug war der Glaube, der fast
15-prozentige Erfolg bei der Bundestagswahl sei durch (FDP-) liberale
Überzeugung der Wähler zustande gekommen. Was wirklich ins Gewicht
fiel, mehr...
- Rheinische Post: Gefahr für Ägypten
Kommentar Von Godehard Uhlemann Düsseldorf (ots) - Der Anschlag in Alexandria auf die koptische
Gemeinde erschüttert Ägypten in den Grundfesten. Die Terroristen
gingen nicht gegen Ausländer vor, sie wollten nicht durch Anschläge
auf Touristen das für das Land am Nil so wichtige Urlaubsgeschäft
ruinieren. Das Attentat galt christlichen Ägyptern, die sich schon
seit Jahren von den Sicherheitskräften unzureichend geschützt und von
ihren Mitbürgern gesellschaftlich diskriminiert fühlen. Präsident
Mubarak hat die aufziehende Gefahr für sein Land erkannt. Er muss
alles mehr...
- WAZ: Gewalt gegen Christen
- Kommentar von Martin Gehlen Essen (ots) - Nach den Gläubigen im Irak steht nun auch die
Jahrtausende alte orthodoxe Kirche entlang des Nils im Visier der
selbsternannten Gotteskrieger. Mit ihren Verbrechen im Namen Allahs
wollen sie vorhandene Spannungen zwischen den religiösen Volksgruppen
anheizen, um diese in einen offenen Kampf gegeneinander zu treiben
und ihre Staaten bis ins Mark zu erschüttern. In Ägypten könnte diese
zynische Rechnung schon bald aufgehen. Das Terrornetzwerk El Kaida
hatte Anschläge in der Vorweihnachtszeit angekündigt. Und Weihnachten mehr...
- Rheinische Post: NRW fehlt Sparwille
Kommentar Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - In diesem Jahr wird die rot-grüne
Landesregierung zeigen müssen, dass sich ihre Politik nicht nur auf
das fragwürdige Zurückdrehen schwarz-gelber Reformen beschränkt.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat in ihrer Neujahrsansprache
Hilfen für junge Familien sowie die Verbesserung von Betreuung und
Förderung in Kitas und Schulen angekündigt, ohne jedoch Einzelheiten
zu nennen. Zwar sollen die Kitas in Zukunft mehr Geld vom Land
erhalten. Aber es ist gepumptes Geld, das die nachfolgende
Generation, um deren Wohlergehen mehr...
- WAZ: Reine Profitgier
- Kommentar von Tobias Blasius Essen (ots) - Dioxin-Skandale auf NRW-Bauernhöfen sind inzwischen
ein fast so verlässlich wiederkehrendes Phänomen wie der
Jahresend-Klassiker "Dinner for one". Nur dass hier niemandem zum
Lachen zumute sein kann. Die Verseuchung von Eiern und Hühnerfleisch
wurzelt in der Regel in skrupelloser Profitgier. Statt pflanzliche
Fette beim Anrühren von Futtermitteln zu verarbeiten, greifen
Hersteller zu billigen synthetischen Stoffen. So war es im Mai 2010,
als verseuchtes Hühnerfutter aus der Ukraine für kurzzeitige
Aufregung sorgte; mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|