Rheinische Post: Westerwelle zockt
Geschrieben am 06-01-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Sven Gösmann:
Während Guido Westerwelle seine Partei noch warnte, die Demoskopie
zum Maßstab ihrer Politik zu machen, sirrte die SMS mit der jüngsten
ARD-Umfrage auf die Mobiltelefone seiner Zuhörer beim
Dreikönigstreffen: vier Prozent. Die FDP flöge derzeit aus dem
Bundestag. Am Ende der Beliebtheitsskala stehen drei Liberale:
Niebel, Westerwelle, Rösler. Den Negativtrend gegen sich und die FDP
umzudrehen hat Westerwelle nicht vermocht. Er hielt eine
Standardrede, getränkt mit Außenminister-Pathos. Da sein Standard als
Redner höher ist, als der der meisten Politiker, war das ordentlich.
Aber es genügte nicht, seiner Partei das Vertrauen in ihren Chef
wiederzugeben. Vergebens warteten seine zahlreichen Kritiker auf eine
Geste der Demut, den Satz "Ja, ich habe auch Fehler gemacht".
Westerwelle setzte stattdessen auf Trotz. Generalsekretär Lindner
dagegen beeindruckte mit einer substanzielleren, zudem klarer
strukturierten Rede. So hören sich Nachfolger an. Und Westerwelle? Er
zockt. Der FDP-Chef setzt gezwungenermaßen alles auf die Karte, dass
es bei der baden-württembergischen Landtagswahl am 27. März doch für
die Fortsetzung der schwarz-gelben Regierung reicht. Das entzöge
einem Putsch gegen ihn die Legitimation. Stuttgart spielt in diesem
Jahr auf jeden Fall Schicksal für den FDP-Chef.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
309259
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zur FDP Ulm (ots) - War was? Guido Westerwelle hat auf dem
Dreikönigstreffen in Stuttgart eine gute, kämpferische Rede gehalten.
Reden kann der FDP-Chef zweifellos. Alle spitzen Formulierungen hat
er sich verkniffen, die mit für sein schlechtes Ansehen bei den
Wählern gesorgt haben. Staatsmann statt Polarisierer. Dass ihm der
große Befreiungsschlag nach den Diskussionen der letzten Wochen
gelungen ist, ist zu bezweifeln. Unverhohlen wurde da über seinen
Rücktritt diskutiert. In der Öffentlichkeit eher in den hinteren
Reihen der Liberalen, mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
FDP-Dreikönigstreffen
Die Probleme bleiben
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Der Redeauftritt von FDP-Parteichef Guido
Westerwelle beim Stuttgarter Dreikönigstreffen hat nicht für den
ersehnten Befreiungsschlag gesorgt. Nicht für die Partei und auch
nicht für den Vorsitzenden selbst. Die alten Probleme bleiben
bestehen. Sicher, die Erwartungen an diesen Auftritt waren völlig
unrealistisch. Auch ist die Dauerkritik nicht spurlos an Westerwelle
vorbei gegangen. Da wurde er schließlich mit Erich Honecker
verglichen und als "Klotz am Bein" bezeichnet. Dabei ist Westerwelle
an der Misere der mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Kommunalfinanzen
Solidarpakt
BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Streit gibt es in den besten Familien. Meistens
geht es dabei um Geld. Das ist auch der Auslöser für den schärfer
werdenden Konflikt in der kommunalen Familie. Die kleinen Städte und
Gemeinden des Landes fühlen sich benachteiligt von der von der
Landesregierung verordneten Solidarität mit den großstädtischen
Hungerleidern. Wenn es ums Geld geht, hört meist die Freundschaft
auf. Soweit ist es noch nicht, doch es bedarf schon einiger
Überzeugungsarbeit, damit der Zwist nicht eskaliert. Schließlich geht
es ums Eingemachte. mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Margot Käßmann
Ein Phänomen
CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Wer in Ungnade gefallen ist, einen Fehler
gemacht hat, nicht so funktioniert, ist für immer weg vom Fenster. So
ist das in der heutigen Leistungsgesellschaft. Nicht so im Fall der
ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Margot Käßmann ist gefragt wie eh und je. Sie absolviert viele
öffentliche Auftritte. Jetzt war sie auf der Klausurtagung der CSU in
Wildbad-Kreuth und hat die kritischen Bayern für sich eingenommen.
Wenn nicht sogar begeistert. Nun will sie mit dem
Verteidigungsminister mehr...
- Mindener Tageblatt: Kommentar zu Führungsdiskussion bei FDP und CSU /
Unter scharfer Bewährung Minden (ots) - Über nichts spekulieren Medien so gern wie über
Personalien. Vor allem über solche mit negativen Konsequenzen für
prominente Politiker. Und so waren das traditionelle
Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart ebenso wie die nicht minder
traditionelle CSU-Klausurtagung im Wildbad Kreuth seit Tagen
gewissermaßen als Götterdämmerungs-Szenarien aufgebaut worden, in
denen FDP-Chef Westerwelle und CSU-Chef Seehofer jeweils um ihr
politisches Überleben zu kämpfen hätten, während die Königsmörder
schon in der Kulisse ständen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|