Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Zentrale Anlaufstelle in OWL
Schlecht vorbereitet
BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 20-01-2011 |
Bielefeld (ots) - Die Zahl der Flüchtlinge steigt, die in
Deutschland das Land ihrer Hoffnung sehen. Der Großteil von ihnen
kehrt der Heimat auf dem Balkan den Rücken; aus welchem Grund auch
immer. Die Menschenreisen legal ein, weil die Visumspflicht gefallen
ist. Ob sie ein Bleibe- oder Duldungsrecht erhalten, wird in
zentralen Anlaufstellen geprüft. Das Amt in Bielefeld soll jetzt
reaktiviert werden. Daran ist wenig verwerflich. Das gilt jedoch
nicht für die Vorbereitung der Behörde auf ihre neuen Aufgaben und
Kunden. Zu Recht fühlt sich der Amtsleiter allein gelassen von Bund
und Land. Sie haben offensichtlich keinen Blick auf die Probleme, die
sich demnächst in OWL auftun. Sollten tatsächlich, wofür aus der
bisherigen Erfahrung fast alles spricht, zu Dutzenden Minderjährige
in Bielefeld melden, dann gibt es wirklich ein Problem. Wer übernimmt
die Obhut und wer stellt sie? Zumal man aus Erfahrung wissen sollte,
dass zentrale Heimunterbringungen die schlechteste aller Lösungen
sind. Das schafft Ghettos, in denen der Zugriff weniger Gutmeinender
auf die Kids programmiert ist. Wer's nicht glaubt, schaue nach
Berlin.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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