Neue OZ: Kommentar zu USA / Gesundheit / Justiz
Geschrieben am 01-02-2011 |
Osnabrück (ots) - Kein Brokkoli-Zwang
Wenn zwei von vier Gerichten in den USA entscheiden, dass die
Menschen nicht vom Staat zum Abschluss einer Krankenversicherung
gezwungen werden dürfen, dann ist dies zunächst eine bittere
Entscheidung für Präsident Barack Obama. Die Gesundheitsreform ist
sein wichtigstes innenpolitisches Projekt. Die Republikaner
frohlocken bereits angesichts der Entscheidung. Sie hoffen nun auf
einen langwierigen Prozess vor dem Obersten Gerichtshof, aus dem sie
als Sieger hervorgehen könnten.
Die Entscheidung zeigt aber auch, wie die US-Amerikaner Freiheit
interpretieren. Das Gericht in Pensacola argumentierte tatsächlich,
wenn den Menschen vorgeschrieben werde, Krankenversicherungen zu
kaufen, könne man auch den Erwerb bestimmter Lebensmittel gesetzlich
bestimmen: Brokkoli zum Beispiel. Wer den esse, lebe auch gesünder.
Damit sei dem Gesundheitssystem ebenso gut geholfen. Allerdings:
Brokkoli-Zwang sei eben verfassungswidrig - wie der Zwang zur
Krankenversicherung. Das Gericht meinte diese Argumentation durchaus
ernst.
Der Gedanke, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, der
Glaube an den amerikanischen Traum, in dem der Tellerwäscher zum
Millionär wird: Diese Dinge sind, auch aus diesem
Freiheitsverständnis heraus, nirgendwo so real wie in den USA. Wo
aber Arme und Kranke nicht auf die Solidarität der Gesellschaft bauen
können, ist Brokkoli das geringste Problem.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
313520
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu EU / Datenschutz Osnabrück (ots) - Viele Begehrlichkeiten
Einen Tag vor der Verabschiedung des Richtlinienvorschlags der
EU-Kommission zur Verwendung von Fluggastdaten sorgen Meldungen über
Datenlecks beim Transfer von Bankdaten an die Amerikaner für
Empörung: Entgegen den Versprechungen wird offenbar auch der private
Geldverkehr der Bundesbürger weiter US-Terrorfahndern übermittelt.
Das und auch die offensichtlichen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang
mit den Daten von Flugpassagieren nähren den Verdacht, dass diese Art
Abkommen meist nicht einmal mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Tiere / Hundegesetz Osnabrück (ots) - Klare Verbesserung
Es hat lange gedauert, bis in Niedersachsen ein schlüssiges
Konzept für die Hundehaltung entwickelt worden ist. Das begann 1999
mit dem später vom Bundesverwaltungsgericht kassierten Versuch,
vermeintlich besonders beißwütige Rassen aus dem Verkehr zu ziehen.
Danach folgte im zweiten Anlauf ein Regelwerk, das mit Auflagen
Schutz vor gefährlichen Tieren bieten sollte. Und nun gibt es einen
weiteren Ansatz mit eher präventiven Elementen wie Halterschulung,
umfassender Registrierung und vorsorglicher mehr...
- Lausitzer Rundschau: Lehren ziehen
Bundesinnenminister de Maizière und die Terrorwarnung Cottbus (ots) - Beruhigen können einen die Worte des
Bundesinnenministers selbstverständlich nicht. Die Terrorgefahr ist
nach wie vor groß, und erst dann, wenn Thomas de Maizière tatsächlich
Entwarnung gegeben hat, kann so etwas wie Gelöstheit einkehren.
Angesichts der Lage im Nahen Osten, in Afghanistan und der immer
neuen Drohungen islamistischer Extremisten dürfte dies in absehbarer
Zeit wohl kaum der Fall sein. Was hat den Innenminister dennoch zu
der Ankündigung bewogen, die polizeiliche Präsenz zurückfahren zu
wollen? Sicherlich mehr...
- Lausitzer Rundschau: Beihilfe vom Amt
Billigjobs als ehrenamtliche Arbeit beim DRK Senftenberg Cottbus (ots) - Ehrenamtliche Arbeit ist eine gute Sache.
Unzählige Vereine, egal ob im Sport, in der Kultur oder bei der
Pflege von Heimatgeschichte sind ohne ehrenamtliches Engagement
undenkbar. Auch im sozialen Bereich sorgen viele freiwillige Helfer
für eine wertvolle Bereicherung des menschlichen Zusammenlebens. Zum
Wesen der ehrenamtlichen Arbeit gehört, dass sie abgesehen von
Unkostenerstattung unentgeltlich geleistet wird. Und sie soll
zusätzliche Angebote schaffen, die sonst nicht möglich oder bezahlbar
wären. Das ist beim mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Ägypten: Bielefeld (ots) - »Erst kommt das Fressen, dann die Moral.« Dieser
drastische Spruch aus der »Dreigroschenoper« bewahrheitet sich wieder
in Ägypten: Der Ruf nach Freiheit und Demokratie spielt zwar eine
wichtige Rolle, doch Arbeit, Brot, Bildung und Gesundheit gehen vor.
Die meisten Ägypter kämpfen für einen höheren Lebensstandard, die
Beseitigung der Korruption, bessere Schulen und mehr soziale
Leistungen. Demokratische Praktiken sind zweitrangig. Diese
Erkenntnis mag überraschen, denn der stürmische Protest gegen
Präsident Mubarak mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|