Europäische Immobilienmärkte driften auseinander - Deutsche Metropolen auf Spitzenplätzen
Geschrieben am 04-02-2011 |
Frankfurt am Main (ots) -
Sperrfrist: 04.02.2011 00:01
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PwC-/ULI-Studie: Turnaround kommt auch 2011 nicht / München,
Hamburg, Berlin und Frankfurt unter den Top-10-Standorten in Europa /
Irland und Südeuropa rutschen ab
Die Kluft zwischen Europas Immobilienmärkten wird tiefer: Während
sich die Ertragsperspektiven in den nord- und mitteleuropäischen
Metropolen 2011 wieder verbessern, fallen die Immobilienmärkte der
Euro-Krisenstaaten weiter zurück, wie aus der Studie "Emerging
Trends in Real Estate Europe 2011" der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC mit dem Urban Land Institute (ULI) hervor
geht.
Die 600 befragten europäischen Immobilienexperten bewerten die
europaweiten Renditechancen von Immobilieninvestitionen (bestehende
Portfolios und Zukäufe) mit der Durchschnittsnote 5,09 auf einer
Skala von neun ("hervorragend") bis eins ("katastrophal"). Damit
fällt die Einschätzung der Ertragsperspektiven leicht positiv aus. Im
Jahr 2010 lag der Durchschnittswert mit 4,74 Punkten niedriger.
"Der europäische Immobilienmarkt erholt sich zwar, ist aber von
einer grundlegenden Wende noch weit entfernt. Frisches Kapital ist
nach wie vor knapp und fließt vor allem in Top-Immobilienstandorte.
In weniger attraktiven Regionen dürfte sich der Preisverfall daher
fortsetzen", kommentiert Jochen Brücken, verantwortlicher Partner für
den Bereich Real Estate bei PwC Deutschland.
Wie schon im Vorjahr sind deutsche Städte im Ranking der 27
europäischen Metropolen prominent platziert. München musste seine
Führungsposition von 2010 zwar an Istanbul abgeben, legte jedoch bei
der Bewertung der Ertragschancen deutlich auf 6,03 Punkte zu (s.
Tabelle). Auch Hamburg, Berlin und Frankfurt hielten sich in den Top
10.
Im Detail unterscheiden sich die deutschen Immobilienmärkte
allerdings erheblich voneinander. In Frankfurt beispielsweise
bevorzugen die relativ meisten Befragten Investitionen in
Büroimmobilien (31 Prozent), während in Berlin nur gut 24 Prozent
dieses Marktsegment empfehlen. In der Bundeshauptstadt gilt vor allem
der Wohnungsmarkt als attraktiv (29,1 Prozent), während sowohl in
München (33,6 Prozent) als auch in Hamburg (35 Prozent) die meisten
Befragten in Einzelhandelsimmobilien investieren würden.
Depression in Dublin, Stockholm boomt
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, gibt es im Immobilienranking 2011
gegenüber dem Vorjahr nur kleinere Veränderungen in der
Spitzengruppe. Aufsteiger des Jahres ist Stockholm, das sich vom
elften auf den vierten Rang verbessern konnte. Ebenfalls neu in den
Top 10 ist Zürich auf Platz zehn (2010: Platz 13). Absteiger sind
Wien (von Rang 6 auf Rang 14) und Mailand (von Rang 8 auf Rang 17).
Allerdings bewerten die Experten die Ertragsperspektiven auch in
diesen Städten etwas besser als im Vorjahr.
Nicht nur im Ranking abgeschlagen, sondern auch mit schlechteren
Bewertungen als 2010 tragen Athen und Dublin die rote Laterne. Die
Durchschnittsnote für die griechische Hauptstadt fiel von 4,45 auf
3,58, während der Immobilienstandort Dublin nur noch 3,24 Punkte
(2010: 3,68) bekommt.
Kapital knapp, Refinanzierungsbedarf hoch
Ungeachtet der verbesserten Ertragsperspektiven dürfte 2011 erneut
weniger Kapital in den europäischen Immobilienmarkt fließen. Auf
einer Skala von 1 ("sehr starker Rückgang") bis 9 ("sehr starker
Anstieg") vergeben die befragten Experten die Durchschnittsnote 4,83
und sind damit verhalten optimistischer als in den Vorjahren (2010:
Note 4,67, 2009: Note 3,32). Ein steigendes Engagement wird in erster
Linie den Pensionsfonds und anderen institutionellen Investoren
zugetraut (Note 5,48), gefolgt von Private-Equity-Investoren und
Hedge Fonds (Note 5,14).
Die bisher nicht abschätzbaren Auswirkungen von Basel III auf das
Finanzierungsverhalten der Banken bereiten den Befragten Sorgen.
Insbesondere die Refinanzierung bestehender Investments aus den
Boomjahren 2005 bis 2007 ist weiter ungeklärt. Etwa ein Drittel des
gewerblichen Finanzierungsvolumens von 960 Mrd. Euro ist mit
Immobilien von nur minderer Qualität besichert. Erschwerend hinzu
kommen teilweise extrem hohe Fremdfinanzierungsquoten.
In regionaler Betrachtung rechnen die Experten vor allem mit
höheren Kapitalzuflüssen aus Asien (Note 6,29) und dem Mittleren
Osten (Note 5,53). Auch deutsche Anleger werden sich voraussichtlich
stärker in Europa engagieren als im Vorjahr (Note 5,49). Deutliche
Rückgänge prognostizieren die Befragten demgegenüber für
Investitionen italienischer und spanischer Anleger.
Mittelfristig wird der europäische Immobilienmarkt für Investoren
aus Europa an Bedeutung verlieren. Während die befragten Immobilien-
und Anlagegesellschaften im laufenden Jahr voraussichtlich noch gut
81 Prozent ihres Portfolios in Europa halten, dürften Immobilien in
europäischen Städten auf Sicht der kommenden fünf Jahre nur noch gut
75 Prozent des Anlageportfolios ausmachen.
"Die europäische Immobilienbranche ist im Umbruch. Vor allem in
Südeuropa hat die Konsolidierung der Portfolios Vorrang vor weiterer
Expansion. Wer quantitatives Wachstum sucht, wird sich eher außerhalb
Europas umsehen müssen. Gewinner werden etablierte Unternehmen mit
einer defensiven Strategie sein, die sich aktiv an die
Herausforderungen des sich schnell ändernden Marktes anpassen", fasst
Jochen Brücken die Entwicklung zusammen.
"Die Emerging Trends in Real Estate Europe 2011 zeigen ein
weiteres Mal die entscheidenden Entwicklungen der Branche auf und
bieten damit eine Orientierung für die gesamte europäische
Immobilienbranche", betont Bernhard H. Hansen, Chairman des ULI
Germany. "Die Studie ist auch für mich immer wieder ein wichtiges
Instrument zur Einschätzung der Märkte."
Tabelle - Europas Top-10-Märkte
Rang 2011* Stadt Bewertung der Ertragsperspektiven**
1 (5) Istanbul 6,23
2 (1) München 6,03
3 (2) London 5,98
4 (11) Stockholm 5,85
5 (4) Paris 5,73
6 (3) Hamburg 5,70
7 (7) Berlin 5,65
8 (10) Warschau 5,53
9 (9) Frankfurt 5,46
10 (13) Zürich 5,36
* Rang 2010 in Klammern
** Durchschnittsnote auf einer Skala von 1 ("katastrophal") bis 9
("hervorragend")
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