Plutoniumsuppe auf gefährlichen Irrwegen /
Greenpeace-Aktivisten fordern Ministerpräsident Mappus auf, den Atommüll in Baden-Württemberg zu lagern, anstatt ihn nach Lubmin abzuschieben
Geschrieben am 15-02-2011 |
Karlsruhe, 15. 2. 2011 (ots) - Gegen den bevorstehenden
Castor-Transport nach Lubmin protestieren seit dem frühen Morgen 35
Greenpeace-Aktivisten. Auf den Gleisen zur ehemaligen
Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe haben sie einen Container mit
einer ausfahrbaren Arbeitsplattform abgesetzt. Darauf befinden sich
in mehreren Metern Höhe zwei Aktivisten mit einem Banner: "Stopp
Castor nach Lubmin!" Fünf Behälter mit radioaktivem Atommüll sollen
in das mehr als 900 Kilometer entfernte Zwischenlager Nord bei Lubmin
gebracht werden. Da der Großteil des strahlenden Mülls jedoch aus
Atomreaktoren in Baden-Württemberg stammt, fordert Greenpeace, den
Atommüll auch in diesem Bundesland zwischenzulagern, bis es für ihn
ein sicheres Endlager gibt.
"Ministerpräsident Mappus muss beim Thema Atommüll endlich
Verantwortung übernehmen. Er muss seine Verweigerungshaltung endlich
aufgeben und dafür sorgen, dass der Atomabfall aus Karlsruhe auch in
Baden-Württemberg gelagert wird", fordert Greenpeace- Atomexperte
Heinz Smital. "Die hochstrahlende Plutoniumsuppe aus Karlsruhe hat in
Lubmin nichts zu suchen." Die baden-württembergische Landesregierung
unter Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) lehnt die Lagerung von
Atommüll aus der Wiederaufarbeitung im eigenen Bundesland bisher ab.
Von 1971 bis 1990 wurde in Karlsruhe Atommüll wiederaufgearbeitet,
der zu rund 70 Prozent aus kommerziellen Reaktoren stammte und zu
rund 30 Prozent aus Forschungsanlagen. Über die Verarbeitung im
Kernforschungszentrum Karlsruhe wurde auch der hochradioaktive
Industriemüll zu Forschungsmüll umdeklariert. Die inzwischen
verglasten flüssigen Abfälle aus dem Wiederaufarbeitungsprozess haben
eine Aktivität von 700 Billiarden Becquerel, das entspricht einem
Mehrhundertfachen des radioaktiven Inventars, das zurzeit im
Salzstock Asse gelagert ist.
Unnötige Transporte müssen vermieden werden
Die Castoren mit dem Atommüll sollen auf Straßenbahngleisen durch
das Stadtgebiet von Karlsruhe und dann weiter nach Lubmin fahren.
"Solche unnötigen Transporte von strahlendem Müll quer durch die
Republik müssen vermieden werden", so Smital. "Der Müll in Karlsruhe
stammt zu drei Vierteln aus Anlagen in Baden-Württemberg. Bei der
Lagerung dieser Abfälle muss das Verursacherprinzip gelten und der
Müll im Land bleiben. Prinzipiell dafür geeignet wäre das
Zwischenlager am Atomkraftwerk Philippsburg, das nur wenige Kilometer
von Karlsruhe entfernt ist."
Das Zwischenlager Nord in Lubmin wurde ursprünglich ausschließlich
für die Lagerung von Abfällen aus dem Rückbau der ostdeutschen
Atomkraftwerke Greifswald und Rheinsberg sowie für den dort
angefallenen Atommüll eingerichtet. Mit dem aktuellen
Castor-Transport wird jetzt zum zweiten Mal nach Dezember 2010
hochradioaktiver Müll aus Westdeutschland nach Lubmin geliefert.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Heinz Smital, Telefon
0171-878 08 03 und Pressesprecher Jan Haase, Tel. 0171-870 06 75.
Fotos erhalten Sie über 040-30618-377, TV-Material unter Tel.
0157-7778 9992 auch als Download vom FTP-Server. Greenpeace im
Internet: www.greenpeace.de
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