Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet deutsche und internationale Großproduktionen aus
Geschrieben am 15-02-2011 |
Wiesbaden (ots) - Wiesbaden, 15. Februar 2011. FBW vergibt
Prädikate für kleine Hexen, tapfere Cowboys und anmutige Tänzer -
Prädikat "besonders wertvoll" für TRUE GRIT, den Eröffnungsfilm der
Berlinale
Pünktlich zur Berlinale zeichnet die FBW deutsche und
internationale Kinoproduktionen aus, die eine große Bandbreite der
Emotionen abbilden. DSCHUNGELKIND (Start: 17. Februar) ist die
Verfilmung der Kindheitserinnerungen von Sabine Kuegler, die im Alter
von acht Jahren mit ihren Eltern in den Dschungel auswanderte, um
dort unter Eingeborenen zu leben und selbst neue Wurzeln zu schlagen.
Beeindruckende Bilder und eine fesselnde Geschichte sorgen für einen
Film mit "ungewöhnlich großer Komplexität", der von der FBW-Jury mit
dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet wurde.
Abenteuer ganz anderer Art muss die kleine Hexe Lilli in dem neuen
Kinofilm HEXE LILLI - DIE REISE NACH MANDOLAN (Start: 17. Februar)
bestehen. Zu Hilfe gerufen vom Großwesir reist Lilli zusammen mit
ihrem kleinen Drachen Hector in das ferne Königreich und muss bald
schon feststellen, dass hier irgendwas nicht stimmt. "Märchenhaft
fantasievoll", so urteilte die FBW-Jury über dieses magische
Vergnügen für kleine Kinozuschauer und vergab das Prädikat
"wertvoll".
In TRUE GRIT (Start: 24. Februar), dem Berlinale-Eröffnungsfilm
der Coen-Brüder, macht sich die junge Mattie auf, um den Tod ihres
Vaters zu rächen. Dazu heuert sie den raubeinigen Rooster Cogburn an,
der ihr zunächst nur sehr unwillig, dann aber mit vollem Einsatz in
den Kampf folgt. Der Western ist ein fulminantes Kinoereignis, mit
wunderbaren Darstellern wie Jeff Bridges und Matt Damon. Dazu viel
Action, epische Bilder und eine Menge Humor - für die FBW Jury eine
"Verbeugung vor den Traditionen und Werten des alten Wilden Westens"
- ausgezeichnet mit dem Prädikat "besonders wertvoll".
Ein weiteres mitreißendes Filmereignis ist PINA (Start: 24.
Februar), die Hommage an die unübertroffene Tänzerin und
Choreographin Pina Bausch. Wim Wenders setzt ihr Werk mit den
Mitgliedern ihres langjährigen Ensembles gekonnt per 3D-Technik in
Szene, überrascht mit ungewöhnlichen Motiven und inszeniert so eine
filmische Verbeugung vor dem Tanz. Die FBW-Jury vergab das höchste
Prädikat "besonders wertvoll" für diesen bildgewaltigen "sinnlichen
Rausch".
Ein Rausch der anderen Art findet sich bei dem Film DER GANZ
GROSSE TRAUM (Start: 24. Februar) von Debütregisseur Sebastian
Grobler. Hier wird die Geschichte erzählt, wie der Fußball nach
Deutschland kam. Am Anfang steht ein Lehrer, der sich in seiner
Klasse gegen die preußische Steifheit durchsetzen muss und es
schafft, eine kollektive Begeisterung für einen Ball zu entfachen.
Nicht nur ein Film, der mit einer "eindrucksvollen Besetzung"
überzeugt, sondern auch ein "Plädoyer für eine humane Pädagogik", dem
die FBW-Jury das Prädikat "besonders wertvoll" verlieh.
Prädikatsfilme vom 17. bis 24. Februar 2011
Dschungelkind
Drama; Spielfilm . Deutschland 2010 Filmstart: 17.02.2011
Aufgrund der Forschungen ihres Vaters zieht die achtjährige Sabine
mit ihrer Familie in den Dschungel von West-Papua, zu einem Stamm,
der heute noch fern jeglicher Zivilisation nach alten Riten lebt. Nur
langsam gelingt es der Familie, Kontakt zu dem kriegerischen Volk zu
knüpfen und ein Verständnis für die Lebensweise der "Anderen" zu
entwickeln. Nach anfänglichem Zögern findet Sabine neue Freunde und
muss sich, Jahre später, entscheiden, wo ihre Heimat ist: Im
Dschungel oder doch im zivilisierten Deutschland, welches ihr so
fremd ist? Die filmische Adaption der gleichnamigen Biographie von
Sabine Kuegler überzeugt durch die Wahl von exotischen Schauplätzen,
einem exzellenten Drehbuch und überzeugenden Darstellern. Vor allem
Stella Kunkat als junge Sabine und Nadja Uhl als energische
Mutterfigur sind hervorzuheben. Die Kapitelstruktur unterstützt den
episodenhaften Ablauf der Ereignisse, die nie überdramatisiert werden
und authentisch wirken. Der Regisseur konzentriert sich auf Sabines
Perspektive, ganz im Sinne der subjektiven Erinnerungen der Vorlage.
Das "heile" Urwaldleben wird hier nicht romantisiert, die Konflikte
der "wahren Geschichte" haben genauso ihren Platz wie die heiteren
kindlichen Momente der Unschuld und des Spiels. Ein wunderschöner
Film über Heimat und Toleranz!
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/dschungelkind
Hexe Lilli - Die Reise nach Mandolan
Kinderfilm; Spielfilm. Deutschland, Österreich, Spanien 2010
Filmstart: 17.02.2011
Die kleine Nachwuchshexe Lilli wird von dem Großwesir Guliman in
das zauberhafte Königreich Mandolan gerufen. Gulimans Problem ist ein
verhexter Thron, der ihn immer wieder in die Luft schleudert, wenn er
Platz nehmen möchte. Doch nachdem Lilli zusammen mit ihrem Drachen
Hektor in Mandolan angekommen ist, stellt sich die Frage: Ist Guliman
überhaupt der rechtmäßige König? Die gelungene Fortsetzung der
Kinderbuchverfilmung aus der Feder von Knister überzeugt mit ihrer
einfallsreichen Geschichte und der ausgefeilten Tricktechnik, die den
Drachen Hektor - lustig wie immer: Michael Mittermeier - und den
Flaschengeist Suki (gesprochen von Cosma Shiva Hagen) auf die
Leinwand zaubert. Das opulent ausgestattete Königreich Mandolan
erscheint in orientalisch-exotischem Farbenspiel und bietet hohe
Schauwerte gerade für die jüngsten Zuschauer. Die erwachsenen
Schauspieler haben sichtlich Spaß an ihren Rollen und verleihen dem
ganzen durch ihre offensichtliche Unterlegenheit gegenüber den
cleveren Kindern zusätzlichen Witz. Sympathisch auch die Freundschaft
zwischen Lilli und dem Jungen Musa, die ganz nebenbei auch als Aufruf
zu mehr Toleranz und Miteinander verstanden werden kann. Ein wahrhaft
magisches Filmvergnügen.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/hexe_lilli_die_reise_nach_ma
ndolan
True Grit
Western; Spielfilm. USA 2010 Filmstart: 24.02.2011
Als der rechtschaffene Frank Ross von dem Kleinganoven Tom Chaney
hinterhältig ermordet wird, schwört Franks 14-jährige Tochter Mattie
Ross - überwältigend gespielt von der Oscar® nominierten Hailee
Steinfeld - Vergeltung: Sie heuert den raubeinigen und nicht immer
gesetzestreuen Marshall Rooster Cogburn an (Oscar®-verdächtig
gespielt durch Jeff Bridges) und macht sich gemeinsam mit ihm und dem
kauzigen Texas Ranger LeBoeuf (Matt Damon), auf die Suche nach dem
Mörder. Die Coen-Brüder beleben das Western-Genre auf großartige
Weise wieder neu. Voller Humor, Wärme, Einfallsreichtum und einem
unglaublich starken Darstellerensemble erschaffen sie eine kraftvolle
und opulente Verfilmung der Romanvorlage von Charles Portis. Jeff
Bridges füllt die Rolle des ruppigen leicht abgehalfterten Marshalls
grandios aus. Und die junge Hailee Steinfeld als beharrliche und
unerschrockene Rächerin ist eine wirkliche Entdeckung für den Film.
Epische Landschaftsaufnahmen und eine ausgefeilte Bildkomposition
lassen die Verbeugung vor dem Genre erkennen. Kino, das Herzen
berührt und ein wunderbar stimmungsvoller Eröffnungsfilm für die
diesjährige Berlinale.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/true_grit
Pina
Tanzfilm; Dokumentarfilm. Deutschland, Frankreich 2011 Filmstart:
24.02.2011
Pina Bausch war eine der größten Balletttänzerinnen und
-choreographinnen unserer Zeit. In Wuppertal gründete sie 1973 das
Wuppertaler Tanztheater und arbeitete dort mit ihrer stetig
wachsenden internationalen Truppe bis zu ihrem plötzlichen Tod im
Jahr 2009. Wim Wenders porträtiert ihre Arbeit auf herausragende
Weise. Mit der 3D-Technik findet er eine filmische
Ausdrucksmöglichkeit, die das Faszinosum der Tanz-Avandgarde
facettenreich bebildert. Wenders mischt Ausschnitte aus Pinas
berühmten Bühneninszenierungen mit einzigartigen Choreographien auf
Straßen, Plätzen und an atemberaubenden architektonischen Orten.
Interviews mit Mitgliedern des Ensembles zeugen von Pinas
unerschöpflich künstlerischer Kraft, ihrer tiefen Menschlichkeit und
der nie versiegenden Besessenheit an der Kunstform Tanz. Wenders PINA
ist eine Liebeserklärung an ihre Person, eine Hommage an die
Künstlerin und eine filmische Verbeugung vor dem Tanz.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/pina
Der ganz große Traum
Spielfilm. Deutschland 2011 Filmstart: 24.02.2011
Der junge Lehrer Konrad Koch kommt im Jahre 1874 nach dreijährigem
England-Aufenthalt an ein Braunschweiger Gymnasium. Dort sieht er
sich konfrontiert mit strengen preußischen Erziehungsmethoden und
unterdrückten jungen Menschen. Langsam kann er Zutrauen zu den Jungs
gewinnen, zu Hilfe kommt ihm dabei ein Mitbringsel aus England, für
die Deutschen etwas völlig Neues: der Fußball! Sebastian Groblers
Debütfilm erzählt nicht nur die Geschichte, wie der Fußball einst
nach Deutschland kam. Er zeichnet auch ein Sittengemälde der
preußischen Zeit, in ihrer ganzen Borniert- und Steifheit und wirkt
als allgemeines Plädoyer für humane Erziehung, aufgrund der aktuellen
Diskussion wichtiger denn je. Die Vermischung aus historischen Fakten
und freier Handlung funktioniert blendend und wird sehr humorvoll und
stimmig erzählt. Unterstützt von einem feierlichen Score wird die
Größe der Befreiung der Jungs im Geiste betont. So entsteht ein
hochemotionaler Film für alle Zuschauergruppen, für Familien und für
Fußballfans. Die Abseitsregel, hier vielleicht zum ersten Mal
verständlich erklärt, übrigens inbegriffen.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/der_ganz_grosse_traum
Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden
Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
www.fbw-filmbewertung.com
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