Trierischer Volksfreund: Plagiatvorwürfe gegen Verteidigungsminister Guttenberg - Leitartikel Trierischer Volksfreund, 18.02.2011
Geschrieben am 17-02-2011 |
Trier (ots) - Hat er gefälscht oder nur ein wenig getrickst? War's
gar keine Absicht, sondern nur Schludrigkeit? Schlamperei eben, die
dazu geführt hat, dass Karl-Theodor zu Guttenberg in seiner
Doktorarbeit seitenweise Texte stehen hat, die von anderen Autoren
stammen, ohne als fremde Quellen gekennzeichnet zu sein?
Niemand weiß es bisher ganz genau, aber allein das Ausmaß des von
anderen übernommenen geistigen Eigentums deutet zumindest darauf hin,
dass es hier nicht um Lappalien geht.
Und dem bisherigen Sonnyboy der deutschen Politik scheint langsam
zu dämmern, dass da größere Wallungen auf ihn zukommen werden, die er
nicht einfach weglächeln kann.
Zum ersten Mal in seiner kometenhaften Karriere gerät der
schneidige Verteidigungsminister in wirklich schwere See. Guttenberg,
der Lieblingspolitiker der Deutschen, war bisher vom Erfolg verwöhnt.
Das ruft immer Neider auf den Plan. Für seine Gegner bietet der Fall
eine willkommene Gelegenheit, ihn mit Hohn und Spott zu überschütten,
und die nutzen sie weidlich.
Zudem kommt es einigen Skeptikern im eigenen Regierungslager nicht
ganz ungelegen, wenn der Strahlemann jetzt auf Normalmaß gestutzt
wird. Deshalb darf von Guttenberg nicht allzu sehr auf offensive
Verteidigung aus Teilen der Koalition hoffen.
Allerdings sollten sich auch seine schärfsten Kritiker mit
politischen Nachrufen auf den Verteidigungsminister lieber
zurückhalten. Denn dafür ist es noch deutlich zu früh.
Gemogelt oder nur geschlampt? Diese Frage ist nämlich noch nicht
beantwortet.
Dazu kommt ein weiterer, vielleicht entscheidender Punkt. Nie und
nimmer wird die CSU ihren Star fallen lassen. An der Frage "Bleibt er
oder geht er?" hängt unter Umständen die schwarz-gelbe Koalition in
Berlin.
Stürzen könnte Karl-Theodor zu Guttenberg dennoch, und zwar über
seine eigene Arroganz, seine fast grenzenlose Überheblichkeit und
Selbstüberschätzung.
Sein plötzlicher Aufbruch an den Hindukusch signalisiert vor allem
eins: Ihr könnt mich alle mal.
Es ist diese Haltung, die ihm am Ende zum Verhängnis werden
könnte.
Pressekontakt:
Trierischer Volksfreund
Thomas Zeller
Telefon: 0651-7199-544
t.zeller@volksfreund.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
316486
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Kommentar zu Guttenbergs Plagiats-Affäre Berlin (ots) - Nur mal angenommen, die Dissertation eines
nachrangigen Kabinettsmitglieds, Dirk Niebel etwa oder Ilse Aigner,
wiese die gleichen Mängel auf wie die Doktorarbeit von Karl-Theodor
zu Guttenberg - was wäre geschehen? Vermutlich nicht viel. Eine
Meldung hier und da, ein paar höhnische Bemerkungen. Und fertig. Aber
der Freiherr ist nicht irgendein Minister. Er hat einen rasanten
Aufstieg hingelegt wie kein anderer bundesdeutscher Politiker vor
ihm. Er genießt außergewöhnliche Beliebtheit und verfügt über die
rare Ressource mehr...
- Rheinische Post: WestLB: Krafts Zahlenspiele Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Georg Winters:
Hannelore Kraft hat sich mit der öffentlichen Einschätzung, das
Land Nordrhein-Westfalen müsse in den nächsten Monaten 3,5 Milliarden
Euro an Belastungen für die WestLB stemmen, keinen Gefallen getan.
Entweder ist das Ganze bloß ein politischer Schachzug, der das
Landesverfassungsgericht dazu bringen soll, den NRW-Nachtragshaushalt
mit den angeblichen Zusatzlasten für die WestLB doch noch
durchzuwinken. Das wäre ein durchsichtiger Trick, der in Münster kaum
verfangen dürfte. Oder mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Sterbehilfe Bielefeld (ots) - Die deutsche Ärzteschaft hat es geschafft, ihr
hohes Berufsethos an den medizinischen Alltag anzupassen. Sie
formuliert eine Art Kompromisslinie zur Sterbehilfe in
Ausnahmesituationen. Streng logisch gibt es bei der Frage nach Leben
und Tod kein Durchmogeln - und doch geschieht genau das in der Praxis
immer wieder. Wer das Problem grundsätzlich lösen will, kann nur
scheitern. Zum einen gibt es den hohen und unerschütterlichen
Grundsatz, dass Ärzte Heiler sind und nichts anderes. Das ist gut so
und muss so bleiben. mehr...
- Rheinische Post: Bildungs-Schulden Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Frank Vollmer:
Unternehmensberater hätten ihre Freude an der Sprache, in der
Bildungsforscher und Gewerkschafter gestern in Bochum Änderungen in
der nordrhein-westfälischen Bildungspolitik gefordert haben. Von
"Effizienz" war da die Rede, von "Benchmarks" und "Output-Steuerung".
Feiert jetzt etwa der stets fleißig verteufelte Neoliberalismus (was
auch immer das sein mag) einen späten Sieg? Weit gefehlt. Was nach
dem Lob der Leistung durch Konkurrenz klingt, ist in Wahrheit ein
alter Hut - mehr...
- Rheinische Post: Festung Europa Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Helmut Michelis:
Es sind Zehntausende meist junge Männer, die nichts zu verlieren
haben. Aber Europa reagiert erschreckend hilflos auf den
Flüchtlingsstrom nicht nur aus den taumelnden Diktaturen Nordafrikas.
Und in Deutschland streitet man darüber heftig. So tritt die
Polizeigewerkschaft für eine "Festung Europa" ein, bewacht durch eine
schlagkräftige EU-Küstenwache. Die Arbeiterwohlfahrt lädt dagegen die
Migranten ausdrücklich nach Deutschland ein: Asylanträge von
Tunesiern seien großzügig mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|