Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Umbruch in der Arabischen Welt
Obamas Zögern
JOACHIM ROGGE, WASHINGTON
Geschrieben am 27-02-2011 |
Bielefeld (ots) - Zugegeben: Der Vergleich ist unfair, aber er
drängt sich auf. Als sich im Ostblock von Polen aus die Demokratie
Bahn brach und der Eiserne Vorhang in den Staub fiel, zögerte Amerika
keine Sekunde, um klar zu machen, welcher Seite die Sympathien
gehörten. Doch jetzt, seit im arabischen Frühling Diktatoren taumeln,
hat Washington erkennbar Mühe, mit dem atemberaubenden Tempo der
Umwälzungen Schritt zu halte. Vom Ausbruch der Revolten in Tunesien,
in Ägypten und Bahrein wurden die USA stets auf dem falschen Fuß
erwischt. Dabei hätte Amerika allen Grund gehabt, sich schneller und
eindeutiger zu bekennen. Der Wunsch, ein Leben wie ihre
Altersgenossen im Westen zu führen, war ein ganz entscheidender
Antrieb für die aufbegehrende junge arabische Facebook-Generation.
Dieser Moment wäre eine historische Chance gewesen, den jungen
Demokraten schon frühzeitig die vorbehaltlose Unterstützung des
Westens zuzusichern. Sie wurde aus realpolitischen Zwängen vertan.
Geradezu bedrückend freilich wird die Haltung gegenüber Libyen. Vier
Tage dauerte es, ehe der Präsident sich dazu durchrang, die
Gewaltexzesse Gaddafis zu brandmarken und zu verdammen. Die
Zuschauerrolle, auf die sich US-Präsident Barack Obama bei diesen
historischen Umwälzungen über weite Strecken beschränkte, mutet
zunehmend befremdlich an. Die Kritik am Lavieren des Präsidenten,
der sich im eigenen Wahlkampf "Change" (Wechsel) auf seine Fahne
geschrieben hatte, wächst. Gemessen an Obamas eigenen Worten an die
arabische Welt kurz nach Amtsantritt und gemessen an seinem Status
als Friedens-Nobelpreisträger konnte man tatsächlich erwarten, dass
Obama seine diplomatische Deckung weit früher verlässt und den Wandel
im Nahen Osten und Nordafrika auch aktiv begleitet.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
318008
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Torsten Albig zum Spitzenkandidaten gekürt
Mann der Mitte
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Aus dem hohen Norden kommen ermutigende Signale
für die SPD. Erst erreicht Olaf Scholz in Hamburg die absolute
Mehrheit. Jetzt küren die SPD-Mitglieder in Schleswig-Holstein den
Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig zu ihrem Spitzenkandidaten.
Scholz und Albig sind in ihren Überzeugungen seelenverwandt: Sie sind
nüchtern, sachorientiert und möchten die SPD wieder in der Mitte der
Gesellschaft verankern. Beide haben Peer Steinbrücks Faustregel Nr. 1
verinnerlicht: Alles was verteilt werden soll, muss erst
erwirtschaftet mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Ein Schlupfloch weniger
WOLFGANG MULKE Bielefeld (ots) - Steuerbetrügern wird das Leben künftig ein wenig
schwerer gemacht. Das ist überfällig. Ob die Regelung weit genug
geht, steht auf einem anderen Blatt. Denn weiter befreit eine
Selbstanzeige vor spürbaren Strafen, wenn der Hinterzieher sich zur
richtigen Zeit offenbart. Die Übeltäter werden nur zur Kasse gebeten.
Doch die Regelung, so sehr sie auch schmerzt, ist vertretbar. Wer
grundsätzlich mit einer harten Strafe rechnen muss, wird sich kaum
aus eigenem Antrieb wieder auf die richtige Seite des Gesetzes
begeben. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Hartz IV Halle (ots) - Das Bildungspaket ist im Regelsatz-Gezänk etwas
untergegangen. Dabei folgt es eher dem Geist des
Verfassungsgerichts-Urteils, das die Hartz-IV-Reform erzwang: Die
Politik soll dafür sorgen, dass Kinder trotz der prekären
Einkommenssituation ihrer Eltern teilhaben können. Etwa Zuschüsse für
Schulmaterial klingen zwar banal. Aber wer schon mal mit seinem Kind
einen Schulranzen angeschafft hat, weiß wie wichtig so etwas für
Kinder ist. Mit dem falschen kann ein Kind auf dem Pausenhof schon
als Verlierer gelten. Insofern mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Saale-Unstrut-Wein Halle (ots) - Edle Tropfen von Saale und Unstrut haben in den
zurückliegenden Jahren immer mehr Liebhaber gefunden. Der Absatz
stieg, die Gewinne auch. Die Winzer des kleinen aber feinen
Anbaugebietes im Süden Sachsen-Anhalts freuten sich. Und sie setzten
mit vollmundigen Ankündigungen auf Wachstum, auf neue Kunden vor
allem im Westen Deutschlands. Nun korrigieren sie. Weil die Ernte
schlecht war, können sie nicht soviel liefern wie sie gerne möchten.
Ein Imageschaden ist kaum vermeidbar - was nützt ein begehrter Wein,
der nicht mehr...
- NRZ: Grünen-Chefin Roth: Gesetz für gleichen Lohn reicht nicht aus Essen (ots) - Grünen-Chefin Claudia Roth hält den SPD-Vorstoß für
ein Gesetz, das Männern und Frauen denselben Lohn garantieren soll,
für unzureichend: "Der Vorstoß der SPD geht in die richtige Richtung,
reicht aber nicht", sagte Roth der in Essen erscheinenden Neue
Ruhr/neue Rhein Zeitung (Montagsausgabe). "Wir brauchen ein
umfassendes Gleichstellungsgesetz, das nicht nur bei der Bezahlung,
sondern in allen Bereichen endlich für Gleichberechtigung sorgt, etwa
beim Anteil von Frauen in Führungspositionen." SPD-Chef Sigmar
Gabriel mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|