"Schutzsuchende brauchen unsere Solidarität/
EKD-Ratsvorsitzender Schneider besucht Flüchtlingslager auf Malta
Geschrieben am 04-03-2011 |
Hannover (ots) - Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in
Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, hat auf Malta das dortige
Flüchtlingslager "Marsa Open Center" besucht. Nach einem Rundgang und
Gesprächen mit der Leitung und Bewohnern des Lagers zeigte er sich
erschüttert über die Lebensbedingungen und die Perspektivlosigkeit
vieler Flüchtlinge: "Die Menschen hier leben in einem dauerhaften
Provisorium ohne Aussicht auf eine echte Zukunft für sich." Zwar
wären viele der Insassen mittlerweile im Asylverfahren, jedoch seien
die maltesischen Behörden mit der großen Zahl von Flüchtlingen
überfordert. "Solange die EU-Mitgliedstaaten sich nicht zu einer
solidarischen Verteilung von Asylsuchenden und Flüchtlingen und der
damit verbundenen Lasten innerhalb der Europäischen Union durchringen
können, werden hier menschliche Tragödien an der Tagesordnung sein",
sagte Schneider am Freitag in Valetta. "Alle EU-Länder stehen
gemeinsam in der Pflicht, die Aufnahme von Schutzsuchenden in der
Europäischen Union zu gewährleisten." Das könne nicht auf die EU
Staaten mit Außengrenzen abgewälzt werden. "Dafür setzen wir uns als
Evangelische Kirche in Deutschland, aber auch gegenüber den
EU-Institutionen ein", betonte Schneider.
Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen in Nordafrika
warnte Schneider gemeinsam mit örtlichen Hilfswerken vor einer
humanitären Katastrophe. Noch sei nicht absehbar, wann erste
Flüchtlinge aus Libyen oder Tunesien Malta erreichten. Dies sei
jedoch nur eine Frage der Zeit. "Europa muss auf den Ernstfall
vorbereitet sein und schnell unkomplizierte Hilfe leisten. Da geht es
dann erst mal um die konkrete Versorgung und den Zugang zu einem
effektiven und fairen Asylverfahren. Das gehört zu den
Menschenrechten, für deren Einhaltung wir auch sonst eintreten.", so
Präses Schneider weiter.
Sollte es zu einem Anstieg von Bootsflüchtlingen über das
Mittelmeer kommen, dürfe die EU keinesfalls auf Abwehr setzen und
Schutzbedürftige mit Hilfe der europäischen Grenzschutzagentur
Frontex an der Landung hindern, warnte der Ratsvorsitzende. "Wir
haben für Flüchtlinge eine Verantwortung - zu dieser müssen wir
unmissverständlich stehen", betonte Schneider.
Die so genannte Dublin-II-Verordnung schreibt vor, dass
Schutzsuchende nur in dem Land einen Asylantrag stellen können, in
dem sie erstmals europäischen Boden betreten haben. Dies führt zu
einer unverhältnismäßig großen Belastung von Ländern wie
Griechenland, Italien oder Malta, welche an der südlichen
EU-Außengrenze meist erste Anlaufpunkte für Flüchtlinge aus Afrika,
Afghanistan oder dem Irak sind. Deutschland und andere
binneneuropäische Länder haben aufgrund ihrer geographischen Lage
durch diese Regelung eine vergleichsweise geringe Zahl an
Asylanträgen zu bearbeiten. Bisher sind alle Versuche der
Europäischen Kommission, die Dublin-II-Verordnung zugunsten einer
stärkeren Lastenteilung zu überarbeiten, am Widerstand dieser Länder
gescheitert.
Hannover, 03. März 2011
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
319228
weitere Artikel:
- Wo die Narrenfreiheit endet / Der Advocard-Rechtsratgeber für die tollen Tage (mit Bild) Hamburg (ots) -
Ob Karneval, Fastnacht, Fasnet oder Fasching - in diesen Tagen
herrscht fast überall in Deutschland Ausnahmezustand. Doch auch auf
dem Höhepunkt der tollen Tage ist längst nicht alles erlaubt.
Advocard zeigt, was es im Karnevalsgetümmel zu beachten gilt, um die
Tage bis zum Aschermittwoch ausgelassen und vor allem rechtssicher zu
überstehen.
Vorsicht vor Kalorienbomben
Wer sich ins Zentrum des Narrentreibens begibt, muss auch Humor
beweisen. Sollte man zum Beispiel bei einem Karnevalsumzug von
umherfliegenden mehr...
- ZDF-Programmhinweis / Samstag, 5. März 2011, 18.30 Uhr / Leute heute / mit Karen Webb / Montag, 7. März 2011, 5.30 Uhr / ZDF-Morgenmagazin Mainz (ots) - Samstag, 5. März 2011, 18.30 Uhr
Leute heute
mit Karen Webb
Vivienne Westwood: Mode aus Paris
Kirk Douglas: Der eigentliche Star der Oscars
Charlie Sheen: Wie soll das noch weitergehen?
Harald Glööckler: Zu Besuch bei dem Modedesigner
Montag, 7. März 2011, 5.30 Uhr
ZDF-Morgenmagazin
Freiheitskampf und Flüchtlingsströme - Die gefährliche Lage in
Libyen
"Köln hat was zu beaten" - Vor dem Rosenmontagszug am Rhein
Frühling vor der Tür und Pollen im Anflug - Der
Allergieschwerpunkt mehr...
- PHOENIX-Programmhinweis - Sonntag, 06. März 2011, 12.00 Uhr - PHOENIX INTERNATIONALER FRÜHSCHOPPEN: Politik - zwischen Drama und Soap Bonn (ots) - Der Fall Guttenberg hat die Debatte über Politik als
Inszenierung und über Glaubwürdigkeit von Politikern neu entfacht. -
Welcher Politikertyp hat heute noch Erfolg? Und wie genau schaut die
Öffentlichkeit eigentlich hin bei den Lichtgestalten? Spielt sich
Politik immer mehr zwischen Drama und Soap ab?
Michael Hirz diskutiert mit internationalen Beobachtern über
Affären, Protagonisten und über Hintergründe. Zu Gast sind:
* Alessandro Alviani (La Stampa, Italien)
* Heather DeLisle (freie Journalistin, USA) mehr...
- Frühjahrsputz für den Kleiderschrank / Fred Butler befreit Textilien mit Hilfe von CO2 fasertief und schonend von Verschmutzungen, Gerüchen und Allergenen München (ots) - Der Frühling steht vor der Tür. Mit der warmen
Luft draußen steigt auch drinnen die Lust auf frischen Duft und
Sauberkeit. Mehr als die Hälfte aller Deutschen poliert jedes Jahr
gerade im Frühling ihr Zuhause auf Hochglanz. Der
Textilreinigungsspezialist Fred Butler bietet sein umweltfreundliches
Reinigungsverfahren mit Kohlendioxid (CO2) deutschlandweit per
Versand an und sorgt damit in jedem Kleiderschrank für Frische. Das
Unternehmen wurde schon mit zahlreichen Umweltpreisen und -siegeln,
unter anderem dem "Blauen mehr...
- Dr.Hauschka Kosmetik fördert nachhaltige Mode: Naturkosmetikmarke sponsert Sonderschau blickfangecodesign Eckwälden (ots) - Dr.Hauschka Kosmetik sponsert die Sonderschau
blickfangecodesign der Stuttgarter Designmesse blickfang
(11.-13.3.2011, Liederhalle) / Vergabe des Dr.Hauschka ecodesign
Preises an engagierten Ökodesigner am 11.3.2011, 19:30 Uhr, in der
Stuttgarter Liederhalle (blickfanglounge)
Seit mehr als 40 Jahren steht Dr.Hauschka Kosmetik für echte und
unverfälschte Naturkosmetik. Große Bedeutung misst die Marke der WALA
Heilmittel GmbH nachhaltigem Wirtschaften bei - und unterstützt daher
gezielt die Bestrebungen der Modebranche mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|