Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Frauen / Frauentag
Geschrieben am 07-03-2011 |
Osnabrück (ots) - Ein Tag mit großer Entwicklung
Als die sozialistische Politikerin Clara Zetkin vor gut 100 Jahren
die Einführung eines internationalen Frauentages forderte, lebte sie
in einer anderen Welt als wir heute. Sozialismus und Kommunismus, die
damaligen Antriebsmotoren für viele Frauenrechtlerinnen, sind heute
keine ungelebten, sondern in den meisten Gesellschaften abgehakte
Utopien. Nicht zuletzt deshalb wird diese politische Herkunft immer
wieder kritisiert. Auch Alice Schwarzer, die Ikone der deutschen
Frauenbewegung, hat sich schon für die Abschaffung des Frauentages
ausgesprochen - weil sie und ihre Mitstreiterinnen sich gegen die
sozialistische Linke der 1968er-Zeit abgrenzen mussten, um für die
Rechte der Frauen kämpfen zu können. Diesen Tag deshalb zu
diskreditieren, ist aber zu kurz gedacht.
Er hat eine wechselvolle Geschichte. Die Nazis huldigten ihrem
reaktionären Frauenbild lieber zum Muttertag, in der DDR erlebte der
8. März eine neue Blütezeit, in der Bundesrepublik spielte er kaum
eine Rolle. International hat er allerlei erlebt- in Russland wird es
heute Blumen für die Frauen geben, in Norwegen zumindest ein
"Herzlichen Glückwunsch", weltweit gibt es, unter höchst
unterschiedlichen gesellschaftlichen Voraussetzungen,
Demonstrationen. Der 8. März ist ein Selbstläufer, und seit 1976 auch
von den Vereinten Nationen offiziell zum Frauentag bestimmt. Ein Tag
mit einer großen Entwicklung - wie die Geschichte der Frauen, an die
er erinnert.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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sein. Unsere Gesellschaft könnte mehr Rück- und Umsicht, mehr
soziales Denken gut gebrauchen. Kämen wir hier weiter, jeder Tag wäre
ein Frauentag.
Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
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