NABU: Verbraucher zweifeln an Klimabilanz, das bleibt Achillesferse von E10 /
Tschimpke: Falsche Verkehrspolitik der Regierung treibt Teufel mit Beelzebub aus
Geschrieben am 08-03-2011 |
Berlin (ots) - "Es spricht Bände, dass beim "Benzingipfel" keine
Umweltverbände beteiligt wurden", kritisiert NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. "So ignoriert die Bundesregierung einmal mehr, dass die
zweifelhafte Umweltbilanz für viele Verbraucher neben der
Motorenverträglichkeit die Achillesferse des E10-Bezins ist." Vielen
Autofahrern sei durchaus klar, dass der angebliche "Bio-Sprit" in
Konkurrenz zum Anbau von Lebensmitteln steht und dafür Wald-, Weide-
oder Moorflächen in intensives Ackerland umgewandelt werden, sowie
der Einsatz von Dünger und Pestiziden erhöht wird. "Die fragwürdige
Klimawirkung von E10 ist ein wesentlicher Grund für die Skepsis der
Verbraucher, aber die Bundesregierung ist offensichtlich nicht
bereit, sich dem Problem zu stellen", kritisiert Tschimpke.
Doch während die Unsicherheit über mögliche Schäden an den
Fahrzeugen durch E10 schnell auszuräumen sind, bleiben die
ökologischen Probleme bestehen. "Wir brauchen dringend Alternativen
zu fossilem Benzin und Diesel, vor allem im Güter- und Flugverkehr",
fordert NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. "Wenn jedoch die
Anbausysteme und Nutzpflanzen enorme ökologische und soziale
Kollateralschäden auslösen, wird die gesellschaftliche Akzeptanz von
Biokraftstoffen dauerhaft verloren gehen." Statt den Teufel mit dem
Beelzebub auszutreiben, müssten sowohl die Bundesregierung als auch
die EU höhere ökologische Anforderungen an die Kraftstoffe stellen,
fordert der NABU.
"Unter ausschließlicher Beteiligung von Politik,
Industrievertretern und Autoclubs kann der Benzingipfel diese
Probleme nicht aus der Welt schaffen", betont NABU-Präsident
Tschimpke. So ist der "E10-Rohrkrepierer" für den NABU nur ein
weiteres Indiz für eine verfehlte Klimaschutzpolitik im
Verkehrsbereich. Zumal sich die Bundesregierung gegen tatsächlich
schnell wirksame, effiziente und günstige Maßnahmen sperrt, wie die
Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen, oder eine stringente,
auf den Verbrauch ausgerichtete Kfz-Steuer. "Erst Wasserstoff, jetzt
Biosprit, bald Elektroantrieb - es reicht nicht, nur den einen
Kraftstoff durch einen anderen auszutauschen", unterstreicht der
NABU.
Für Rückfragen:
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 0172.9201823, Florian
Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 030-284984-1615 Im Internet zu finden
unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
Pressekontakt:
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
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