Geringe Zusatzbeiträge werden für Kassen zum Minusgeschäft
Geschrieben am 10-03-2011 |
Hamburg (ots) - Mehr als 8,1 Millionen gesetzlich
Krankenversicherte zahlen derzeit einen Zusatzbeitrag. Für die Kassen
rechnet sich die zusätzliche Einnahme von in der Regel acht Euro
jedoch nicht. Denn der bürokratische Aufwand ist sehr groß. Die
Kosten für die Erhebung dieses Beitrages betragen aktuell rund ein
Drittel des Gesamtbetrages. Zahlt der Versicherte nicht pünktlich,
übersteigen die Verwaltungskosten häufig sogar die gesamten
zusätzlichen Einnahmen. Seit 2011 können die Krankenkassen aus diesem
Grunde Verspätungszuschläge verlangen. Etwa fünf Prozent der
Versicherten verweigern derzeit die Zahlung. Hunderttausende haben
bereits früher reagiert und die Kasse gewechselt. Das ergeben
Marktbeobachtungen von Steria Mummert Consulting.
Der Aufwand bei den Kassen für die Erhebung des Zusatzbeitrages
ist groß: Sie sind gezwungen, Extra-Konten für jeden Versicherten zu
führen, müssen zugleich den Geldeingang überwachen, an die Kunden
Mahnungen bei Nichteinzug verschicken und gegebenenfalls das Geld
eintreiben lassen. "Insgesamt ist der Zusatzbeitrag ein
Verlustgeschäft für die Krankenkassen", sagt Dirk Steffan, Experte im
Gesundheitswesen bei Steria Mummert Consulting. "Vor allem wenn man
die zusätzlichen Kosten durch säumige Zahler und die Abwanderung von
Kunden in die Rechnung mit einbezieht." Bei einzelnen Krankenkassen
betrug die Abwanderungsquote zwischen fünf und zehn Prozent −
ein deutlicher Verlust.
Zurzeit erhebt etwa jede zehnte der rund 150 Krankenkassen einen
Zusatzbeitrag. Spätestens im kommenden Jahr aber werden zahlreiche
weitere gesetzliche Versicherungen aufgrund steigender Ausgaben
gezwungen sein, nachzuziehen. Der Zusatzbeitrag dürfte dann acht Euro
deutlich übersteigen, und sich damit auch vom Aufwand her lohnen.
Setzt sich die bisherige Ausgabenentwicklung fort, könnte der Betrag
2020 bereits bei 70 Euro liegen, so ergeben Schätzungen von Experten.
"Es ist jedoch wichtig, dass die gesetzlichen
Krankenversicherungen offensiv mit dem Thema Zusatzbeiträge umgehen",
sagt Dirk Steffan. "Die Kassen müssen ihren Mitgliedern klar
kommunizieren, warum sie die zusätzlichen Beiträge erheben, nämlich
weil sie einen exzellenten Service bieten. ´Ich bin zwar teurer, aber
ich bin gut` − das muss die Botschaft sein. Hier waren die
Kassen bisher viel zu zurückhaltend. Das war mit ein Grund, warum so
viele Kunden ihren Versicherungen den Rücken gekehrt haben, nachdem
Zusatzbeiträge eingeführt wurden."
Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de
Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 253 185-111
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
320098
weitere Artikel:
- Marsh & McLennan ernennt Dr. August Joas zum Chairman Deutschland München (ots) - Dr. August Joas hat zum 1. März 2011 die Funktion
des Chairman für die Marsh & McLennan Companies Deutschland
übernommen. In dieser Funktion wird er eng mit den Geschäftsleitungen
der deutschen Tochtergesellschaften von Marsh & McLennan Companies -
Marsh, Mercer, Guy Carpenter und Oliver Wyman - zusammenarbeiten, mit
dem Ziel, die Kundenbeziehungen im deutschen Markt auszubauen, das
gesamte Leistungsspektrum des Unternehmens bekannt zu machen und die
Aktivitäten im deutschen Markt zu koordinieren. Marsh & McLennan
Companies mehr...
- Berlin Hyp mit deutlichem Ergebnisanstieg im Geschäftsjahr 2010: Berlin (ots) -
- Ergebnis vor Ertragsteuern legt um 13,0 Prozent auf 88,5 Mio.
Euro zu
- Immobilienfinanzierungsneugeschäft um rd. 45 Prozent gesteigert
auf 3,5 Mrd. Euro (2009: 2,4 Mrd. Euro)
- Erfolgreiches Risikomanagement - Kreditrisikovorsorge um 29,8
Prozent auf 46,7 Mio. Euro reduziert
- Ratingverbesserung und erfolgreiche Refinanzierungsaktivitäten
Die Berlin Hyp hat in einem unverändert herausfordernden
Marktumfeld ihr Geschäftsergebnis weiter gesteigert und 2010 ein sehr
gutes Resultat mehr...
- BARMER GEK mit den geringsten Mitgliederabgängen Berlin (ots) - Der Anteil der Kassenwechsler ist bei der BARMER
GEK äußerst gering. Im vergangenen Jahr haben lediglich 0,97 Prozent
der Mitglieder Deutschlands größter Krankenkasse den Rücken gekehrt.
Das ist nach Angaben der BARMER GEK unter allen gesetzlichen
Krankenkassen der niedrigste Wert. "Ein Jahr nach der Vereinigung von
BARMER und GEK ist diese Wechslerquote ein Ausrufezeichen, gerade
auch in wettbewerblicher Hinsicht. Die neue BARMER GEK hat nicht nur
hohe Anziehungskraft entwickelt, auch die Verbundenheit unserer
Versicherten mehr...
- Erste internationale Konferenz "Gateway to Africa" in Genf: Die Herausforderungen für Afrika heute und in der Zukunft Genf, Schweiz (ots/PRNewswire) - Die Komplexität der
derzeitigen Herausforderungen in Afrika erfordert einen integrativen
Ansatz, um realisierbare Lösungen zu finden. Während viele
Konferenzen mit dem Fokus Afrika eindimensional aufgebaut sind und
sich um wiederkehrende Themen drehen, ist es das Ziel von Gateway to
Africa, einen übersichtlichen Diskurs zu fördern, innerhalb dessen
sich mit den wichtigsten Problemen des heutigen Afrikas
auseinandergesetzt wird - Gesundheit, Bildung, Energie, Politik und
Afrikas Position in der internationalen mehr...
- Kooperation mit AnyCare: HUK-COBURG Krankenversicherung verbessert / Betreuung von Versicherten Coburg (ots) - Die HUK-COBURG Krankenversicherung AG baut ihr
Serviceangebot weiter aus. Die Kooperation mit der AnyCare GmbH,
einem erfahrenen und etablierten Anbieter für Versorgungsmanagement
im deutschen Gesundheitswesen, bildet einen weiteren wichtigen
Schritt bei der Entwicklung des Leistungsmanagements.
Das qualifizierte Betreuungsprogramm ProMed der AnyCare GmbH
bietet z.B. Unterstützung für Vollkostenversicherte der HUK-COBURG
Krankenversicherung mit metabolischem Syndrom (gemeinsames Auftreten
von Übergewicht, Insulinresistenz, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|