FZ: Deutschlands Totalausfall
Kommentar der Fuldaer Zeitung zur UN-Resolution gegen Libyen
Geschrieben am 18-03-2011 |
Fulda (ots) - Was mutet diese Bundesregierung ihren Wählern zu,
was unseren Freunden und Verbündeten im Ausland? Nach der
überhasteten, nicht nur juristisch äußerst fragwürdigen Entscheidung
für ein Atom-Moratorium hat die Merkel-Truppe Deutschland nun mit
ihrer Lethargie beim Kampf gegen Gaddafi gefährlich isoliert. Die
Enthaltung im Sicherheitsrat bei der Entscheidung für ein Flugverbot
ist ein Affront gegen unsere wichtigsten Partner, vor allem aber
gegen die mutigen Menschen in Libyen, die sich von der Diktatur eines
wahnsinnigen Mörders befreien wollen.
Es ist eine Fehlentscheidung, die dramatische Folgen haben kann:
Da droht ein paar Flugstunden von uns entfernt ein grausamer
Völkermord, an dem viele westliche Staaten durch die Belieferung des
irren Gaddafi mit Waffen durchaus eine Mitschuld tragen - und der
demokratische Rechtsstaat Deutschland schaut weiter zu. Westerwelle
stellt sich im wichtigsten Kreis der Weltgemeinschaft an die Seite
der in der Einhaltung von Menschenrechten wenig vertrauenswürdigen
Staaten China und Russland. Unsere Freunde Frankreich, Großbritannien
und die USA dagegen werden in ihrem Ansinnen, als kleinstmögliche
Militärmaßnahme eine Flugverbotszone zu errichten, im Stich gelassen.
Das beste Argument dafür, wie falsch dieser Weg ist, liefert Gaddafi
selbst. Er lobte die "sehr gute Position" Deutschlands.
Natürlich ist die Durchsetzung des Flugverbots ein riskantes
Unterfangen, das die Welt in einen neuen militärischen Konflikt
stürzen kann. Doch was wäre die Alternative? Dass die Truppen
Gaddafis tausende Menschen, die nach Freiheit lechzen, abschlachten.
Allein, um eine militärische Drohkulisse aufzubauen, war der
UN-Beschluss notwendig. In Deutschland allerdings ist Wahlkampf - und
Merkel macht auf Schröder, der seinerzeit mit der Ablehnung des
Irak-Krieges Kanzler blieb. Doch die Lage ist heute eine andere:
2002/03 ging es um einen völkerrechtswidrigen Angriff aus Gründen,
die sich hinterher als falsch herausstellten. Diesmal geht es um
tausende Menschenleben - und um die Glaubwürdigkeit des Westens in
einer veränderten arabischen Welt.
Pressekontakt:
Fuldaer Zeitung
Bernd Loskant
Telefon: 0661 280-445
Bernd.Loskant@fuldaerzeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
321830
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt (Oder)) zu Libyen: Frankfurt/Oder (ots) - Über Libyens Opposition ist kaum etwas
bekannt. Man weiß gar nicht, für wen man sich in die Bresche schlägt
- und ob eine Lufthoheit ausreicht. Sich in Bodenkämpfe verwickeln zu
lassen, was die jetzige Resolution noch ausschließt, käme wiederum
einem Abenteuer gleich. Vor diesem Hintergrund wäre eine beherztere
Durchsetzung der Sanktionen zunächst einmal der sinnvollere Weg
gewesen. Die deutsche Bundesregierung hat gut daran getan, sich aus
diesem Konflikt herauszuhalten. Die Bundeswehr agiert jetzt schon an mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Libyen Bielefeld (ots) - Die UN-Entscheidung für eine Flugverbotszone
über Libyen ist richtig. Die Weltgemeinschaft kann nicht sonntags
Demokratie predigen und alltags tatenlos zusehen, wie jene Menschen
massakriert werden, die den Mut haben, sich gegen einen Diktator zu
erheben. Bedauerlich, dass es so lange gedauert hat, bis diese
Erkenntnis reifte. Und um so bedauerlicher, dass Deutschland in
diesem Prozess eine so schlechte Figur gemacht hat. Statt
voranzugehen, trat das größte Land Europas als Bremser auf. Natürlich
ist die Lage in mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Atompolitik der Kanzlerin Bielefeld (ots) - Kernenergie ja oder nein? Atomausstieg früher
oder später? Moratorium richtig oder falsch? Während wir weiter um
die Menschen in Japan bangen und beten, hat der politische Streit um
das emotionsgeladene Thema Kernenergie in Deutschland gerade erst
begonnen. Und mittendrin die Kanzlerin. Angela Merkel wird ein
Zick-Zack-Kurs in der Atompolitik vorgeworfen. Nicht nur ihre
Kritiker sehen die Glaubwürdigkeit der Kanzlerin in Gefahr. Welch
eine schwere Situation für Angela Merkel. Da nimmt sie kurz nach dem
Beben in mehr...
- Trierischer Volksfreund: Deutsche Enthaltung bei UN-Libyenresolution - Leitartikel, Trierischer Volksfreund, 19.03.2011 Trier (ots) - Was waren Guido Westerwelle und Angela Merkel stolz,
als sie im Oktober gegen starke Konkurrenz einen der nichtständigen
Sitze im UN-Sicherheitsrat ergatterten. Es war ein
Vertrauensvorschuss der Weltgemeinschaft für die Mittelmacht
Deutschland und seine schwarz-gelbe Regierung. Und was hat die damit
gemacht? Sie hat sich bei der ersten wichtigen Abstimmung enthalten.
Sie hat im Fall Libyen zum Ausdruck gebracht, dass sie eine
Flugverbotszone weder richtig findet noch falsch und dass sie eine
solche Aktion der westlichen mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Urteile / EGH / Schulen / Religion / Kruzifix Osnabrück (ots) - Nur ein Kreuzchen?
Ob in Schulen, Gerichten oder anderen öffentlichen Gebäuden, das
Kruzifix an der Wand sorgt immer wieder für Streit. Verstößt ein
Staat, der es akzeptiert, gegen Neutralitätspflichten in religiösen
Fragen? Verletzt er gar Menschenrechte? Der Europäische Gerichtshof
hat diese Frage verneint und ein bemerkenswert vielschichtiges Urteil
gefällt.
Die Kirchen können zufrieden sein, weil es dem einzelnen Staat
überlassen wird, wie er die Dinge regelt. Das Gericht bekennt sich
damit klar zu mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|