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Jahrespressekonferenz des Hotelverbandes / Hotellerie erholt sich von der Krise

Geschrieben am 22-03-2011

Berlin (ots) - Wie die Gesamtwirtschaft hat auch die deutsche
Hotellerie die weltweite Krise mit erstaunlicher Schnelligkeit und
Robustheit überwunden. Während die deutschen Hotels im Jahr 2009 noch
eine Milliarde Euro Nettoumsatz verloren, konnten sie im Jahr 2010
mit einem nominalen Umsatzzuwachs von 7,1 Prozent einen exakten
Vorzeichenwechsel realisieren. Alle Segmente, ob Budget, Mittelklasse
oder Luxus, verbuchten höhere Auslastungsquoten, Zimmerpreise und
Zimmererträge als im Vorjahr. Das teilte der Hotelverband Deutschland
(IHA) am Dienstag bei der Vorstellung seines aktuellen
Branchenberichts 2011 in Berlin mit.

"Die steuerlichen Entlastungen für Bürger und Unternehmen unter
anderem durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz haben im vergangenen
Jahr maßgeblich zu einer Stabilisierung der Binnennachfrage und damit
auch zu einer Erholung des Hotelmarkts beigetragen", erklärte Fritz
G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes. "Dabei konnte die
ansonsten besonders anfällige Hotellerie das konjunkturelle Tal
erstmals im Gleichklang mit der Gesamtwirtschaft und nicht wie in der
Vergangenheit mit mehrperiodiger Verzögerung überwinden."

Die Zahl der Übernachtungen in der Hotellerie kletterte nach
Angaben des Statistischen Bundesamtes um 5,6 Prozent auf 228,3
Millionen Gäste (Vorjahr: 216,2 Millionen). Trotz des großen Anteils
inländischer Gäste von 180 Millionen ist die Steigerung vor allem auf
Touristen und Geschäftsreisende aus dem Ausland zurückzuführen, deren
Übernachtungen sich um 11,3 Prozent auf 48,3 Millionen erhöhten. Die
Hotellerie verdankt diese positive Entwicklung eindeutig auch der
Mehrwertsteuersenkung zum 1. Januar 2010. "Die Hotels nutzen den
finanziellen Spielraum für Modernisierungen und Neuanschaffungen und
stellen deutlich mehr Mitarbeiter ein", berichtete Dreesen. "Das für
den Gast wichtige Preis-Leistungs-Verhältnis konnte insbesondere
durch den ausgelösten Investitionsschub nachhaltig verbessert werden.
Und das schlägt sich auch in den Übernachtungszahlen nieder." Die
amtlichen Daten werden durch die Zahlen des weltweit größten
Hotelbetriebsvergleichs von STR Global bestätigt: Die
durchschnittliche Zimmerauslastung der teilnehmenden Hotels in
Deutschland lag bei 63,4 Prozent und nahm damit um 5,8 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr zu. Diese positive Entwicklung ist über alle
Marktsegmente hinweg spürbar. Die höchsten Zuwächse melden Hotels in
Flughafennähe, die zuvor durch die Krise auch extrem hart getroffen
wurden. Die Zimmerauslastung wuchs hier um 13,4 Prozent auf 64,3
Prozent.

"Dank der Mehrwertsteuerreduzierung blieben die für den
Endverbraucher wichtigen durchschnittlichen Brutto-Zimmerpreise im
gesamten Jahresverlauf 2010 deutlich unter dem Niveau des
Vorkrisenjahres 2008 und legten im Vorjahresvergleich nur um moderate
1,2 Prozent auf 96,30 Euro zu", erläutert Dreesen. Korrespondierend
hierzu stiegen die durchschnittlichen Netto-Zimmerpreise nach dem
Einbruch um 7 Prozent im Jahr 2009 mit der anziehenden Konjunktur im
Jahr 2010 um 12,6 Prozent auf 90 Euro an.

Aufgrund der höheren Übernachtungszahlen und Auslastungsquoten im
vergangenen Jahr verzeichnete die Hotellerie in Deutschland ein
Umsatzplus von nominal 7,1 Prozent (Vorjahr: -7,1 Prozent).
Inflationsbereinigt setzten die Hotels gemäß amtlicher Statistik 1,5
Prozent mehr um, nach einem Umsatzeinbruch um 9,0 Prozent im Jahr
2009. In absoluten Zahlen ausgedrückt erwirtschafteten die Hotels,
Hotels garnis, Pensionen und Gasthöfe des Landes im Jahr 2010
voraussichtlich einen Nettoumsatz in Höhe von 17,2 Milliarden Euro
(Vorjahr: 16,1 Milliarden Euro).

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nahm die Zahl der
Beschäftigten in der deutschen Hotellerie im Jahr 2010 um 0,4 Prozent
(Vorjahr: -2,7 Prozent) auf rund 357.000 zu. Ferner stieg zum
Stichtag 30. Juni 2010 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit die
Anzahl der im deutschen Beherbergungsgewerbe
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 1,7 Prozent, während
die Gesamtwirtschaft ein Beschäftigungsplus von 1,2 Prozent
verzeichnete.

Vorsichtige Zuversicht für 2011

Auch für 2011 stehen die Zeichen für die Hotellerie in Deutschland
auf Wachstum. Unter dem ausdrücklichen Vorbehalt der aktuellen
weltwirtschaftlichen Entwicklungen zeigt sich der Hotelverband
vorsichtig optimistisch und prognostiziert für das laufende Jahr ein
Plus bei den Übernachtungszahlen von zwei Prozent und von vier
Prozent bei den Netto-Zimmererträgen (RevPAR). Hieraus werden sich
weiter steigende Beschäftigungszahlen und zusätzliche Investitionen
ergeben: "In den nächsten drei Jahren sind nach derzeitigem
Planungsstand 461 neue Hotelprojekte (Neubau, Umbau, Ausbau) geplant;
im Vorjahr waren es 452", berichtete Dreesen. Das projektierte
Investitionsvolumen betrage 10,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 9,6
Milliarden).

"Allerdings sorgen die nicht enden wollende Mehrwertsteuerdebatte
und die Diskussion um kommunale Bettensteuern für erhebliche
Verunsicherung in der Branche - und bei den kreditgebenden Banken",
warnte Dreesen. "Die Hotellerie in Deutschland benötigt verlässliche
Rahmenbedingungen und Planungs-sicherheit", so der IHA-Vorsitzende
abschließend.

Über den Hotelbenchmark von STR Global:

Der Hotelbenchmark von STR Global repräsentiert in Deutschland
rund 800 Hotels. Mit einer Kapazität von mehr als 145.000 Zimmern ist
er der größte unabhängige Hotelbetriebsvergleich in Deutschland sowie
weltweit. Größere Hotels höherer Kategorien in Städtedestinationen
nehmen überproportional häufig an diesem Betriebsvergleich teil, so
dass die Ergebnisse keine Repräsentativität für den deutschen
Beherbergungsmarkt in seiner gesamten Bandbreite beanspruchen.

Über den Hotelverband Deutschland (IHA)

Der Hotelverband Deutschland (IHA) ist der Branchenverband der
Hotellerie in Deutschland. Er zählt 1.265 Mitglieder aus Reihen der
Privat-, Ketten- und Kooperationshotellerie, die über rund 160.000
Hotelzimmer verfügen und damit einen Anteil von mehr als 20 Prozent
des deutschen Hotelmarktes repräsentieren. Die IHA vertritt die
Interessen der Hotellerie in Deutschland und Europa gegenüber Politik
und Öffentlichkeit und bietet zahlreiche hotelleriespezifische
Dienstleistungen an.



Pressekontakt:
Stefanie Heckel
Pressesprecherin
Hotelverband Deutschland (IHA)
Verbändehaus Handel-Dienstleistung-Tourismus
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
Fon 030/59 00 99 690
Fax 030/59 00 99 699
presse@hotellerie.de
www.hotelverband.de


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