WAZ: Parteien müssen aufräumen. Kommentar von Miguel Sanches
Geschrieben am 28-03-2011 |
Essen (ots) - Angela Merkel hält Isolation aus. Es ist ein Vorzug
ihrer DDR-Sozialisation. Wer darauf wartet, dass sie aufsteckt, weil
sie eine Wahl verlor und es einsam wird, wird grau. Es lag an
Fukushima und der FDP. Merkels Analyse. Einseitig, ja. Aber nicht
falsch.
Die Christdemokraten schlugen sich in Baden-Württemberg und
Rheinland-Pfalz tapfer. Sie hatten aufs falsche Pferd gesetzt. Die
FDP ist das Drama. Wenn die Jüngeren in der FDP nicht handeln, gibt
es bald nichts mehr zu retten.
Die Grünen: Sind sie noch eine Partei oder schon eine
Ersatz-Religion? Eine Stimme für die Grünen ist in diesen Zeiten,
nach Japan, ein Bekenntnis: Wenigstens ist die Schöpfung allen noch
heilig. Es ist schwer, die Grünen zu fassen. Sie sind gegen Atom,
genauso auch gegen das neue Kohlekraftwerk, Windräder oder
Stromleitungen.
Sehr irdisch ist, was die CDU zu leisten hat. Sie muss definieren,
wozu sie steht; wo, mit wem sie für sich Perspektiven sieht. Es ist
die Frage nach den Inhalten und den Partnern. Wenn Merkel das
vernachlässigt, kann sie zwar noch lange regieren, aber am Ende ihrer
Amtszeit wird die CDU eine ausgezehrte Partei sein. Merkels Umgang
mit der CDU ist nicht nachhaltig.
Die SPD, die Partei des neuen Minimalismus, verliert Stimmen, aber
fällt die Treppe rauf. Die Wahl vom Sonntag bestätigt eine
Beobachtung. Schauen wir uns die Sozis an: Kraft, Scholz, Bullerjahn,
Schmid, Beck. Nüchtern, verlässlich, geerdet. Seit sie in Berlin
nicht regieren, rumpelt es im Maschinenraum. Es ist eine List des
Schicksals, dass die Sozis dabei sind, wenn irgendwo aufgeräumt wird.
Dann klappt es auch mit den Grünen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
323373
weitere Artikel:
- WAZ: Realitäts-Test im Öko(nomie)-Land. Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Die Stuttgarter "Parkwächter" haben grün gewählt.
Sie sind jetzt die Sieger. Sie sind die härtesten Gegner des neuen
Stuttgarter Hauptbahnhofs. Was sie nun erwarten, ist klar: Das
Monsterding muss weg.
Winfried Kretschmann ist grün. Er ist jetzt der Sieger. Er wird
regieren (dürfen und müssen). Am Wahlabend versprach er nicht die
neue Republik, die Öko-Wende, das Ende von Porsches Raser-Autos, usw.
Er versprach "Besonnenheit" und Nachdenken und so was alles.
Jedenfalls nichts Schnelles und Hartes und schon gar nichts mehr...
- Mindener Tageblatt: Kommentar zur Situation nach den Landtagswahlen: /
Kanzler(in)dämmerung? Minden (ots) - Sind dies die Schicksalstage der Berliner
Koalition, ist gar Kanzler(in)dämmerung ausgebrochen? Eher nicht.
Dass die Opposition aus der krachenden Wahlniederlage von
Schwarz-Gelb im Südwesten noch ein wenig Honig saugt, ist zwar
PR-Brauch, trifft die tatsächliche politische Lage allerdings nur
sehr bedingt. Der vielfach bemühte Vergleich mit Gerhard Schröders
Verlust der nordrheinwestfälischen SPD-Stammlande und dem
anschließenden Scheitern bei den daraufhin ausgerufenen Neuwahlen
trägt schon deshalb nicht, weil niemand mehr...
- Lausitzer Rundschau: Merkels Desaster
Nach den Landtagwahlen in Stuttgart und Mainz Cottbus (ots) - Die Länder sind die Machtbasis der Union, und
diese Machtbasis zerfällt. Im Durchschnitt um acht Prozent haben CDU
oder CSU bei den vergangenen 13Landtagswahlen verloren und
nur drei Mal leicht gewonnen. Das ist ein gewaltiger
Vertrauensverlust, der lokal nicht begründet werden kann. Er kann
auch nicht damit begründet werden, dass es eine neue Konkurrenzpartei
gäbe, wie sie die SPD mit der Linken hat. Und ebenso wenig kann die
Erklärung darin liegen, dass man eine besonders mutige Politik
betrieben habe, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Situation nach den Wahlen Bielefeld (ots) - Die Farbe Grün verbinden wir mit dem Frühling,
mit fruchtbaren Wiesen, Feldern und dem Wald. Grün steht für
Erneuerung und den Triumph des Frühlings über den kalten Winter. Grün
ist die Farbe der Stunde - nicht nur meteorologisch, sondern auch
politisch. Die Erfolge ziehen sich wie ein roter Faden durch das
Superwahljahr. Grün ist »in«. Mit Grünen als Partner an seiner Seite
gewinnt man Wahlen. Das weiß auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ihre
Rolle rückwärts in der Atompolitik hatte zwar auch wahltaktische
Gründe, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Tepco Bielefeld (ots) - Wie eine Monstranz hat die japanische Regierung
einen Leitsatz vor sich hergetragen: »Wir vertrauen Tepco.« Jetzt ist
ihr für japanische Verhältnisse der Kragen geplatzt. Die Regierung
kritisiert Tepco öffentlich. Das liegt auch daran, dass Tepco Fehler
eingeräumt hat. Erst waren es abgekupferte Baupläne, dann
Versäumnisse bei der Wartung, und jüngst gab das Unternehmen zu,
seine Arbeiter nicht ausreichend vor dem radioaktiven Wasser
geschützt zu haben. Ein verhängnisvoller Fehler. Dennoch stand die
Regierung lange mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|