Lausitzer Rundschau: Wer den Reibach macht
Zur Einführung einer einheitlichen Wertstofftonne
Geschrieben am 30-03-2011 |
Cottbus (ots) - Grundsätzlich ist es sehr zu begrüßen, wenn
Wertstoffe gesammelt und wiederverwertet werden. Aber wie das so ist:
Schon konzentriert sich die Debatte darauf, wer den Reibach in dem
Geschäft mit den wertvollen Rohstoffen machen darf. Denn im
Zeitalter der knapper werdenden Rohstoffe und Edelmetalle ist das
Einsammeln derselben ein gutes Geschäft, auf das verständlicherweise
private Entsorgungsunternehmen ein Auge geworfen haben. Die
öffentlichen Entsorgungsbetriebe aber sind - ebenso verständlich -
nicht damit einverstanden, dass ihnen nur der "Dreck" bleiben soll.
Kann das Gezerre zwischen Privaten und Öffentlichen dem Bürger und
Verbraucher egal sein? Keineswegs. Denn wenn die öffentliche
Müllabfuhr die Wertstoffe einsammeln oder die kommunalen
Entsorgungsbetriebe sie auf ihren Wertstoffhöfen entgegennehmen
dürfen, dann werden damit Kosten in anderen nicht lukrativen
Bereichen gedeckt. Wenn aber Private sammeln, dann gibt es nichts
außer einem Vergeltsgott im Namen der Profitmaximierung und als
Draufgabe womöglich eine Müllgebührenerhöhung. Man sollte meinen,
dass die Zeiten des Privatisierungswahns vorbei sind. Der Beschluss
des Bundeskabinetts zur Kreislaufwirtschaft, der die
Überlassungspflicht für Abfälle an die kommunale Abfallwirtschaft
einschränkt, mutet daher anachronistisch an. Auch weil er ein Verstoß
gegen die Subsidiarität ist: Warum kann man den Gemeinden und Städten
nicht überlassen, wie sie die Abfälle erfassen? Europarechtlich
wäre wohl nichts daran auszusetzen, wenn die kommunalen Betriebe beim
Wertstoffsammeln vom Gesetzgeber bevorzugt würden. Zumindest hätte
man dies austesten können. Aber offenbar will Berlin europäischer als
die EU-Kommission sein und die Lobbyisten waren wohl auch nicht
untätig. Die Bürger könnten sich durch aktives Tun dagegen wehren,
dass schon wieder Gewinne privatisiert und Verluste kommunalisiert
werden sollen. Sie könnten die Wertstoffe - im Gespräch sind vor
allem Elektro- und Elektronikschrott - selbst sammeln und entweder
weiterhin bei kommunalen Wertstoffhöfen oder dort abliefern, wo etwas
dafür bezahlt wird. Das ist sicherlich unbequemer, aber wenn die
Politik partout nicht verstehen will, muss der gestandene Wutbürger
eben zur Tat schreiten. Dann würde sich auch eine weitere Tonne
erübrigen, von denen man ohnehin nicht weiß, wo sie überhaupt noch
hin soll.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
323890
weitere Artikel:
- Rheinische Post: FDP-Fraktionsvize Miriam Gruß stellt Westerwelle infrage Düsseldorf (ots) - Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende
Miriam Gruß hat Parteichef Guido Westerwelle den Rückzug nahegelegt.
Die Partei habe ein Glaubwürdigkeitsproblem und müsse einen
inhaltlichen und personellen Neuanfang vollziehen, sagte Gruß in der
Sitzung des Landesvorstands der bayerischen FDP, wie die in
Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Donnerstagsausgabe) unter
Berufung auf Teilnehmer berichtet. "Das schließt niemanden an der
Spitze aus", so Gruß. Die Generalsekretärin der Bayern-FDP verglich
die Lage mehr...
- Rheinische Post: Saarländische Sozialministerin Kramp-Karrenbauer warnt vor unbezahlbaren Heizkosten Düsseldorf (ots) - In der Debatte um den Atomausstieg und eine
neue Energiepolitik hat die saarländische Sozialministerin Annegret
Kramp-Karrenbauer (CDU) vor erheblichen Preissteigerungen gewarnt.
"Die Frage, ob geheizt werden kann, darf nicht zur sozialen Frage
werden", sagte Kramp-Karrenbauer der "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe). "Der Endverbraucher darf nicht zu stark belastet
werden." Die CDU-Politikerin forderte "staatliche Anreize zum
Energiesparen" und eine "bessere steuerliche Förderung erneuerbarer
Energien".
mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): CDU warnt Wirtschaft: Über Kernenergie entscheidet allein die Politik
Parlamentarischer Geschäftsführer Peter Altmaier fordert Primat des Parlaments Bielefeld (ots) - Die CDU-Bundestagsfraktion hat die Betreiber von
Atomkraftwerken davor gewarnt, sich politischen Entscheidungen zum
Atomstrom zu widersetzen. "Entscheidend ist, dass wir wieder den
Primat der Politik herstellen. Wie lange die Kernenergie noch
höchstens laufen wird, ist eine Entscheidung, die allein im Parlament
getroffen wird", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der
CDU-Bundestagsfraktion, Peter Altmaier der in Bielefeld erscheinenden
Neuen Westfälischen (Donnerstagausgabe). Jetzt, wo das Nachdenken
über mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Islamkonferenz
Islam-Kritikerin Kelek unterstützt Innenminister Friedrich Halle (ots) - Die türkisch-stämmige Islam-Kritikerin Necla Kelek
hat eine Fortsetzung der Islamkonferenz gefordert und
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) gegen Kritik wegen
seiner Äußerung in Schutz genommen, wonach die Muslime zu
Deutschland gehörten, der Islam aber nicht. "Die Islamkonferenz ist
hilfreich und sehr wichtig für die Auseinandersetzung von Islam und
Gesellschaft - und für die Debatte unter den Muslimen", sagte sie der
in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"
(Donnerstag-Ausgabe). "Denn allein mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Frauenförderung
DIW-Forschungsdirektorin plädiert für Quote Halle (ots) - Die Forschungsdirektorin des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW), Elke Holst, hat sich für eine Quote zur
Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen der
Wirtschaft ausgesprochen. "Hier muss sich gravierend etwas ändern,
weil man die Talente der Hälfte der Bevölkerung nicht nutzt", sagte
sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"
(Donnerstag-Ausgabe). "Und wenn die Unternehmen das wie zuletzt nicht
schaffen, habe ich volles Verständnis für die politische Forderung
nach einer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|