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Oliver Welke: "Jede Partei hat Comedy-Potential"

Geschrieben am 01-04-2011

Köln (ots) - Am Abend läuft im ZDF bereits die 50. Ausgabe der von
Oliver Welke moderierten "heute-show". Eine Sendung, die ohne
FDP-Politiker Rainer Brüderle kaum vorstellbar wäre, wie Welke im
Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de betont. Aber auch die Partei
der Stunde, die Grünen, hätten genügend Comedy-Potential. Die
Konkurrenz durch die neue Sat.1-"Wochenshow" fürchtet Welke nicht.

Am 8. September 2009 startete die "heute-show" im ZDF nach zwei
Pilotsendungen zunächst als unregelmäßige Comedyshow, seit 2010 läuft
sie wöchentlich. Am Freitagabend steht bereits die 50. Sendung an.
Möglich ist dieses Jubiläum der Satire-Sendung auch dank der steilen
Vorlagen aus der Politik. Einer sticht dabei besonders hervor.
"Quantitativ habe ich das sichere Gefühl, dass keiner häufiger
vorgekommen ist als Rainer Brüderle", sagt Oliver Welke im Gespräch
mit dem Medienmagazin DWDL.de. "Er hat sich kürzlich sogar schon bei
einem Nachrichtenkollegen des ZDF beschwert, dass er mal nicht in der
'heute-show' aufgetaucht ist."

Welke weiter: "Qualitativ müsste man aber noch viele anderen
nennen, die einem regelrecht den Arsch gerettet haben. Im Mai letzten
Jahres hatten wir mal eine richtige Saure-Gurken-Zeit. In der Woche,
in der es am finstersten aussah, ist dann plötzlich Horst Köhler
zurückgetreten. Zumindest für das Timing bin ich ihm heute noch echt
dankbar." Dass eine konservative Regierung mehr Stoff für Satire
bietet, glaubt Welke indes nicht: "Jede Partei hat Comedy-Potential".
Auch die derzeit hoch im Kurs stehenden Grünen. "Wenn du solche
Umfragewerte hast, kann dir ja nichts Schlimmeres passieren als
Regierungsverantwortung", analysiert der "heute-show"-Gastgeber.

Sehr entspannt sieht Welke der bevorstehenden Konkurrenz durch die
Neuauflage der Sat.1-"Wochenshow" entgegen. Die Formate unterscheide
die inhaltliche Ausrichtung und Zielgruppe. "Wir sind formal viel
strenger an echten Nachrichten orientiert und benutzen fast nur
Stilmittel, die auch in einer echten Nachrichtensendung vorkommen
könnten - von den Filmen über Kommentare bis zu Reporterschalten. Die
'Wochenshow' war zumindest früher eher eine Sketchcomedy auf einer
Bühne. Einzige Parallele: Der Moderator sitzt."

Dass nach dem abrupten vorzeitigen Ende einer "heute-show"-Ausgabe
kürzlich über Zensur spekuliert wurde, weil in dem Moment gerade ein
kritischer Beitrag zur Atomenergie lief, amüsiert Welke: "Da hat das
Internet wieder zu seiner ureigenen Bestimmung zurückgefunden:
Verschwörungstheorien zu verbreiten." Aber ihn besorge, dass "auch
Journalisten darauf reingefallen sind. Leute, die mit einem Anruf
herausfinden könnten, dass die Sendung um 18 Uhr aufgezeichnet wird.
Da wird's dann bizarr." Die Panne habe aber auch etwas Gutes gehabt:
"Das hat uns in der Mediathek so absurd hohe Klickzahlen beschert,
dass ich mich schon gefragt habe, warum wir nicht früher auf die Idee
gekommen sind uns selbst auszublenden."



Pressekontakt:
Thomas Lückerath
Chefredakteur
Medienmagazin DWDL.de
Telefon: 0221 30216730
eMail: lueckerath@dwdl.de


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