Rheinische Post: Verhängnisvolles Moratorium
Geschrieben am 01-04-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Birgit Marschall:
Japan hat Schwarz-Gelb endgültig aus dem Tritt gebracht: Zwei
Wochen vor der für Union und FDP so wichtigen Baden-Württemberg-Wahl
verhängte die Koalition ihr Moratorium über die gerade erst selbst
beschlossene Laufzeitverlängerung für die Atomkraftwerke. Dass dies
nichts mit der Wahl und allein mit Sicherheitsaspekten zu tun habe,
mochte der Bundeskanzlerin schon damals keiner recht glauben, am
wenigsten der unglückselige Rainer Brüderle. Welche finanziellen
Folgen das wahltaktische Manöver für die öffentliche Hand haben kann,
wird nun offenbar: Mit RWE wehrt sich der erste Stromkonzern gegen
die Stilllegung seines Meilers Biblis A. Die Siegchancen der Essener
vor Gericht sind gar nicht schlecht, denn die rechtliche Grundlage
des Moratoriums ist fraglich. Aus Japan lässt sich nun mal nicht
zwingend ableiten, dass die deutschen AKW von einem Tag auf den
anderen so unsicher geworden sind, dass sie sofort vom Netz mussten.
Hessen droht nun eine hohe Schadenersatzzahlung an RWE. Das hektische
Moratorium mag Schwarz-Gelb in Baden-Württemberg einige Punkte
gerettet haben, doch klug war es nicht: Eine parlamentarische Debatte
mit strikten Vorgaben, an deren Ende ein neues Atomgesetz und die
Verkürzung der Laufzeiten gestanden hätten, hätte den Ausstieg
rechtlich unangreifbar gemacht - und vor allem glaubwürdiger.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
324412
weitere Artikel:
- Westdeutsche Zeitung: Die FDP muss ihren Standort neu bestimmt - Programmdebatte statt Personaldiskussion
Ein Kommentar von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Darf er bleiben oder muss er gehen? Die einen
in der FDP wollen Guido Westerwelle lieber heute als morgen von der
Parteispitze entfernen. Die anderen haben nicht vergessen, dass eben
jener Westerwelle die Liberalen aus der Talsohle geführt hat, als es
schon einmal danach aussah, als sollte die Fünf-Prozent-Hürde für die
FDP dauerhaft und überall unüberwindbar werden.
Die Diskussion um das Personal ist einerseits angezeigt und
überfällig. Andererseits lenkt sie vom Grundproblem der FDP ab. Die
Frage ist nicht mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zur FDP Ulm (ots) - Eigenverantwortung. Der Begriff, den die Liberalen bis
zum Zynismus strapaziert haben - endlich nehmen sie ihn ernst. Sollte
FDP-Chef Guido Westerwelle tatsächlich bereit sein, persönliche
Konsequenzen aus den verheerenden Resultaten der Landtagswahlen zu
ziehen, wäre das der letzte Dienst, den er seiner Partei erweisen
kann - will diese wenigstens einen Rest der Glaubwürdigkeit erhalten,
die sie über Jahrzehnte in bürgerlich-soliden Kreisen verankert
hatte. Dass Westerwelle den eigenen Hut nimmt und sich nicht mit
Bauernopfern mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Big Brother-Awards
Erschreckende Masse
SANDRA SPIEKER Bielefeld (ots) - Alle Welt ist der grenzenlosen Datensammelwut
von Firmen oder Organisationen ausgeliefert und weiß nicht Bescheid,
was um sie herum passiert. Alle? Nein - eine (mittlerweile nicht mehr
kleine) unbeugsame Gruppe versammelt sich regelmäßig in Bielefeld, um
Datensammlern auf die Finger zu sehen und sich gegen den
vereinnahmenden Überwachungstrend aufzulehnen. Erschreckend sind
nicht so sehr die Einzelfälle, sondern ist die schiere Masse an
Datensammlern, die der Verein FoeBuD jedes Jahr bei den Big
Brother-Awards anprangert. mehr...
- FT: Kommentar Flensburger Tageblatt zu RWE-Klage Flensburg (ots) - Kommentar zu RWE-Klage gegen Atomausstieg
Lange hat die Atomwirtschaft nicht stillgehalten. Nur zwei Wochen
nachdem Kanzlerin Merkel die dreimonatige Stilllegung von sieben
Kernkraftwerken verkündet hat, sucht der erste Konzern Streit. RWE
hat Klage gegen das Abschalten seines Reaktors Biblis A eingereicht.
Mag das Vorgehen schlecht fürs Image sein, rechtlich ist es
begreiflich. Die Manager fürchten ihrerseits Klagen der Aktionäre,
wenn sie nicht alles tun, um wirtschaftlichen Schaden abzuwenden -
und sei mehr...
- BERLINER MORGENPOST: In Berlin ist noch alles offen - Leitartikel Berlin (ots) - Die Ergebnisse des Wahljahres 2011 haben nur eines
gezeigt: Prognosen verbieten sich. Zu schnell rauschen
Empörungswellen unterschiedlichster Relevanz durchs Land:
Dioxin-Eier, Ägypten/Tunesien, Guttenberg, E10, Atomkraft und Libyen,
zuvor Wikileaks und Sarrazin. Jede dieser Wellen hätte die Kraft
gehabt, jene paar Tausend unentschlossene Wähler zu mobilisieren, die
eine Wahl oft entscheiden. Berlins Wahlkämpfer fragen sich: Was
bedeutet eine hysteriebereite Öffentlichkeit, was lehren Stuttgart,
Mainz und Hamburg für mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|