DStGB: Energiewende nur mit Kommunen - Sprinterprogramm für Netzausbau, Planungsverfahren und Energieeffizienz
Geschrieben am 08-04-2011 |
Berlin (ots) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund erwartet bei
der Neuausrichtung der Energieversorgung eine stärkere Einbindung der
Kommunen und ihrer Stadtwerke. "Die Zukunft von Energieversorgung
und -erzeugung ist dezentral. Schon jetzt unterstützen die Stadtwerke
und Kommunen die dezentrale Versorgung mit Energie. Das
Investitionsvolumen der rund 1400 Stadtwerke beträgt aktuell über 8
Mrd. Euro für 5.000 Megawatt Stromerzeugung. Das entspricht fünf
mittleren Atomkraftwerken. Dieses Potenzial von derzeit knapp 10
Prozent der Energieerzeugung in Deutschland lässt sich ohne weiteres
verdoppeln, wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen
schafft", sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg heute
in Berlin.
"Dazu muss im Rahmen der jetzt anstehenden Revision des
Energiekonzepts die Schlüsselrolle der Kommunen und ihrer Stadtwerke
bei einer dezentralen Energieerzeugung und -verteilung anerkannt
werden.", hob Landsberg hervor. Die Lösung für die anstehende
Energiewende dürfe dagegen nicht bei den Großkonzernen oder in der
Europäisierung des Energiemarktes, also des Imports von Atomstrom aus
dem Ausland, gesehen werden, so Landsberg weiter.
Gleichzeitig fordert der DStGB ein Sprinterprogramm für den
Netzausbau, Planungsverfahren und Energieeffizienz. "Wir unterstützen
u.a. die jüngsten Forderungen der CSU, ein nach einem
Milliardenprogramm für den notwendigen Netzausbau. In den kommenden
Jahren sind allein 3.600 Kilometer Stromleitungen für den Transport
der Off-Shore-Windenergie aus der Nordsee zu den Verbrauchern
notwendig. Zusätzlich sind weitere Speicherkapazitäten und
Investitionen in die dezentralen Verteilnetze erforderlich. Der durch
den Ausbau der erneuerbarer Energien erforderliche Investitionsbedarf
in die Verteilnetze beträgt nach Schätzungen 25 Milliarden Euro bis
zum Jahr 2030. Hier muss die Bundesregierung für finanzielle Anreize
zum notwendigen Netzausbau sorgen und Kommnunen und ihren Stadtwerken
Planungssicherheit gewährleisten. Das alles gibt es nicht zum
Nulltarif, was die Politik den Bürgern ehrlich sagen sollte",
erklärte Landsberg.
Die Planungsverfahren müssen gestrafft und die Bürgerbeteiligung
modernisiert werden. Dazu gehört eine vernünftige Informationspolitik
bevor die Bagger fahren und die neuen Trassen ziehen. Dazu gehört
auch, dass die Kommunen, die von den Leitungen betroffen sind, an der
Wertschöpfung beteiligt werden. Konzentration von Planungsvorhaben
darf aber nicht bedeuten, dass die kommunale Planungshoheit
ausgehebelt wird. Das wäre für die Akzeptanz der Bürger
kontraproduktiv.
Die Bundesregierung muss auch viel stärker Investitionen in die
Energieeffizienz fördern. Die beste Energie ist die, die man
einspart, denn die braucht man erst gar nicht zu produzieren. Bei den
rund 176.000 kommunalen Gebäuden gibt es noch eine Steigerung der
Energieeffizienz um rund 60 Prozent. Wer hier vorankommen will, darf
die Fördermittel nicht reduzieren, was zur Zeit geschieht. Die Mittel
müssen deutlich erhöht werden.
Die Energiekompetenz auf Bundesebene sollte an einer Stelle
gebündelt werden und nicht auf verschiedene Ressorts (Umwelt,
Wirtschaft, Bau und Verkehr) verteilt bleiben. Wenn die Energie die
Zukunftsfrage unserer Gesellschaft ist, sollte auch die Schaffung
eines eigenen Energieministeriums erwogen werden.
Pressekontakt:
Kontakt:
Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
325597
weitere Artikel:
- Kirsch: Keine militärischen Abenteuer! Berlin (ots) -
BundeswehrVerband verlangt Klarheit über Libyen-Pläne
Zu den Plänen für ein mögliches Mandat für einen Libyen-Einsatz
der Bundeswehr fordert der Deutsche BundeswehrVerband umfassende
Information. Der Bundesvorsitzende, Oberst Ulrich Kirsch: "Die
Bundesregierung muss jetzt schnellstmöglich sagen: Welche
Überlegungen stellt sie an? Wie sind die rechtlichen
Rahmenbedingungen?"
Nur so könne verhindert werden, dass die Irritation in der Truppe
über den Zickzack-Kurs der Bundesregierung noch weiter zunimmt. mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Steinmeier will schnell Klarheit über Libyen-Mandat und signalisiert Zustimmung - Massive Kritik an Nordafrika-Politik der Bundesregierung Berlin / Saarbrücken. (ots) - SPD-Fraktionschef Frank-Walter
Steinmeier hat die Zustimmung seiner Fraktion zu einer möglichen
Beteiligung der Bundeswehr an einem humanitären Einsatz in Libyen
signalisiert. Steinmeier sagte der "Saarbrücker Zeitung"
(Sonnabendausgabe): "Die Lage der Zivilbevölkerung in Libyen ist
dramatisch, und selbstverständlich muss man Mittel und Wege finden,
Hilfsgüter dahin zu bringen". Es sei jetzt Aufgabe der
Bundesregierung, möglichst schnell Klarheit über ein mögliches Mandat
zu schaffen. Allerdings sei mehr...
- ASB entsendet Erkundungsteam an die Elfenbeinküste / 100 Kilo Medikamenten für Flüchtlinge in Liberia Köln (ots) - Ein zweiköpfiges Erkundungsteam des
Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) fliegt am Freitag, 8. April 2011, an
die Elfenbeinküste. Im Gepäck haben die deutschen Helfer über 100
Kilo Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial wie Spritzen
und Einmalverbände. Die ASB-Helfer werden die Hilfsgüter in
Zusammenarbeit mit der ADH-Partnerorganisation action medeor an eine
Gesundheitsstation in der Region Grand Gadeh im Westen Liberias
übergeben.
Durch die anhaltenden Unruhen sind mittlerweile rund 117.000
Menschen aus mehr...
- OV: MEINE MEINUNG: Politische Energie gefordert Von Giorgio Tzimurtas Vechta (ots) - Windkraft als Jahrhundert-Chance. Mit dieser
Einschätzung liegt Ministerpräsident David McAllister (CDU) richtig.
Er hat erkannt, dass Niedersachsen gerade durch seinen Reichtum an
dieser natürlichen Ressource einen Ausstieg aus der Atomkraft
vorantreiben kann - und dabei auch noch wirtschaftlicher Profit in
Aussicht steht.
Denn Strom und Energietechnik sind Exportgüter. Allerdings: Es ist
noch ein weiter und steiniger Weg bis dahin. Die Berliner Koalition,
mit der McAllister zusammenarbeiten muss, kündigt gerne mehr...
- Silberhorn: Abrüstung mit Realitätssinn und Augenmaß Berlin (ots) - Der Deutsche Bundestag berät heute über den
Jahresabrüstungsbericht 2010 der Bundesregierung. Dazu erklärt der
außenpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag,
Thomas Silberhorn:
"Abrüstung ist von zentraler Bedeutung für Sicherheit und Frieden
in der Welt. Seit dem Ende des Kalten Kriegs stellt die
unkontrollierte Verbreitung insbesondere nuklearer Waffen eine der
größten sicherheitspolitischen Herausforderungen dar. Neben dem
nuklearen Abrüstungsregime muss insbesondere auch das Regime für mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|