Rheinische Post: Wenn Gerichte Schule machen
Geschrieben am 12-04-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Frank Vollmer:
Der Plan von Schulministerin Sylvia Löhrmann klang verführerisch:
in Nordrhein-Westfalen mal eben per "Versuch" eine neue Schulform zu
etablieren. Mit der Entscheidung des Verwaltungsgerichts Arnsberg,
die Gemeinschaftsschule in Finnentrop vorerst zu stoppen, und der -
praktisch erzwungenen - Reaktion des Ministeriums, vors
Oberverwaltungsgericht zu ziehen, droht Löhrmanns Strategie das
Scheitern: Der leidige Schulkampf ist endgültig in den Kommunen
angekommen. Eine Niederlage auch in der nächsten Instanz wäre das Aus
für das Projekt Gemeinschaftsschule in seiner jetzigen Form. Für
Löhrmanns Schulreform muss ein Gesetz her. NRW braucht den
"Schulfrieden", den die CDU der Landesregierung jetzt angeboten hat.
Wer Frieden anbietet, sollte allerdings mehr als Halbherzigkeiten in
der Hinterhand haben - zu sehr hängen die Christdemokraten immer noch
am alten System. Dass sie sich nicht klar zu einem zweigliedrigen
Schulsystem bekennen mochten, rächt sich jetzt, weil es ihre
Verhandlungsposition schwächt. Wenn ein Gesetz trotzdem auch mit
CDU-Stimmen zustande käme, wäre das gut. Und klug: Sonst helfen am
Ende erneut die Linken einem rein rot-grünen Gesetz über die Hürde.
Der schlechteste Weg ist jedenfalls, wenn Gerichte Politik machen
müssen, weil der Gesetzgeber dazu nicht imstande ist.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
326279
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Atomausstieg und den Plänen der Umweltverbände BUND und Greenpeace Bielefeld (ots) - Wer ist schneller? Im Rennen um den möglichst
kurzfristigen Ausstieg aus der Kernenergie unterbieten sich Parteien
und Öko-Aktivisten gegenseitig. Vor der Laufzeitverlängerung bis 2032
hatte Rot-Grün schon einmal das Zieldatum 2022 gesetzt. Angela Merkel
setzt seit Fukushima auf 2020. Jetzt stapeln Greenpeace mit 2015 und
BUND mit 2014 noch tiefer. Seit gestern liegen die zwei Konzepte der
beiden Umweltverbände vor. Wie der bislang für unmöglich, unbezahlbar
und politisch nicht durchsetzbar gehaltene Schnellausstieg mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Der Senat muss selbst für den Straßenbau zahlen - Leitartikel Berlin (ots) - Schon allein der Name: Straßenausbaubeitragsgesetz.
Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich nicht nur bürokratischer
Aufwand, sondern auch die Tatsache, dass die Berliner dann viel Geld
zahlen müssen, wenn ihre Straße ausgebaut wird. SPD und Linke hatten
das Gesetz im Jahr 2006 beschlossen, gegen den erbitterten Widerstand
von CDU und FDP und vieler, vieler Grundstücksbesitzer. Und seitdem
wurden die Anwohner von rund 200 Straßen informiert, dass sie zahlen
müssen - manchmal 3000 Euro, in anderen Fällen aber auch rund mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Deutschland ist im digitalen Zeitalter angekommen =
Von Christoph Lumme Düsseldorf (ots) - Die industrielle Revolution dauerte ein
Jahrhundert, die digitale Revolution nicht einmal ein Jahrzehnt. Die
industrielle Revolution kam mit Dampf, Getöse und monströser Technik
über die Menschen, die digitale Revolution mit leisen
Mini-Maschinchen, die bis ins Unsichtbare schrumpfen. Doch die
Winzigkeit des High-Tech-Seins täuscht: Mit Tempo hat das Internet
die Lebensstile der Deutschen umgekrempelt. Seine Dynamik ist so
gewaltig, dass es uns in ein neues Zeitalter katapultiert hat. Das
Internet wird zum Turbo mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Datenschutz Osnabrück (ots) - Bittere Bilanz
Nun hat es die schwarz-gelbe Bundesregierung schriftlich: Ihre
Datenschutzpolitik verdient die Bezeichnung kaum. Viel versprochen,
wenig angepackt, noch nichts umgesetzt. Der Dreiklang Peter Schaars
ist nicht übertrieben. Die bittere Bilanz des obersten Datenschützers
trifft besonders die ohnehin angeschlagene FDP sehr hart. Denn sie
hatte die Themen Datenschutz und Bürgerrechte nach dem Wahlsieg 2009
zum liberalen Tafelsilber erklärt. Nun sieht es so aus, als habe die
FDP es im Koalitionsgeschacher mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Hochschulen / Studienplätze / Vergabesysteme Osnabrück (ots) - Aus Fehlern lernen
Welch blamables Bild: Wegen organisatorischer Schwierigkeiten
bleiben in Deutschland regelmäßig Tausende Studienplätze in gefragten
Numerus-clausus-Fächern unbesetzt. Die Hoffnung, diese unhaltbaren
Zustände durch eine neue Bewerbungssoftware schon zum kommenden
Wintersemester zu beseitigen, war groß. Allerdings auch vergeblich.
Das Gremium, das für die Einführung des sogenannten
Dialogorientierten Serviceverfahrens verantwortlich ist, hat gestern
die Reißleine gezogen und den Start auf mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|