Neueste UN-Projektionen - erstmals bis 2100: Weltbevölkerung wächst bis 2050 stärker als angenommen auf 9,3 Milliarden / DSW:"Menschen in Entwicklungsländern brauchen mehr Aufklärung und Verhütungsmit
Geschrieben am 03-05-2011 |
Hannover/Berlin (ots) -
Sperrfrist: 03.05.2011 17:00
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Die Weltbevölkerung wird von heute fast sieben Milliarden Menschen
bis zum Jahr 2050 auf voraussichtlich 9,3 Milliarden Menschen
wachsen. Mit dieser neuen Projektion korrigieren die Vereinten
Nationen ihre Hochrechnungen aus dem Jahr 2009 um rund 200 Millionen
Menschen nach oben. Im Jahr 2100 werden voraussichtlich 10,1
Milliarden Menschen auf der Erde leben. Der sieben milliardste Mensch
wird den Berechnungen zufolge am 31. Oktober 2011 geboren. Das zeigt
die aktuelle Revision der Bevölkerungsprojektionen der
UN-Bevölkerungsabteilung, die die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
(DSW) heute in Deutschland vorstellt.
Das Bevölkerungswachstum der Zukunft findet fast ausschließlich in
den Entwicklungsländern statt. Allein in Afrika wird sich die
Bevölkerung von heute 1,02 Milliarden auf voraussichtlich knapp 3,6
Milliarden Menschen im Jahr 2100 mehr als verdreifachen. In Europa
hingegen wird die Bevölkerung abnehmen: Leben hier heute noch 738
Millionen Menschen, werden es in 90 Jahren voraussichtlich nur noch
674 Millionen Menschen sein.
Rasantes Bevölkerungswachstum erschwert Armutsbekämpfung
"Die Bevölkerung wächst in den am wenigsten entwickelten Ländern
der Welt am schnellsten, etwa in Liberia, Niger und Uganda", erklärt
Dr. Thomas Büttner, stellvertretender Direktor der
UN-Bevölkerungsabteilung und Leiter des Bereichs Bevölkerungsstudien.
"Wir gehen davon aus, dass bei zurückgehenden Fertilitätsraten in den
20 gegenwärtig am schnellsten wachsenden Ländern bis zum Jahr 2100
etwa fünfmal mehr Menschen leben werden als heute. Wenn die
Bevölkerung jedoch weiterhin genauso schnell wachsen würde wie heute,
wären es sogar etwa 24-mal so viele Menschen. Der Kampf gegen die
Armut wird dadurch erheblich erschwert."
Die UN-Projektionen basieren auf der Annahme, dass die
durchschnittliche Fertilität in den Entwicklungsländern bis 2100 von
heute 2,7 auf 2,0 Kinder pro Frau sinken wird - in den am wenigsten
entwickelten Ländern von 4,4 Kindern pro Frau auf 2,1 Kinder pro
Frau. "Dieser Rückgang ist aber keineswegs garantiert", hebt
DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr hervor. "Tatsache ist, dass
Familienplanung in Entwicklungsländern Mangelware ist und dass
international weniger Geld dafür bereitgestellt wird. Das wirkt sich
auch auf den Zugang von Frauen zu Verhütungsmitteln und damit auf
deren Kinderzahl aus." Allein in Entwicklungsländern würden 215
Millionen Frauen gern verhüten, haben aber keine Möglichkeit dazu.
Angesichts des hohen Anteils von Kindern und Jugendlichen in diesen
Ländern - der Elterngeneration von morgen - wird der Bedarf an
Verhütungsmitteln in den kommenden Jahren sogar noch weiter steigen.
Das rasante Weltbevölkerungswachstum verschärft nicht nur die
Armut, sondern ist zudem ein wichtiger Grund für die weltweiten
Umweltprobleme. Auch steigende Weltmarktpreise für Nahrungsmittel
sind unter anderem auf die zunehmende Weltbevölkerung zurückzuführen.
"Familienplanung spielt eine Schlüsselrolle, um das rasante
Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern zu verlangsamen und
dadurch den globalen Herausforderungen wie Ressourcensicherung und
Klimawandel zu begegnen", betont Renate Bähr. "Bevölkerungsfragen
dürfen bei der Suche nach Lösungen daher nicht länger ignoriert
werden."
Die Welt altert
Ein weiterer Trend, der aus den neuen Zahlen der Vereinten
Nationen hervorgeht, ist die deutliche Alterung der Weltbevölkerung
in den kommenden neun Jahrzehnten. Weltweit wird das Medianalter, das
die Bevölkerung in eine jüngere und eine ältere Hälfte teilt, von
heute 29 Jahren bis 2100 auf 42 Jahre steigen.
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/Infoblatt_Grafiken_11.pdf
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/Fakten_Highlights.pdf
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/Fakten_Familienplanung.pdf
Presseportal:
http://www.dsw-hannover.de/presse/presseinformationen_2011_2.shtml
Pressekontakt:
Ute Stallmeister
Pressesprecherin
Tel.: +49511-94373-31
mailto:ute.stallmeister@dsw-hannover.de
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