Lausitzer Rundschau: Politik aus Verzweiflung
Zur Aussöhnung von Hamas und Fatah in Israel
Geschrieben am 05-05-2011 |
Cottbus (ots) - Es kommt, wie es kommen muss, wenn sich kaum noch
jemand der Anstrengung unterziehen will, Palästinenser und Israelis
wieder zu Gesprächen zu bekommen, die zunächst ein erträgliches
Nebeneinander, dann aber einen allmählichen Prozess der Annäherung
absichern. Zwar interpretiert jetzt der eine oder andere neue Chancen
in die verfahrene Lage. Tatsächlich aber ist die Situation im Nahen
Osten vor allem von der Verzweiflung nicht nur all derer geprägt, die
eine dauerhafte Friedensregelung anstreben. Fast alle in den Konflikt
direkt verstrickten Parteien agieren aus Ohnmacht und Hilflosigkeit.
Selbst die den Gaza-Streifen kontrollierende radikale Bewegung der
Hamas wirkt inzwischen wie eine Truppe, die sich aus Ratlosigkeit in
die immer gleichen verbalen wie militärischen Angriffe auf Israel
flüchtet. In der Region selbst weiß keiner mehr weiter. Die
israelische Regierung macht sich immer stärker abhängig von
Siedlergruppen, die nur den Weg der Konfrontation kennen. Zusätzlich
durch den arabischen Frühling verunsichert, entwickelt die Koalition
in Jerusalem eine Art Wagenburgmentalität, in der sie von sehr
vielen, vielleicht sogar von einer Mehrheit der Israelis bestärkt
wird. Nur ein verstärktes Engagement der USA könnte die verfahrene
Situation aufbrechen. Die Europäer würden selbst bei größter
Einigkeit nicht das Gewicht auf die Waagschale werfen, das die
israelische Regierung zum Einlenken bringt. Bisher aber gibt es keine
Signale von der Obama-Administration, dass sie dafür das notwendige
Engagement aufbringt. Innerhalb der EU findet sich keine gemeinsame
Linie. Berlin mag zwar noch über einen gewissen Einfluss auf die
Entwicklung in der arabischen Welt haben. Aber die Richtung bestimmt
in Palästina vor allem der Iran. Der wiederum hat kein Interesse an
einer Stabilisierung der Situation. So wird ein Konfliktherd allein
gelassen, der dringender denn je der Hilfe von außen bedürfte.
Anstatt aber sich mit aller Kraft gemeinsam darum zu bemühen, kauft
sich der Westen mit finanziellen Hilfen an fast alle Beteiligten
frei. Die Hamas, bislang isoliert, bekommt jetzt von einigen Staaten
wie Frankreich sogar einen Blankoscheck. Damit aber ist niemandem
geholfen. Es wird vielmehr höchste Zeit dafür, jenen wirksamen Druck
aufzubauen, der zumindest die Regierungen in Ramallah und Jerusalem
wieder an den Gesprächstisch bringt.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
330135
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld zum Tod Osama Bin Ladens Bielefeld (ots) - Der republikanische Senator Lindsey Graham hat
die Entscheidung des US-Präsidenten Barack Obama, keine Fotos des
toten Osama Bin Laden zu veröffentlichen, scharf kritisiert. Die Welt
warte auf diesen Beweis. Dass dieser bislang ausgeblieben sei, schüre
Verschwörungstheorien. Doch kann die Veröffentlichung eines Bildes
des Getöteten wirklich so ein Beweis sein? Nein! Der Anblick des
leblosen Körpers Bin Ladens hilft niemandem weiter. Kein Laie kann
beurteilen, ob es sich tatsächlich um ihn handelt. Er wäre auf
Experten mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien Bielefeld (ots) - Syriens Staatschef Assad bleibt unnachgiebig:
Die Proteste gegen Korruption, Arbeitslosigkeit und Unterdrückung
werden im Keim erstickt. Panzer und Scharfschützen töten
Demonstranten, Polizisten und Geheimdienstler verhaften Kritiker und
Aktivisten. Während Militär, Staatssicherheit und Polizei den
Diktator brutal unterstützen, leidet das Volk. Etwa 500 Menschen
wurden bereits getötet. In Syrien wiederholt sich das blutige Drama,
das Libyen weiterhin erschüttert: Ein Despot will Freiheit und
Demokratie grausam mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zu optimistischen Steuerprognosen Rostock (ots) - Noch jedem Aufschwung folgte ein Abschwung, meist
schneller und wuchtiger als vermutet. Ölpreis, Schuldenkrise,
Zinsanstieg, Dollar-Siechtum: Es gibt viele Risiken, die die schönen
Prognosen schnell platzen lassen können. Deshalb ist es richtig, die
momentan guten Daten zum Drosseln der Neuverschuldung zu nutzen.
Diese Disziplin müssen aber genauso alle anderen Euro-Länder an den
Tag legen. Das war in der Vergangenheit nicht der Fall. Eine
Haushaltspolitik, die hier auf Sparsamkeit setzt, deren Früchte
anderswo verzehrt mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Krankenhäuser Osnabrück (ots) - Dauerpatient Krankenhaus
Ein langfristiger Trend setzt sich fort: Die Kliniken in
Deutschland werden weniger und weniger, und in absehbarer Zeit sind
es keine 2000 mehr. Gleichzeitig nimmt der finanzielle Druck auf die
verbleibenden Krankenhäuser zu, auch wenn deren Mitarbeiter und
Verwaltungen derzeit nicht lautstark protestieren wie vor drei
Jahren.
In ländlichen Gebieten verbindet sich mit dem drohenden
Kliniksterben die Sorge, dass bald nicht allein die Entfernung zum
nächsten Hausarzt wächst, sondern mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Libyen / Konflikte Osnabrück (ots) - Strukturen schaffen
Die internationalen Gaddafi-Gegner klopfen sich nach ihrem Treffen
in Rom auf die Schulter: Das vom libyschen Übergangsrat immer wieder
geforderte Geld stellen sie nun bereit. Und nicht nur das: Der Clou
ist, dass es teilweise auch noch Gaddafis Geld ist. Bisher dürfen die
Freunde der Rebellen in Europa und Amerika das Vermögen des Diktators
aber gar nicht ausgeben, sondern nur einfrieren. So will es die
UN-Resolution. Unverfroren fordert das Anti-Gaddafi-Bündnis jetzt von
den Vereinten Nationen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|