WAZ: Schuld sind immer andere. Kommentar von Gudrun Büscher
Geschrieben am 11-05-2011 |
Essen (ots) - Karl-Theodor zu Guttenberg hat vorsätzlich
getäuscht, sich den Doktortitel erschwindelt. So weit, so übel. Doch
wie erklärt Ex-Doktor Karl-Theodor zu Guttenberg sein Verhalten? Der
Selbstverteidigungsexperte greift zum altbekannten Muster: zu
Guttenberg ist, wenn andere schuld sind.
Als Verteidigungsminister ließ der CSU-Politiker, wenn es für ihn
brenzlig wurde, andere zum Rücktritt antreten: Staatssekretär
Wichert und Generalinspekteur Schneiderhan wegen Kundus, Kommandant
Schatz wegen der Vorfälle auf der Gorch Fock. Und wer ist schuld an
dem Doktor-Desaster? Man glaubt es kaum: unter anderem seine Familie,
die von dem Jungen einfach zu viel erwartet hat. So schreibt es zu
Guttenberg in dem Bericht, in dem er seine Fehler begründen sollte,
und aus dem die Uni Bayreuth zitierte.
Warum sich ein Mensch verhält, wie er sich verhält, das hat
letztlich viele Gründe. Am Ende aber entscheidet jeder für sich, was
er tut und was er lässt. Und es wäre hoffnungsvoll gewesen, hätte zu
Guttenberg den Mut gehabt, der Uni zu schreiben: Ich wollte den Titel
um jeden Preis, aber ich habe gemerkt, dass ich nicht in der Lage
bin, wirklich wissenschaftlich zu arbeiten. Deshalb habe ich betrogen
- immer in der Hoffnung, niemals erwischt zu werden.
Zu viel verlangt? Offensichtlich ja.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
331298
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar: Atomausstieg Ulm (ots) - KOMMENTAR · ATOMAUSSTIEG
Gezielte Indiskretion Zufälle sind selten in der Politik. Also
handelt es sich bei der vorzeitigen Veröffentlichung des Entwurfs für
den Abschlussbericht der Ethikkommission zur Energiewende um eine
gezielte Indiskretion aus der Mitte dieses ehrenwerten Kollegiums.
Das ist so bezeichnend wie bedauerlich. Noch bevor die
Reaktorsicherheitskommission ihrerseits den Report über den
technischen Zustand der 17 Atommeiler abgeliefert hat, der ja
vernünftigerweise in die Überlegungen der Experten mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Täuscher und Täuschenlasser - Leitartikel Berlin (ots) - Nun tritt also auch Silvana Koch-Mehrin zurück. Zu
den Plagiat-Vorwürfen nach wie vor kein Wort - aber Konsequenzen
zieht die Vorzeige-Liberale bevor es noch peinlicher werden kann.
Aber es gehören ja immer zwei dazu. Derjenige, der täuscht. Und
derjenige, der sich täuschen lässt. Häufig auch: diejenigen, die sich
täuschen lassen. Im Fall Guttenberg - das legt der Bericht der
Universität Bayreuth sehr nahe - hat der Freiherr sehr viele Menschen
vorsätzlich getäuscht. Freunde, Verwandte, Wähler, Parteifreunde,
Unterstützer, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Plagiatsaffären: Bielefeld (ots) - Karl-Theodor zu Guttenberg hat seine Reputation
verspielt. Ob er jemals wieder in der Politik Fuß fassen wird, muss
die Zukunft erweisen. Im Fall Guttenberg wie bei den anderen
Plagiatsaffären ist auch das Ansehen der Doktorväter ramponiert. Das
mag man bedauern, es ist aber selbstverschuldet. Der Schaden jedoch,
den die prominenten Plagiatoren angerichtet haben, weist über das
Private weit hinaus. Die Sorge gilt dem Wissenschaftsbetrieb, dessen
Ruf nicht nur von einzelnen Betrügern, sondern auch von der hohen
Politik mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Atomausstieg: Bielefeld (ots) - Nicht immer ist ein Name Programm. Dass
Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgerechnet eine »Ethikkommission« mit
der Frage beauftragt hat, wann ein Ausstieg aus der Atomkraft möglich
ist, hätte den Befürwortern einer möglichst langen Nutzung zu denken
geben müssen. Denn die Ethik neigt zu fundamentalistischen
Forderungen. Wenn die Atomkraft - und daran kann es spätestens nach
Tschernobyl und Fukushima keinen Zweifel mehr geben - Menschenleben
gefährdet, dann müssen die Kernkraftwerke eigentlich sofort
abgeschaltet mehr...
- Rheinische Post: Merkel ausgetrickst Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Martin Kessler:
Die Würfel sind gefallen. Mario Draghi wird wohl Mister Euro,
nachdem Kanzlerin Angela Merkel ihre Zustimmung zur Ernennung des
Italieners zum Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB)
signalisiert hat. Ihre erste Wahl war der exzellente Währungsfachmann
sicher nicht. Lange sah es so aus, als ob die Kanzlerin lieber den
krisenerprobten früheren Bundesbankpräsidenten Axel Weber auf diesem
Posten gesehen hätte. Merkel wurde es zum Verhängnis, dass sie außer
Weber keinen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|