Rheinische Post: Die FDP bleibt ein Kellerkind
Geschrieben am 13-05-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Martin Kessler:
Der Führungswechsel bei den Liberalen hat schwere Wunden
hinterlassen. So schwer, dass etliche Beobachter wieder einmal den
Untergang des organisierten Liberalismus befürchten. Wenigstens beim
Bundesparteitag hat die FDP gute Manieren bewiesen. Dem scheidenden
Vorsitzenden Guido Westerwelle, der bei der vergangenen
Bundestagswahl das bislang beste Ergebnis für die Liberalen holte,
hat die Partei Anerkennung und Respekt für dessen Leistung gezollt.
Das lässt immerhin hoffen. Für den neuen Chef Philipp Rösler macht
das die Arbeit nicht leichter. Seine Führungsmannschaft hat er
etabliert und für sich selbst ein achtbares Ergebnis erzielt. Dennoch
bleibt die FDP ein Kellerkind. Angesichts der verheerenden Umfragen
der jüngsten Zeit erscheint es nicht nur zweifelhaft, dass die FDP
nach der nächsten Bundestagswahl 2013 in der Regierung bleibt. Sie
muss selbst um den Einzug in den Bundestag ernsthaft fürchten. Doch
Rösler hat auch Chancen. Er verkörpert einen neuen Typus der
Liberalen - angenehm im Umgang, nachdenklich und auf einem breiteren
Fundament als die Marketing-Maschine Westerwelle. Man muss ihm Erfolg
wünschen. Ein Aus der FDP würde eine gefährliche Lücke im
demokratischen Parteiensystem Deutschlands reißen.
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Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
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