Olli Dittrich im stern: Parodien als "Therapie" - Seine erste Rolle war Heinrich Lübke
Geschrieben am 18-05-2011 |
Hamburg (ots) - Der Schauspieler Olli Dittrich spielt in seinem
neuen Film "Die Relativitätstheorie der Liebe" gleich fünf
unterschiedliche Rollen. Solche Verwandlungen, sagt der 54-Jährige in
der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins
stern, "sind offenbar ein probates Mittel, auch andere Seiten zu
zeigen. Mit Schadenfreiheitsrabatt. Man tut ja niemandem was". Am
Anfang seiner Karriere, als er bei der RTL-Show "Samstag Nacht" den
Zuhälter Mike Hansen gespielt habe, seien schon wundersame Dinge in
ihm vorgegangen. "Als ich zum ersen mal dieses zehn Kino schwere
Muskelkostüm trug und die lange Matte und der Typ dann laut werden
musste, habe ich gemerkt: Och, das tut auch mal richtig gut, Leute
zusammenzuscheißen. Wenn Sie so wollen, hat das schon so ein bisschen
was von Therapie."
So richtig damit angefangen hatte Dittrich erst mit Mitte 30.
Vorausgegangen war eine schwere Krise in den achtziger Jahren.
"Rückbetrachtend würde ich das als die Inkubationszeit bezeichnen,
als eine Art Coming Out dessen, was ich wirklich machen wollte", sagt
er in dem stern-Interview. Dittrich hatte unter Angstzuständen und
psychosomatischen Störungen gelitten. "Ich habe mir bei jedem Furz
eingebildet, an einer tödlichen Krankheit zu leiden."
Später habe er dann angefangen, auf seiner "Vierspurmaschine
kleine Szenen aufzunehmen, albernen Quatsch. Die habe ich dann auf
meinen Anrufbeantworter gespielt, was sich in kurzer Zeit
herumsprach. Da kam ich natürlich in Zugzwang. Ich brauchte immer
neue Szenen, und wenn ich das mal nicht geschafft habe, erzählte ich
einfach zwei Minuten lang spontan etwas zum aktuellen Geschehen in
Hamburg. Mit Hamburger Dialekt. So ist Dittsche entstanden".
Seine allererste Parodie hat er als kleiner Junge seiner Oma
vorgespielt: "Bundespräsident Heinrich Lübke. Wir hatten eine
Schallplatte mit Reden und Anekdoten von ihm. Die habe ich imitiert
und meiner Oma vorgespielt. Sie lachte dann immer und sagte: 'Goldig,
wie der Bub das macht.'"
Pressekontakt:
stern-Redakteur
Bernd Teichmann
Telefon 040-3703-3669
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