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Forschung zu Krebsstammzellen / Neue Wege im Verständnis von Kopf-Hals-Krebs

Geschrieben am 26-05-2011

Freiburg (ots) - Jährlich erkranken rund 20 000 Männer und etwa 5
600 Frauen in Deutschland an Kopf-Hals-Krebs. Trotz erfolgreicher
Therapie kehren diese Tumore nach einiger Zeit oft wieder zurück. Die
Sterberate bleibt deshalb seit Jahren auf demselben hohen Niveau.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Stammzellen eine
Schlüsselrolle in der Entstehung und Verbreitung von Krebs spielen.
Eine Therapie, die auf Krebsstammzellen zielt, könnte die
Heilungschancen verbessern. Experten diskutieren diese Erkenntnisse
auf der 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC) vom
1. bis 5. Juni 2011 in Freiburg.

In der Entwicklung und Wiederherstellung menschlichen Gewebes
spielen Stammzellen eine zentrale Rolle: Sie verwandeln sich in
verschiedene Zelltypen und dienen somit als Vorrat, um defekte oder
abgestorbene Zellen zu ersetzen. Neue Erkenntnisse zeigen, dass
Stammzellen auch für die Entstehung und das Fortbestehen von Krebs
verantwortlich sein können. "Patienten mit einem aggressiven,
wiederkehrenden Krebs, wie im Kopf-Hals-Bereich, könnten künftig von
diesen Erkenntnissen profitieren", erklärt Professor Dr. med. Barbara
Wollenberg, Direktorin der Klinik für Hals-, Nasen- und
Ohrenheilkunde der Medizinischen Universität zu Lübeck, im Vorfeld
der Tagung in Freiburg.

Wissenschaftler unterscheiden bei der Entwicklung von Krebs
zwischen zwei Funktionen von Stammzellen: Zum einen nutzt der Tumor
körpereigene Stammzellen für den Aufbau von Gefäßen und Gewebe. Diese
lockt er mithilfe von Botenstoffen auch aus anderen Körperregionen
an. Somit bedient sich der Krebs einer unerschöpflichen Quelle
menschlicher Stammzellen. Zum anderen verfügt der Tumor über eigene
Stammzellen, aus denen er selbst Tumorzellen bildet. Diese
Tumorstammzellen haben sich als besonders resistent gegenüber Chemo-
und Strahlentherapien erwiesen. Sie sind vermutlich der Ursprung von
Tochtergeschwülsten und damit Rückfällen nach zunächst erfolgreicher
Therapie.

Von Fortschritten in der Erforschung von Kopf-Hals-Tumoren
profitierten bislang Patienten, deren Krebs durch Humane
Papillomviren (HPV) verursacht wurde. Dieser Krebs ist weniger
aggressiv und damit leichter zu therapieren. Unter diese
Patientengruppe fallen jedoch nur etwa ein Viertel der
Gesamterkrankungen an Kopf-Hals-Tumoren. Den Übrigen könnten nun die
neuen Ansätze aus der Stammzellforschung helfen. Denn die Mehrzahl
dieser Betroffenen erleidet trotz Operation und Bestrahlung einen
Rückfall. "Ziel ist es, die Biologie solcher Zellen in einer Weise zu
verstehen, dass wir Patienten ein erweitertes Angebot von
Therapeutika anbieten können und somit die Heilungschancen wesentlich
verbessert werden", so Wollenberg. Allerdings sei noch weitgehend
unklar, wie sich Stammzellen an der Entwicklung von Krebs beteiligen
und welche Mechanismen Tumorstammzellen lange nach der Krebstherapie
wieder aktivieren.

Professor Wollenberg informiert auf einer Pressekonferenz am 31.
Mai 2011 in Freiburg über den derzeitigen Forschungsstand.



Ihr Kontakt für Rückfragen und Akkreditierung:
Pressestelle der 82. Jahresversammlung der DGHNO KHC:
Anna Julia Voormann / Christina Seddig
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-442
E-Mail: seddig@medizinkommunikation.org
www.hno.org


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